Relegation

Ried/Riedmark zittert sich dank Auswärtstorregel zum Wiederaufstieg

Mit einem komfortablen 2:0-Hinspielsieg und über 100 mitgereisten Fans im Rücken ging die Union Ried/Riedmark in das Relegationsrückspiel gegen den SC St. Pantaleon-Erla. Die Elf von Trainer Johann Mayr, der den Verein in Richtung Alberndorf verlassen und von Ex-Altenberg-Coach Fritz Prandstätter ersetzt wird, begann stark, erarbeitete sich Torchance um Torchance und ging nach einer halben Stunde durch Goalgetter Fazlija Husic in Führung. Die Rieder blieben spielbestimmend, doch dank eines Doppelschlags von St. Pantaleons Legionär Tomas Rehor drehten die Niederösterreicher plötzlich die Partie und witterten nach dem 2:1-Führungstreffer wieder Morgenluft. Die Partie stand auf des Messers Schneide. Die „Pantas“ durften in der Nachspielzeit noch ein drittes Mal jubeln, letztendlich war das 3:1 von Mathias Peterseil aber aufgrund der Auswärtstorregel zu wenig. Während die Rieder ausgelassen über den sofortigen Wiederaufstieg in die 1. Klasse jubeln dürfen, wagt St. Pantaleon einen Neustart in der 2. Klasse.

„Es sind uns unheimlich viele Steine vom Herzen gefallen. Wir haben ein tolles Frühjahr gespielt und uns – auch wenn es am Schluss noch einmal denkbar knapp wurde –selber mit dem Aufstieg belohnt“, freut sich Rieds Sportmanager Andreas Diwold. Obwohl mit Kapitän Christoph Dalpiaz, der sich im Hinspiel verletzte, und Florian Wahl, der sich bereits auf Maturareise befand, zwei wichtige Stützen vorgegeben werden mussten, war nach dem 2:0-Hinspielerfolg alles angerichtet für den sofortigen Wiederaufstieg der Rieder.

Ried drückt, hadert aber mit der Chancenverwertung

Die Mayr-Elf begann stark, lancierte viele Angriffe über die Flügel und fand durch Daniel Pührerfellner und Roland Glocker in der ersten Viertelstunde zwei gute Einschussmöglichkeiten vor, die jedoch nicht genutzt werden konnten. Die von Co-Trainer Franz Wurm betreute Heimelf tat sich lange schwer und kam lediglich durch einen Distanzschuss von Josef Etzelsdorfer gefährlich vor das gegnerische Tor. Der Vize-Meister der 2. Klasse Nord-Ost drängte hingegen auf die Führung. Nach feiner Vorarbeit von Fazlija Husic war es wieder Pührerfellner, der den Ball aus aussichtsreicher Position nicht im Gehäuse der „Pantas“ unterbringen konnte. Als Patrick Werner dann im Eins-gegen-Eins St. Pantaleons Schlussmann Rene Eisner bezwingen konnte, aber den Ball knapp neben den Pfosten schob, schien es als ob die Rieder  mehr mit der eigenen Chancenverwertung als mit dem Gegner zu kämpfen hatten. Nach 31 Minuten konnte der Torbann dann aber endgültig gebrochen werden.

Husic bricht Rieder Torbann und sorgt für vermeintliche Vorentscheidung

Nach einer gefährlichen Hereingabe von der rechten Seite ist Husic nach einem Gestocher zur Stelle und kann das von den zahlreichen Auswärtsfans lautstark bejubelte 1:0 für die Rieder erzielen. Bis auf einen Kopfball von Pantaleons tschechischem Legionär Tomas Rehor, der knapp über die Latte geht, ereigneten sich bis zum Pausenpfiff des souveränen Schiedsrichters Kern keine nennenswerten Aktionen mehr.

Rehor-Doppelschlag verleiht den „Pantas“ Flügel

Nicht alle der über 300 Zuschauer hatten wieder auf ihren Sitzen Platz genommen, als plötzlich die Niederösterreicher die große Ausgleichsmöglichkeit vorfanden, doch der junge Matthias Holzer findet im Eins-gegen-Eins in Ried-Keeper Horst Winter seinen Meister. Nach einer guten Stunde ist es Pührerfellner der mit einem sehenswerten Distanzkracher fast für das 0:2 und die endgültige Entscheidung gesorgte hätte, ehe Rieds Pawel Zaburko nach einem Zuckerpass von Reinhard Hintersteininger an der Latte scheitert. Wohl kaum einer zweifelte nach diesen Top-Gelegenheiten noch am Aufstieg der Rieder, der aber in den nächsten Minuten noch einmal ordentlich ins Wanken geraten sollte.

68 Minuten waren gespielt, als Spielmacher Rehor die Heimelf mit einem Traumtreffer aus rund 18 Metern ins Kreuzeck jubeln ließ. Der routinierte Tscheche setzte zwei Minuten später aber noch einen drauf und besorgte wieder mit einem herrlichen Distanzschuss die erstmalige Führung der Niederösterreicher, die nun wie ausgewechselt auftraten, die Zweikämpfe annahmen und wieder Lunte rochen.  Zwei Tore benötigte die Wurm-Elf noch für die Sensation und den fast schon verloren geglaubten Klassenerhalt.

Ried schafft sofortigen Wiederaufstieg dank Auswärtstorregel

Die Rieder wehrten sich mit Händen und Füßen, hatten nach 90 Minuten Glück, als der in der Schlussphase kaum zu bremsende Rehor mit einem Kopfball knapp am 3:1 scheitert. Dieses sollte aber doch noch gelingen. Der eingewechselte Mathias Peterseil spritzte nach einem Missverständnis zwischen der Rieder Defensive und Schlussmann Winter dazwischen, schnappte sich das Leder und stellte nach 92 Minuten auf 3:1. Die Rieder durften nun kein Tor mehr kassieren und waren lediglich aufgrund der Auswärtstorregel im Vorteil. Das allerletzte Aufbäumen der Niederösterreicher sollte aber nicht mehr mit dem Klassenerhalt belohnt werden. Referee Kern beendete die Partie nach gut 93 Minuten, was zugleich den Startschuss für rauschenden Rieder Aufstiegs-Feierlichkeiten bedeuten sollte, während St. Pantaleon mit einem neuen Vorstand und einem wohl stark veränderten Kader in der kommenden Saison einen Neubeginn in der 2. Klasse wagen will.

Andreas Diwold, Sportmanager Union Ried/Riedmark:
„Wir sind extrem froh, uns sind so viele Steine nach dieser Partie vom Herzen gefallen. Nach dem Match haben wir mit unseren Fans noch eine spontane Party am Rieder Sportplatz geschmissen und den Aufstieg ausgelassen gefeiert. Vor der Saison haben sich andere Teams als absolute Aufstiegsfavoriten deklariert, wobei wir nun umso glücklicher sind, dass wir den sofortigen Wiederaufstieg geschafft haben. Unser scheidender Trainer Johann Mayr wollte dieses Ziel unbedingt erreichen und dafür sind wir ihm sehr dankbar. Seine Handschrift ist deutlich erkennbar, er hat vor allem die jungen Spieler toll in die Mannschaft integriert. Wir bleiben unserer jungen Welle auch in der 1. Klasse treu, Transfers sind keine geplant und wollen mit unserer bestehenden Truppe auch einen Liga weiter oben eine ansprechende Rolle einnehmen.“

 

Marco Wolfsberger

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