"LASK Junior" Sebastian Schröger ist unser Spieler der Runde

altDonnerstag, 11.8.11, später Vormittag: Sebastian Schröger klettert in Erwartung einer mehr als sechsstündigen Fahrt in den Teambus Richtung "Ländle" zum Spitzenspiel der Ersten Liga am Freitag gegen die Lustenauer Austria. Zwei Trainingseinheiten, etliche Teambesprechungen, eine Übernachtung in Vorarlberg, 90 Minuten auf der Ersatzbank und eine weitere schier unendlich lange Retourreise nach Linz später, ist für die meisten am Samstag um acht Uhr morgens das Wochenende aus sportlicher Hinsicht beendet - Nicht für Sebastian Schröger! Trotz Müdigkeit führte er nur neun Stunden nach der Wiederankunft die LASK Juniors in der Regionalliga Mitte gegen Gleinstätten mit einer tollen Leistung zum 1:0-Sieg, zog im Mittelfeld geschickt die Fäden und leitete mit seiner umsichtigen Spielweise unzählige Offensivaktionen ein.

Ein (beinahe) perfektes Wochenende

"Obwohl ich mir schon in Lustenau einen Sieg gewünscht hätte, kann ich einerseits mit dem einen Zähler ganz gut leben und andererseits habe ich ja keine 24 Stunden später doch noch über einen vollen Erfolg jubeln dürfen", lässt der 20-Jährige die Geschehnisse der letzten Tage mit einem Schmunzeln kurz Revue passieren. "Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, standen wir defensiv gut und haben in der Offensive immer wieder Akzente gegen die Südsteirer setzen können. Obwohl wir einige Fehler noch abstellen müssen, bin ich fest davon überzeugt, dass in diesem Team einiges drinnen ist und wir unser Saisonziel, den Klassenerhalt, errreichen werden", wagt der Mittelfeldakteur einen Blick in die Ferne. Trotz seiner starken Darbietung am Samstag bleibt Sebastian Schröger bescheiden: "In einigen Szenen konnte ich durch schnelles Umschalten und Ballsicherheit der Mannschaft sehr gut helfen. Nur mit meinem Torabschluss war ich nicht zufrieden."

"Möchte heuer wieder Meister werden..."

"... aber dieses Mal in der zweiten Liga mit den Profis", steckt sich der Blondschopf aus Julbach, ein kleiner Ort im Norden Oberösterreichs, hohe Ziele und möchte seinem absoluten Karrierehighlight dem letztjährigen Gewinn der Meisterschale in der Regionalliga Mitte noch einen größeren Coup folgen lassen. "Ich hoffe, dass ich mich auch im Team von Walter Schachner zu einem wichtigen Teil der Mannschaft entwickeln kann und mit meinen Einsätzen dem Team helfen kann." Beim Saisonauftakt durfte Schröger schon eine gute Viertelstunde Erste-Liga-Luft schnuppern, seither musste er jedoch das Geschehen meistens von der Ersatzbank aus betrachten: "Mein größtes Ziel ist es natürlich, dass ich mich in der zweiten Liga durchsetzen und in weiterer Folge ein Stammleiberl ergattern kann."


schroeger 2Wie aus einem "Veilchen" ein Schwarz-Weißer wurde

Bis zum 15. Lebensjahr zeriss Sebastian Schröger (im Bild mit der "20") ausschließlich im violetten Dress seine Fußballschuhe, wer hier eine Vergangenheit bei der Wiener Austria vermutet liegt falsch, ist die Spielkleidung seines Heimatvereins aus Julbach ebenfalls traditionell im selben Farbton wie die des Bundesligisten gehalten. "Obwohl wir eine sehr kleiner Ort sind, leistet die Union Julbach eine ausgezeichnete Nachwuchsarbeit, debütierte ich dort mit 15 in der Kampfmannschaft. Kurze Zeit später wechselte ich dann zur U17 des LASK und wurde nach einigen Monaten schon für den Kader der LASK Juniors nominiert, unterzeichnete dort auch meinen ersten Amateurvertrag", Worte des 20-Jährigen die eine Bilderbuchkarriere vermuten lassen, doch die wurde dann rapide gebremst...

Einem kleinen Tief folgte ein großes Hoch

"Kaum hatte ich meinen ersten Spielervertrag unterzeichnet, wurde ich regelrecht vom Pech verfolgt, hatte ich andauernd mit Verletzungen zu kämpfen, kam kaum zu Einsätzen und freute mich eigentlich über jede einzelne Minute am grünen Rasen", spricht der junge Mittelfeldregisseur die wohl schwerste Phase seiner bisherigen Laufbahn an. Doch dem kleinen Tief folgte ein noch immer andauerndes Hoch: "Der Durchbruch gelang dann endlich in der Saison 2009/10, wo wir aus der OÖ-Liga in die Regionalliga aufgestiegen sind, ich im Aufstiegsjahr oft spielte und mich im Team als fixe Größe etablieren konnte. Dann ging es wahnsinnig schnell, das darauffolgende war einfach unglaublich, bin ich sehr stolz Teil der Mannschaft gewesen zu sein, die den Meistertitel in der dritthöchsten Spieklasse Österreichs erringen konnte. Der im Sommer folgende Profivertrag war natürlich ein weiterer großer Meilenstein in meiner bisherigen Fußballerkarriere."

Auch in der Freizeit kann der Jung-Kicker gut mit "Bällen", so jagt er im Sommer am Liebsten der gelben Filzkugel beim Tennis hinterher, "baggert" ein bisschen beim Beachvolleyball oder streichelt den Tischtennisball in ähnlicher Manier wie das runde Leder am Spielfeld. Und setzt sich das Wetter so fort wie bisher kann er wohl in ein paar Wochen auch bald wieder seinem größten Hobby fröhnen - dem Snowboarden...

 

Foto: hd-fotostyle

von Marco Wolfsberger