Regionalliga Mitte 15/16: Spieltaganalyse Runde 6 mit Reinhard Burits

Steirer-Wahnsinn, Stimmungskiller, Derbyhighlights: Auch nach dem sechsten Spieltag der Regionalliga Mitte - powered by club-bodytec.at - gibt es die Zusammenfassung der Höhepunkte und Auffälligkeiten mit ligaportal.at-Experte Reinhard Burits. Diesmal erwähnt der erfahrene Trainer den großen Vorteil eines Heimspiels, das im besten Falle auch noch zur idealen Zeit stattfindet. Außerdem lobt er die Übungsleiter Gerald Scheiblehner und Christian Peintinger - und scherzt über deren Kollegen Wilhelm Wahlmüller.

Reinhard Burits über...

... Heimvorteil

Diese Serie ist schon beeindruckend. Auch in der Regionalliga demonstriert Aufsteiger ATSV Stadl-Paura die Heimstärke weiter, überrollt auch im vierten Spiel auf eigenem Rasen den Gast. Diesmal war der DSC Deutschlandsberg beim 4:0-Erfolg das Opfer. "Wieder so ein dominanter Heimsieg der Stadlinger", meint Burits, der aber auch ein anderes Spiel als großes Highlight sieht. "Für mich war der Auswärtssieg von Vorwärts Steyr bei der Union Gurten beeindruckend. Sie haben ihre Konstanz bewiesen, Gratulation auch an Gerald Scheiblehner. Er hat es geschafft, die Mannschaft dahingehend aufzubauen." Ein derart großer Heimvorteil, wie ihn auch die Steyrer im Vorwärtsstadion genießen, kommt aber nicht von irgendwo: "Dort funktioniert das Umfeld einfach. Kommt man zu diesen Vereinen, hat man das Gefühl, die Spieler fühlen sich einfach wohl. Die Zuseher geben noch einmal Motivation, vor allem in Stadl-Paura reagiert das Publikum auch bei Fehler sehr positiv!", meint der Ligaexperte. Einen weiteren, noch spektakuläreren Heimsieg feierte der TSV Hartberg gegen den SC Kalsdorf. Fünf zu drei lautete das Endergebnis beim Steirer-Wahnsinn. Burits: "Das ist irgendwie ein klassisches Kalsdorf-Ergebnis. Sie schießen oft viele Tore, bekommen aber ebenso oft auch viele Gegentreffer. Mir gefällt das! Vor allem, weil Trainer Christian Peintinger an diesem Weg festhält, nicht eine Sicherheitslinie einführt."

... Anstoßzeiten

Auch die Uhrzeit des Spielbeginns kann ausschlaggebend sein. Dabei ist vor allem ein Termin auffallend: Der Annabichler SV hat einige seiner Heimspiele am Sonntagvormittag angesetzt. Burits: "10:45 kann natürlich ein Vorteil sein, wenn man keinen weiten Anweg hat. Nur dann funktioniert das auch. In der Regel trainieren die Mannschaften aber am Abend. Ich denke, der ASV macht das, damit man anderen Klagenfurter Mannschaften ausweicht." Die meisten der Spiele in der Regionalliga Mitte finden dennoch weiterhin am Freitag statt. "Einerseits ist das super, weil man dann ein ganzes Wochenende zum regenerieren frei hat. Andererseits ist die Trainingswoche damit umso kürzer. Auch Trainer der Amateurvereine haben es schwer, denn viele arbeitende Spieler möchten auch unter der Woche, nach der Arbeit, manchmal frei haben."

... Stimmungskiller

Dachte man beim SV Lafnitz nach den vergangenen beiden Spieltagen, dass der Negativtrend ein Ende finden wird, so hat man sich getäuscht. Beim Auswärtsspiel gegen die Sturm Graz Amateure wurde man durch ein 3:1-Endergebnis eines Besseren belehrt, es war nach zwei Siegen die erste Niederlage für die Waldl-Elf. "Bei den Sturm Amateuren weiß man, dass die jedes Team schlagen können. Gegen ein Topteam wie Lafnitz ist das natürlich für die Burschen und den Trainer super", meint Reinhard Burits. "Bei Lafnitz hat man damit gerechnet, dass man nun eine Serie hinlegt. Man kann nach so einem Saisonstart aber auch nicht erwarten, dass man jedes Spiel gewinnt, zu diesem Zeitpunkt muss man aber noch nicht ungeduldig sein." Zusammengefasst können Spiele, die einen Lauf beenden, zwei Effekte haben. Entweder folgt eine "jetzt-erst-recht"-Stimmung, oder man lässt sich einen Dämpfer verpassen. Letzteres wird wohl kaum auf den FC Blau-Weiß Linz zutreffen. Zwar erreichte das Team von Trainer Wilhelm Wahlmüller "nur" ein torloses Remis in St. Florian, an der Tabellenführung gab es aber kein Rütteln. Für Burits war dieses Ergebnis außerdem "nicht so überraschend. Die Union St. Florian spielt sehr gut im Herbst, aktuell können sie mit jedem Team mithalten. Wahlmüller hat vor dem Spiel gesagt, die Florianer können ihn nicht überraschen - das haben sie aber anscheinend doch geschafft."

peintinger kalsdorf

Zahlen zum Spieltag:

Heimsiege: 5 (62,5 %)
Unentschieden: 1 (12,5 %)
Auswärtssiege: 2 (25 %)
torreichstes Spiel: TSV Hartberg 5:3 (2:0) gegen SC Kalsdorf
erzielte Tore: 26

 

Foto: Richard Purgstaller