Rückrundenvorschau: Sturm Graz Amateure

Die wohl jüngste Mannschaft der Regionalliga Mitte stellen die Sturm Graz Amateure. Mit einem Altersschnitt von rund 18,5 Jahren hält man dennoch in der starken Liga mit, findet sich aktuell auf Rang sechs der Herbsttabelle wieder. Dazu steht mit Markus Schopp ein Trainer an der Seitenlinie, der viel Erfahrung aus der Bundesliga mitbringt. Er selbst setzt sich vor allem das Ziel, viele junge Leute an den Erwachsenenfußball zu gewöhnen. Wie gut ihm das aus seiner eigenen Perspektive gelungen ist und was in den vergangenen Wochen im Mittelpunkt gestanden ist, hat er uns genauer erläutert.

Ligaportal.at: Herr Schopp, wie bilanzieren Sie die vergangene Hinrunde in der Regionalliga Mitte?

Markus Schopp: Im Grunde genommen haben wir eine ganz starke Hinrunde gespielt. Wir haben im Winter wie in den letzten Jahren einige Spieler aus der eigenen Akademie integriert, haben uns in der Substanz damit noch einmal verjüngert. Natürlich versuchen wir so, die jungen Spieler an den Erwachsenenfußball heranzuführen, sie sollen sich an die Art, so Fußball zu spielen, gewöhnen. Damit war die Erwartungshaltung auch nicht zu hoch.

Ligaportal.at: In der Transferphase wurde wie auch sonst vor allem in der eigenen Abteilung gesucht. Wie ist man mit dem Verlauf der Winterpause zufrieden?

Wir haben auch noch Fabian Diendorfer aus der Akademie St. Pölten verpflichten können. Er ist ein Typ Stürmer, den wir in diesen Jahrgang nicht hatten. Wie in den letzten Jahren haben wir nach einer recht kurzen Pause begonnen, eine Art "Vorbereitung für die Vorbereitung" zu absolvieren. Im Jänner haben wir dann mit unseren Möglichkeiten trainiert, anschließend erstmalig wieder ein Trainingslager in Medulin abgehalten, wo wir gute Bedingungen vorgefunden haben. Die paar Tage haben wir vor allem genutzt, um die Spieler kennenzulernen. Insgesamt waren wir mit der Vorbereitung an sich und auch mit der Entwicklung unseres Spiels zufrieden.

sturmamas schopp

Ligaportal.at: Einige ihrer ehemaligen Schützlinge treten mittlerweile auch schon in der Kampfmannschaft auf, wie sieht die Kadersituation folglich aus?

Man muss bedenken, dass im Winter wieder ein großer Umbruch war. Die Meisten haben den Sprung in die Kampfmannschaft geschafft, heute sind rund zehn bis elf Spieler dort im täglichen Prozess dabei. Daniel Resch und Philipp Seidl waren auch im Trainingslager mit dabei. Diese Situation haben wir in der Verangenheit recht gut gemacht, bei solch einem Prozess muss man eben geduldig sein, um mit den Jungs die Schritte richtig zu setzen. Wir haben noch viel vor uns, sind aber wieder ein gutes Stück weitergekommen.

Ligaportal.at: Gibt es wieder viele Spieler, die über das Potential verfügen, den Schritt in den Bundesligakader zu schaffen?

Wir haben den Anspruch, viele Spieler aus der U18 in die Amateurmannschaft zu bringen. Von diesen wird es aber nicht jeder so weit schaffen, aber der ein oder andere, der die Amas verlassen hat und nun auch Bundesliga spielt, soll als gutes Beispiel dienen. Auch jetzt gibt es wieder viele Jungs, die interessant sind, aber immerhin trainieren wir heuer mit 1999er Jahrgängen. Nochmal: Wir müssen geduldig sein, man darf sich nicht gleich zu viel erwarten und muss den Spielern genug Zeit geben.

Ligaportal.at: Mit Ervin Bevab hat der Kapitän das Schiff verlassen. Wie geht man mit den Abgängen solcher Schlüsselspieler um?

Ervin Bevab war ein wichtiger Spieler, ja. Wir haben auch mit Gruber, Schmerböck und Pfingstner Stützen verloren, diese sind aber heute Bestandteil der Kampfmannschaft. Und genau das ist unser Auftrag. Die Kehrseite davon ist halt, dass wir halbjährlich quasi bei Null anfangen müssen, was eine sehr intensive Aufgabe ist. Bis dato hat unser Trainerteam das aber sehr gut gemeistert, jetzt stehen wir aber schon wieder vor dem nächsten Umbruch.

Fotos: Richard Purgstaller