Geglückter Einstand für neuen Kalsdorf-Trainer Zisser: 1:0-Sieg im Derby gegen Allerheiligen

Am Freitagabend kam es in der elften Runde der Regionalliga Mitte - powered by club-bodytec.at - zum äußerst brisanten steirischen Lokalderby zwischen dem SC Copacabana Kalsdorf  und dem USV Stein Reinisch Allerheiligen. Gespannt war man vor allem auf das Debüt von Michael Zisser, der am Mittwoch als neuer Trainer der  krisengeschüttelten Gastgeber vorgestellt wurde. Und sein Einstand gegen seinen Ex-Klub hätte wahrlich nicht besser ausfallen können. Dank eines Treffers von Philipp Zuna knapp vor der Pause gewannen die Hausherren knapp mit 1:0. Bis der Sieg vor knapp 500 Zuschauern allerdings in trockenen Tüchern war, musste Kalsdorf vor allem in der Schlussphase bange Minuten überstehen. Es war der erste Sieg von Kalsdorf nach drei Zu-Null-Niederlagen in Serie. Allerheiligen-Trainer Udo Kleindienst war darüber naturgemäß weniger erfreut: "Ich schäme mich für die Leistung meiner Spieler." (Jetzt Trainingslager buchen)

Tabellensituation sprach für Allerheiligen, Statistik für Kalsdorf

Exakt 15 Autominuten liegen zwischen den beiden Ortschaften Kalsdorf und Allerheiligen. Tabellenmäßig trennten die beiden Teams vor dem Spiel allerdings Welten. Die Kalsdorfer mussten in den vergangenen drei Runden jeweils gegen einen Aufsteiger ordentlich Federn lassen: Null Punkte, Torverhältnis 0:7 und der Absturz auf Tabellenplatz elf waren das Ergebnis - der Wechsel auf der Trainerbank die logische Folge. Die Gäste aus dem Südosten von Graz reisten zwar auch mit einer Niederlage (2:3 gegen Sturm Amateure) im Gepäck an, gingen als Tabellendritter jedoch als Favorit ins Spiel. Aber Derbys haben bekanntlich eigene Gesetze. Denn die Statistik sprach für die Kalsdorfer, denn sie konnten die beiden letzten Duelle gegen Allerheiligen in der Regionalliga Mitte für sich entscheiden.

Schwacher Beginn beider Mannschaften

Beide Teams brauchten lange, um vor knapp 500 Besuchern auf Touren zu kommen. Auch, weil im Spielaufbau der finale Pass fehlte. Beide Mannschaften agierten oft zu nervös und überhastet. Kalsdorf hatte zwar mehr Spielanteile, fand aber kaum Lücken in der gegnerischen Abwehr. Die Gäste standen sehr kompakt. Erst nach knapp einer halben Stunde wurde das Spiel besser,  große Aufreger waren aber Mangelware. Die erste Halbchance vergab Allerheiligen. Kapitän Bernhard Fauland passte in die Schnittstelle auf David Zink, der bei seinem Schuss im Strafraum aus spitzem Winkel nicht genug Druck hinter den Ball bekam.

Ein Konter entschied die Partie

Danach folgte die stärkste Phase der Kalsdorfer im gesamten Spiel. Nach einem Fehler in der Gäste-Innenverteidigung sah sich David Murko plötzlich mit dem Ball und der freien Bahn zum Tor, ging aber nicht entschlossen genug drauf und konnte rechtzeitig gestoppt werden. In der 39. Minute kam David Otter am Fünfer zum Abschluss, brachte den Ball aber nicht aufs Tor. In der 41. Minute prüfte Philipp Zuna mit einem 35-Meter-Aufsitzer Gästetorhüter Florian Schögl. Knapp vor der Halbzeit wurde der Einsatz der Heimischen auch belohnt. Allerheiligen war nach einem 35-Meter-Freistoß von Thomas Hopfer in der Vorwärtsbewegung, nach einem weiten Abschlag von Kalsdorf-Keeper Christoph Weissenbacher kam der Ball über Jan Gassmann und Murko aus einem Konter zu Zuna, der Torhüter Schögl im Strafraum überspielte und nur noch ins leere Tor schießen musste.

Allerheiligen nach Seitenwechsel zu wenig kaltschnäuzig

Nach dem Seitenwechsel wurde der Favorit aus Allerheiligen wohl stärker, Kalsdorf agierte zu lethargisch, zog sich zu weit zurück und wollte den knappen Vorsprung nur noch über die Zeit retten. Die Gäste spielte sich die eine oder andere Torchance heraus, waren im Abschluss aber zu wenig kaltschnäuzig. In der 55. Minute übernahm Fauland eine Zink-Vorarbeit direkt im Strafraum und aus spitzem Winkel, brachte den Ball aber nicht an der Stange vorbei. Kalsdorf wusste sich nur noch mit Entlastungsangriffen zu helfen, Zuna versuchte es einmal mit einem Heber, ein Schuss des eingewechselten Albion Sedolli wurde zur Ecke geklärt. Die Zeit rannte den Gästen langsam davon, aber in der Schlussphase erhöhten sie noch einmal den Druck. Zunächst scheiterte der eingewechselte Patrick Rupprecht in der 85. Minute mit einem Schuss im Strafraum an Torhüter Christoph Weissenbacher. Es ging in die Nachspielzeit und der neue Kalsdorf-Trainer Michael Zisser musste noch einmal um den möglichen Sieg bangen. Zuerst schoss Boris Sambolec aus aussichtsreicher Position an der Strafraumgrenze übers Tor, in der 93. entfernten sich damit nach drei Niederlagen in Serie wieder von den drohenden Abstiegsrängen, Allerheiligen bleibt nach der zweiten Niederlage in Folge vorerst auf Platz drei, verabsäumte es aber, auf den Zweiten BW Linz punktemäßig aufzuschließen.  

SC Copacabana Kalsdorf : USV Stein Reinisch Allerheiligen 1:0 (1:0)

Sportzentrum Kalsdorf, 500 Zuschauer, SR Aldin Hasanovic

Torfolge: Philipp Zuna (44.) 

Stimmen zum Spiel:

Michael Rexeis, Sektionsleiter Kalsdorf: "Mir ist nach dem Schlusspfiff natürlich ein Stein vom Herzen gefallen. Wir haben bis zum Schluss um die drei Punkte zittern müssen. Wir haben den Sieg erzwungen und sind defensiv gut gestanden. Spielerisch war es vielleicht keine Augenweide, aber die Mannschaft spielte Fußball mit Herz und Leidenschaft. In unserer Situation zählen in erster Linie die Punkte und die haben wir heute gottseidank eingefahren. Das bringt Ruhe in den Klub. Es war auch ein toller Einstand für unseren neuen Trainer."

Udo Kleindienst, Trainer Allerheiligen: "Das war einer der schlechtesten Partien seitdem ich Trainer bei Allerheiligen bin. Ich schäme mich für die Leistung meiner Mannschaft. Warum die Kalsdorfer in den letzten drei Spielen kein Tor geschossen hat, hat man heute gesehen. Aber haben wenigstens gekämpft, wir hingegen haben keine Leidenschaft auf den Platz gebracht. Die Leistungen meiner Spieler im Training sind immer top, vielleicht sind einigen die 20 Punkte, die wir bisher geholt haben, zu sehr zu Kopf gestiegen."

Die Besten: Zuna, Weissenbacher, Dorn bzw. Fauland