Relegation

Allhaminger Kantersieg lässt Nacht zum Tag werden

Von Anfang an war klar, dass dieses einzigartige Duell zwischen der Union VAZ Mayr Sipbachzell und der Union Flexopack Allhaming, die beide eine Spielgemeinschaft im Nachwuchsbereich bilden, letztendlich nur einen Sieger haben kann. Die Relegation machte es möglich und so hieß es am Samstag im Rückspiel „Alles oder Nichts“. Nach dem 2:1-Heimsieg im Hinspiel war Allhaming zwar mit leichten Vorteilen in dieses Spiel gegangen, durch das Auswärtstor hatte aber auch der Tabellenzwölfte der Bezirksliga Süd noch große Hoffnungen auf den Klassenerhalt.


Sipbachzell zu Beginn spielbestimmend, Allhaming lauert auf Konter

Von Beginn an entwickelte sich vor rund 700 Zusehern in Sipbachzell eine freundschaftliche Partie auf gutem fußballerischen Niveau, in der in der Anfangsphase vor allem die Hausherren das Heft in der Hand hatten. Die Elf von Trainer Franz Plojer versuchte viel, kam aber kaum zu großen Torchancen. Die hohen Bälle aus dem Mittelfeld fanden im Angriff zumeist keinen Abnehmer – nicht zuletzt, weil die Allhaminger Verteidigung sehr kompakt aufgestellt war.

Die Gäste aus Allhaming hingegen verlagerten ihr Spiel aufs Kontern, was sich in der 28. Minute erstmals bezahlt machen sollte: Durch einen Freistoß aus 25 Metern trifft Christian Kaderle zum 0:1 der Gäste. Auch in der Folge versuchte Sipbachzell Druck aufzubauen, in Zählbares konnten diese Feldvorteile aber nicht umgemünzt werden. Als Peter Brandl kurz vor der Halbzeit auf 0:2 stellte, war „der Käse“ wohl bereits gegessen. Weil der zweifache Lattenpendler schließlich den Weg ins Tor fand, hätte die Plojer-Elf in der zweiten Halbzeit vier Tore benötigt, um den Klassenerhalt noch zu schaffen.

Allhaming lässt alle Dämme brechen

Auch in der zweiten Halbzeit war das Bild ähnlich: Sipbachzell warf alles nach vorne, um die Sensation noch irgendwie zu schaffen. Das spielte den Allhamingern unter der Leitung von Trainerduo Hintersteiner-Pichler in die Karten, die ihre Stärke im Konterspiel abermals zu verstehen gab. Einen schönen Angriff in Kombination von Peter Brandl und Andreas Hintersteiner, beging Thomas Helperstorfer in Torhütermanier ein Handspiel auf der Torlinie, sah dafür Rot und Schiedsrichter Klammer entschied auf Elfmeter für Allhaming. Diesen Strafstoß verwandelte  Kaderle in der 59. Minute sicher zum 0:3 und so war diese Partie entschieden. Die Tore zum 0:4 durch „Edeljoker“ Stefan Bräuer und Hannes Aichmayr, der die Union Allhaming nun für ein Jahr verlassen wird, per Elfmeter (85.) waren schließlich nur noch der krönenende Abschluss.

Mit diesem Sieg konnte die Union Allhaming schließlich nach einigen Jahren an zweiter Stelle durch die Relegation den langersehnten Aufstieg in die Bezirksliga fixieren. Dass dies ausgerechnet gegen den befreundeten Nachbarsklub Sipbachzell gelingt, ist natürlich schön, andererseits hat man aber auch „Mitleid“ mit den Verlierern aus dem Nebenort. Die Union Sipbachzell hingegen muss nach einem zweijährigen Gastspiel in der Bezirksliga wieder den Gang in die 1. Klasse antreten.

Christoph Renke, Sektionsleiter Union Allhaming:
„Unglaublich. Endlich haben wir es geschafft. Der Aufstieg in der Relegation ist geiler als eine Meisterschaft. Danke an alle. Die letzte Nacht wurde durchgefeiert, jetzt steht Frühschoppen am Programm, wo auch sicher einige unserer Freunde aus Sipbachzell kommen werden. Auch ein Lob an die Verlierer, es waren zwei Spiele auf hohem Niveau.“

Dominik Pichler, Trainer Union Allhaming:
„Einfach toll. Die Feier war gestern natürlich ein Wahnsinn. Wir haben es uns wirklich verdient. Die Mannschaft und wir beide im Trainerteam arbeiten toll zusammen und werden auch im nächsten Jahr in der Bezirksliga tolle Spiele abliefern. Alles Gute auch an unsere Kollegen aus Sipbachzell, einer musste als Verlierer vom Platz gehen.“

Martin Mühlgrabner, Sektionsleiter Union Sipbachzell:
„Es waren zwei tolle Spiele. Wir haben alles probiert, hatten aber letztendlich gestern keine Chance. Das 2:0 in der 45. Minute war praktisch die Entscheidung. Für uns ist dieser Abstieg kein Weltuntergang, wir hoffen, dass die Mannschaft großteils so beisammen bleibt und dann werden wir auch in der 1. Klasse eine gute Rolle spielen. Gratulation an unsere Freunde aus Allhaming, die nicht nur im gemeinsamen Nachwuchs tolle Arbeit leisten, sondern auch in der Kampfmannschaft.“


Lino Heiduck

Foto: Rene Guntendorfer

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