1:1! Kleines Derby in Pasching wird zum Krimi in den Schlussminuten

Harte Wochen für die SPG FC Pasching/LASK Juniors in der Regionalliga Mitte. Nach einem 5:2-Torfestival im Wörthersee-Stadion gegen den Tabellenführer wartete am heutigen Samstagnachmittag der Drittplatzierte FC Blau-Weiß Linz. Doch während gegen Austria Klagenfurt keine Punkte mitgenommen wurden, hielt man gegen den Traditionsverein im Derby lange Zeit den Punktgewinn fest. Nervenaufreibende Schlussminuten brachten schlussendlich keinen Sieger hervor, Radek Gulajev bewahrte sein Team in Unterzahl mit einem Treffer in der letzten Sekunde vor einer Niederlage.

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Wenige Highlights in Hälfte eins

Die ersten Minuten gehörten dem Favoriten. Nachdem die Heimischen den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnten, kämpfte sich Yusuf Otubanjo bis an den Fünfmeterraum vor, sein Querpass fand aber keinen Mitspieler (3.). Auch aus einem Freistoß entstand nichts Zählbares für die Gäste, die ohne den gesperrten Svetozar Nikolov antraten (6.). Auch ein Fernschuss von Kevin Vaschauner fand den Weg ins Ziel nicht. Die Spielgemeinschaft war in der Offensive bemüht, doch bis zur ersten richtigen Gelegenheit dauerte es noch einige Minuten. Bei einem Stadlbauer-Freistoß war aber BW-Torhüter Christoph Binder sicher am Ball (36.), ein Luckeneder-Kopfball ging drüber (39.). Kurz vor der Pause hatten sowohl Stadlbauer als auch Boris Arapovic Einschussmöglichkeiten, die aber allesamt ertraglos blieben.

Video: Tor zum 1:0 (85. Minute)

Tor 1:0 Pasching/LASK 85

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Blau-Weiß erkämpft zu zehnt einen Punkt

Das erste richtige Highlight in einem nun härter geührten Lokalduell war ein negatives. Nach eigenem Ballverlust und anschließendem übermotiviertem Einsteigen sah Yusuf Otubanjo eine gelbe Karte mit Folgen: Der Nigerianer war bereits verwarnt, wurde damit ausgeschlossen (64.). Dennoch blieben die Blau-Weißen die etwas stärkere Mannschaft. Bei einem trickreichen Solo von Florian Krennmayer war aber bei Goalie Maximilian Penz Endstation (76.). Nach einem nicht geahndeten Foul von Florian Maier gelangte der Ball wieder zu Krennmayer, der Radek Gulajev bediente. Der Stürmer startete aber aus dem Abseits (81.). Etwas überraschend kam dann der Führungstreffer für das Team in Überzahl. Fabian Schnabel schoss einen Gegner an, das Spielgerät landete beim eingewechselten Markus Hammerer. Der hatte zu viel Freiraum, legt sich den Ball aber zu weit vor - und genau vor die Füße von Christoph Saurer. Aus der Kooperation der Einwechselspieler resultierte das 1:0 (85.). Die Gäste riskierten in der Folge mehr, Florian Maier scheiterte aber mit einem Fersler nach Zuspiel von Gulajev am Bein eines Abwehrspielers (90.). Tatsächlich kamen die Blau-Weißen aber noch zum Ausgleichstreffer. Nach Hereingabe von Krennmayer und Kopfballverlängerung machte es Goalgetter Radek Gulajev per Aufsetzer. Penz war zwar noch dran, sah die Kugel aber wohl zu spät (94.). Wenige Sekunden später war Schluss im Waldstadion, im kleinen Linzer Derby trennen sich die SPG Pasching/LASK und der FC Blau-Weiß Linz mit einem 1:1-Unentschieden.

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SPG FC Pasching/LASK Juniors : FC Blau-Weiß Linz 1:1 (0:0)

Waldstadion Pasching, 800 Zuschauer, SR Klaus Biebl

Torfolge: 1:0 (85.) Christoph Saurer, 1:1 (94.) Radek Gulajev

Gelb-Rote Karte: Yusuf Otubanjo (64./BW Linz)

Stimmen zum Spiel:

Mario Messner, Trainer FC Pasching/LASK Jrs.: "Unterm Strich war es ein verdientes Unentschieden. Bitter ist natürlich, wenn man den Ausgleich in der 96. Minute bei vier Minuten Nachspielzeit bekommt. Mir ist es immer recht, wenn ein Spieler das Spiel entscheidet, und nicht der Schiedsrichter. In der ersten Halbzeit waren wir schwächer, in der zweiten besser. Ich bin immer noch frustriert, auch wenn ich wohl zufrieden gewesen wäre, wenn mir jemand vor dem Spiel gesagt hätte, dass wir einen Punkt holen."

Wilhelm Wahlmüller, Trainer Blau-Weiß Linz: "Wir haben heute wie aus der Pistole geschossen begonnen, zwei Chancen von Otubanjo nicht verwertet. Dann haben wir sukzessive den Faden verloren, Pasching wurde in der Folge durch Standards gefährlich. Von der 15. Minute bis zum Gegentreffer haben wir einfach zu wenig gemacht, wir haben heute keinen guten Tag erwischt und nicht druckvoll gespielt. Nach dem 0:1 sind wir aufgewacht, haben alles nach vorne geworfen. Der späte Ausgleich war natürlich glücklich, aber sicherlich verdient. Fakt ist, dass wir nicht zufrieden sein können. Wir haben kein gutes Spiel gemacht, die Moral hat aber gestimmt, und das stimmt mich positiv. Meiner Meinung nach waren die vier Minuten Nachspielzeit korrekt, ich habe wie immer auch selber mitgestoppt."

Die Besten: Matthias Felber,  Dominik Stadlbauer bzw. Lukas Gabriel

Fotos: Harald Dostal