In der 24. Runde (von 26 Runden) gibt es keine direkten Nachbarschaftsduelle, nur ein sehr spannendes Fernduell der Weißkirchner mit Altheim. Beide spielen daheim - beide gegen den Abstieg. Da sich der Titelkampf auf ein Derby LASK-Blau Weiß
Linz zugespitzt hat, kommt es bei den Begegnungen der beiden vor allem auch auf
kollektive Nervenstärke an. Drei Runden vor dem Ende bedeutet ein Ausrutscher
das Aus aller Titelhoffnungen. Und wir beleuchten diesmal auch ein wenig, was
auf den Stehplätzen und hinter den Kulissen so gemunkelt wird und was die
Spatzen so von den Kabinendächern pfeifen...
Freitagsspiele 18 Uhr: Traun-Donau Die Frage lautet, ob die Elf von "Noch-Trainer" Harry Gschnaidtner auch aus der Frühjahrsmüdigkeit von Donau punkte- und prämienbezogenes Kapital schlagen kann? Die Donauknaben laufen nun schon seit drei Spielen aus dem Ruder, das ganze Frühjahr ist
nicht mehr das, was der Herbst war. Traun hat sich gerettet und kann befreit aufspielen. Die Elf ist zu einem starken
Kollektiv zusammengewachsen, dank Trainer Gschnaidtner, dessen Ablöse für viele Beobachter unverständlich erscheint. Andererseits ist Gschnaidnter für Blau-Weiß Linz ein interessanter Kandidat, hört man aus dem Donaupark. Das bestätigte Präsident Hermann Schellmann in einem RADIO OÖ-Interview in dieser Woche.
19
Uhr: Altheim-Micheldorf Die Gastgeber haben daheim erst ein Spiel verloren und wollen daher in Altheim die Basis für den Klassenerhalt legen. Doch in Rohrbach haben sich die Roten Teufel
möglicherweise durch unbedachte Aktionen selbst das größte Ei der Saison gelegt.
Spielgestalter Dmitrov ging nach Ellbogencheck mit tiefroter Karte, Eisner mit
gelb/rot. Damit fehlen die Kreativzelle und einer der Goalgetter. Neutrale Beobachter haben an Altheim aber auch etwas anderes entdeckt. Sie spielen anders als im Herbst unter Mittermayr. Manchmal wurde Leistungsträger zum Nachdenken auf die Bank gesetzt. Normalerweise müssten Altheim mit diesem Material an Spieler nämlich vorne mitgeigen. Irgend etwas passt am Gefüge nicht. Andererseits wurde in Micheldorf der Abgang von Nussi Roidinger bekannt, der zum FC Wels wechselt. Anderswo wird ein Spieler nicht mehr aufgeboten, den es in die Fremde zieht. Wie ist das aber in Micheldorf? Das Verhältnis der Mannschaft zu Trainer Kabashi ist manchmal gespalten, das flüstern einem die Grashalme in Micheldorf. Albert Kabashi seufzt deswegen desöfteren - und murrende Spieler machen nicht immer das, was der Trainer will. Aber liegt das alles wirklich am Trainer? Der war einst ein Wunschkind des Sportchefs Wolfesberger. Und der ist verdächtig leise geworden.
Perg-Sattledt Perg will sich mit Anstand verabschieden, Sattledt sucht offenbar schon nach der Mischung für das kommende Jahr. Aber der Cup-Platz ist auch noch ein Anreiz für Bauer, Arnitz
& ihre Kumpanen. Die Olzi-Combo hat im Frühjahr einige Male nicht den Walzer
gespielt, den der Trainer wollte, zumindest haben einige Takte - spricht Tore -
für Siege gefehlt. Die Burschen sollten endlich beweisen, ob in ihnen das Zeug
für einen Titelfavoriten steckt. Provokant gefragt: Ist Sattledt wirklich "nur
etwas besser als der Durchschnitt?" Oder geht mehr? Zum Titel braucht es im
kommenden Jahr viel Klasse, wenn Pasching, Sierning oder Vorwärts bzw.
Grieskirchen und/oder Gmunden kommen. Es kann nicht das Ziel der Klubs sein,
immer nur vorne dabei zu sein. Da muss man auch mal ganz oben stehen, sonst
stumpfen Ziele ab und man fällt tiefer.
Vöcklamarkt - Braunau Die Gäste sind so gut wie abgestiegen, und die Gastgeber stehen plötzlich auf einem Platz, den sie ansonsten nur oben betrachten: punktegleich mit dem Bezirksrivalen Mondsee auf Platz 9. Das muss rasch korrigiert werden. Im Übrigen gilt für
Vöcklamarkt das, was für Sattledt gesagt wurde. Immer hoch gehandelt, aber dann
dank unerklärlicher Patzer doch nie ganz oben. Und kommendes Jahr wird es
schwer. Zwanzig Jahre ist es her, dass Vöcklamarkt in der zweiten Division
spielte. Die dreiseitigen Tribünen erinnern daran. Das steht nicht zur
Diskussion. Aber bei den Fans im Bezirk die Nr. 1 zu sein, obwohl Vöcklabruck
aufgestiegen ist, das will man weiterhin schaffen. Dazu muss es aber konstantere
Leistungen geben. Dazu stellt sich in Vöcklamarkt die
Trainerfrage.
Weißkirchen-Mondsee Schon wieder ein Abstiegsduell - für Weißkirchen zumindest. Denn dort gibt es nach wie vor das Fernduell mit Altheim. Wenn Weißkirchen nicht
absteigt, könnte die Elf im Vorjahr für Überraschungen sorgen. Bohensky zaubert
immer Überraschungen aus dem Hut, sein Naheverhältnis zu den Akademikern ist
legendär. Und wann immer es frustrierte LASKler zu erben gibt, versteht Juan es,
sie für seine Elf zu begeistern. Da es derzeit viele frustrierte LASK-Amateure
gibt, die sauer sind, weil sie in einem 3-Jahres-Vertrag gebunden sind oder
waren, könnte sich hier etwas für Weißkirchen tun. Umso wichtiger ist das Match
gegen Mondsee, dass gewonnen werden MUSS, um diese oder ähnlliche Ziele im
nächsten Jahr zu verwirklichen. Bei Mondsee hat Trainer Stadler bereits seinen
Abgang angekündigt. Auch dort wird nach einem neuen Trainer gesucht. In dieser
Situation wird sich auch zeigen, wie die Mannschaft für ihren Trainer spielt,
der mit dem Kopf weg ist? Aber wo ist Stadler mit dem
Herzen?
Samstag 16 Uhr Bad Schallerbach - Blau-Weiß Linz Die Schallerbacher wollen noch Boden gut machen. Blau Weiß darf nicht verlieren. Das Match ist auch ein Duell der Bomber - Neuhold gegen
Haderer. Aber Haderer war heuer nicht wirklich in Traumverfassung. Dazu hat ihn
die Verletzung im Herbst zu sehr zugesetzt. Neuhold dagegen machte eine
bemerkenswerte Wandlung durch. Vom "Problemkind" zum gefeierten Musterknaben. Den
Bomber mit dem wuchtigen Körper könnten auch Bundesligavereine brauchen.
Interessant ist auch das Ziel der Blau-Weißen, denen man den Aufstieg in die
Regionalliga vergönnt. Aber wie sehen die das selbst? Kommendes Jahr könnte die
Radio OÖ-Liga zum Zuschauermagneten werden - da gehört Blau-Weiß einfach als
einer der maßgeblichen Protagonisten dazu. In der Regionalliga bleiben Derbies
gegen St. Florian, Wels, wenn man nach derzeitigem Status geht.
Bei diesem Match in Bad Schallerbach
ist auch das "Fußballfieber 08" deutlich zu spüren. Im Rahmen der RADIO OÖ-Fußball-Arena gibt es für gute Schützen einen Flat-TV zu gewinnen. Eine Stunde vorher geht es los. Und ich darf
das Schützenfest um den EURO-Fernseher moderieren.
17
Uhr LASK Amateure/ESV gegen Rohrbach Die Rohrbacher sind frühjahrsstark und könnten in diesem Spiel zum Steigbügelhalter für Blau-Weiß Linz werden - oder für den LASK. Bei den LASK Amateuren ist
aber nicht alles eitel Wonne, wie es sich für einen Tabellenführer gehört.
Derzeit ist so etwas wie Vakuum zu spüren. Das beginnt bei den Akademikern,
deren nächstes Treppchen ja die Amateure und dann der Sprung in die
Kampfmannschaft sein soll. Die spüren, dass diese Pläne so nicht gelebt werden.
Cheftrainer Daxbacher war kaum zu sehen. Er ist weg. Manager Thalhammer war
ebenfalls kaum zu sehen - auch er ist weg. Wenn aber von "oben" nie einer
zuschaut, wie soll es dann mit dem letzten Sprung zu den Profis klappen? Das
nagt verständlicherweise in einem jungen Amateur. Schaut der dann auf seinen
Vertrag und dort steht "drei Jahre", dann kommt der Frust schneller, als
es diesem oder jenem lieb ist. So hört man von unzufriedenen Kickervätern und
abwanderungswilligen Kickern. Die aber nicht aus dem Vertrag können. Deshalb
sollte der LASK sich dieser Problematik endlich einmal annehmen. Auch der Abgang
von Trainer Lindenberger war nicht das, wie sich das ein junger Fußballer mit
ehrgeizigen Zielen vorstellt. "Burschen, ich bin jetzt nicht mehr Euer Trainer!"
Da merkte doch jeder, dass Lindi viel mehr am Team als an ihnen liegt. Die oft
strapazierten Worte der "guten Nachwuchsarbeit" sind bis dato nur ein
Lippenbekenntnis - praktiziert wird sie bei den Zebras nur halbherzig bis gar
nicht. Denn sonst müsste sich jetzt jemand stark machen, der zumindest zwei oder
drei Jungs der Amateure dem neuen Coach Panadic ans Herz legt, sie in den
Profikader zu holen. Wenn da wieder nur Fremde bevorzugt waren, weiß man, was es
um die Amateure geschlagen hat. Derzeit können einem die Burschen leid tun. Mit
dem Meistertitel sollten sie aber selbst die Chance wahren, sich mehr ins
Rampenlicht der neuen Trainergeneration zu rücken. Panadic soll ja in Kroatien
ein Faible für junge Spieler gehabt haben. Hoffentlich hat er es auch für
LASK-Amateure...
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