Blau Weiß Linz prolongiert Erfolgslauf mit Auswärtssieg in Wolfsberg

Der FC Blau Weiß Linz kam mit sieben Punkten aus drei Spielen mehr als ordentlich aus den Startlöchern der Regionalliga Mitte. Beim heutigen Gastspiel wartete in Kärnten allerdings mit dem ATSV Wolfsberg ein hungriger, ambitionierter Aufsteiger. Die Lavanttaler holten aus den ersten drei Spielen ebensoviele Punkte, kamen im ÖFB-Cup eine Runde weiter und zeigten dabei dass sie eine absolute Bereicherung für die Liga sind.

 

Linzer nahmen den Kampf an

Wilhelm Wahlmüller überlies jedoch nichts dem Zufall und bereitete seine Mannschaft auf die Heimstärke der Kärntner vor. So wurden die "Königsblauen" in der ersten Halbzeit nicht kalt erwischt, sondern die etwas bessere Mannschaft im Lavanttal. Eine ambitionierte Aktion über Thomas Heine nach elf Minuten war für das Gästetor von Christoph Binder am Ende keine allzu große Gefahr. Die Linzer hatten das Spiel im Griff, ließen Ball und Gegner laufen. Es dauerte etwa 20 Minuten, da fand die Wahlmüller-Elf die erste richtig dicke Gelegenheit vor. Die tschechische "Last Minute"-Neuerwerbung Radek Gulajev verfehlte auf der Höhe des Strafstoßpunktes nur denkbar knapp. In einem äußerst körperbetonten Spiel, in dem beide Teams die Zweikämpfe annahmen, ereignete sich jedoch nur wenig später eine absolut richtungsweisende Aktion.

Haudum machte alles richtig

Dem starken Ex-Eferdinger Stefan Haudum fiel in der 32. Spielminute das Spielgerät vor die Füße. Er fackelte dabei nicht lange und jagte das Leder in die Kreuzecke. Tormann Heritzer war in dieser Szene ohne jede Chance. Ein Prachtschuss, der in diesem Spiel, soviel sei vorweggenommen, das Goldtor darstellen sollte.

Vor der Pause kamen die Blau-Weißen noch einmal auf, Aktionen von Gulajev und Krennmayr waren am Ende aber nicht gefährlich genug. Somit ging es mit einem 0:1 in die Lavanttaler Katakomben, bat Schiedsrichter Lamb zum obligatorischen Pausentee.

In der zweiten Halbzeit behielten die Linzer zunächst noch das Spiel in der Hand. Während die Wolfsberger einmal wechselten, schickte Wilhelm Wahlmüller dieselbe Elf auch in die zweiten 45 Minuten. Eine Viertelstunde lang verlief die zweite Halbzeit so wie die erste geendet hatte. Blau Weiß Linz behielt, ohne ein Offensivfeuerwerk zu zünden, im Großen und Ganzen die Oberhand. Nach einer Stunde Spielzeit jedoch wachten die Wolfsberger endgültig auf.

 

Zehn Wolfsberger scheitern knapp am Ausgleich

Dazu bedurfte es jedoch eines Ausschlusses. Jonas Warmuth, ehemaliger Spieler des Villacher SV, sah nach Kritik die Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Lamb. Wer nun dachte Warmuth hätte seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen, der irrte. Denn es waren plötzlich die Lavanttaler, die das Heft in die Hand nahmen.

In guter alter "Jetzt erst recht!"-Manier trat die Kirisits-Elf in Aktion. Dabei agierte man vorwiegend mit langen Bällen, gegen die sich die Gäste aus Linz wehren mussten. So fasste sich etwa Stefan Stückler ein Herz, sein Schuss aber prallte von der Latte ab. Pech hatte auch Michael Kirisits. Der Dauerbrenner gab dem Spielgerät etwas zu viel Drall mit, sodass sich dieses knapp vorm Tor noch entscheidend von diesem wegdrehte. Glück in dieser Phase für den FC Blau Weiß Linz. Die Gäste aber behielten die Nerven und hielten dem Wolfsberger Offensivspektakel stand. Am Ende durfte die Elf vom Trainerduo Wahlmüller/Wahlmüller über einen wichtigen 1:0-Auswärtserfolg beim Aufsteiger ATSV Wolfsberg jubeln. Die Wolfsberger hingegen mussten gegen eine Spitzenmannschaft der Liga am Ende, wie es Sektionsleiter Stefan Marx ausdrückt, "Lehrgeld" bezahlen und wurden für eine ambitionierte Leistung nicht belohnt.

Stimmen zum Spiel:

Stefan Marx, (Sektionsleiter ATSV Wolfsberg):

"Wir haben heute ein Spiel verloren, das du nicht verlieren darfst. In der ersten Halbzeit war Blau Weiß Linz die bessere Mannschaft. Nach der Gelb-Roten Karte jedoch waren wir die bessere Mannschaft. Bei Chancen von Kirisits und Stückler hatten wir jedoch Pech. Wir hätten uns heute mindestens einen Punkt verdient. Vielleicht ist dies das Lehrgeld, das wir zu Beginn zahlen müssen. Wir konnten heute einem Mitfavoriten auf den Titel Paroli bieten, konnten dabei aber leider den Ball nicht im Tor unterbringen."

 

Wilhem Wahlmüller, (Trainer FC Blau Weiß Linz):

"Es war heute auf einem unebenen Geläuf schwer zu spielen. Es fanden viele Zweikämpfe statt, wir haben aber die Oberhand behalten. Erst nach dem Ausschluss in der zweiten Halbzeit stellte sich ein kleiner Bruch in unserem Spiel ein. Sie haben in dieser Phase mit hohen Bällen agiert. Wir hatten noch gute Chancen, gingen mit diesen aber zu fahrlässig um. Es gibt Tage da bekommst in solchen Situationen auch Gegentreffer. Es war aber sicherlich ein verdienter Sieg!"

Die Besten: Stefan Haudum