Regionalliga Mitte 15/16: Spieltaganalyse Runde 7 mit Reinhard Burits

Premierensieg, Abschiedsfest und Mehrfachtorschützen: Auch nach dem siebten Spieltag der Regionalliga Mitte - powered by club-bodytec.at - gibt es eine Zusammenfassung aller Geschehnisse mit unserem ligaportal.at-Experten Reinhard Burits. Der ehemalige Trainer erwähnt unter anderem, dass zum wiederholten Male die Offensivspieler im Mittelpunkt standen. Außerdem erklärt er, warum man als Torschütze in einen Rausch verfallen kann - und damit unter anderem seinem Team zu einer Aufholjagd verhelfen kann.

Reinhard Burits über...

... Premierensieg

Durchatmen beim Annabichler SV! Die Klagenfurter feierten am vergangenen Sonntag ihre ersten Punktgewinne. Überraschenderweise gelang das gegen den Mitaufsteiger ATSV Stadl-Paura, der bislang einen überragende erste Saison in der Regionalliga Mitte spielte. "Das ist schon bemerkenswert. Es ist der Mannschaft von Dietmar Thuller auf jeden Fall zu gönnen!", meint Burits. "Es war eine harte Partie mit vielen Torchancen. Für jede Mannschaft ist es wichtig, anzuschreiben. Sie haben zwar nicht die jüngste und unerfahrenste Truppe, doch die Qualität stimmt."

... Abschied und Rückkehr

"Das ist sehr schade für die Liga", kommentiert Reinhard Burits den Wechsel von SC Kalsdorf-Trainer Christian Peintinger in die Schweiz zu den Young Boys Bern. "Kalsdorf hat unter ihm immer sehr attraktiven Fußball gezeigt, darüber haben wir auch letzte Woche bereits gesprochen. Ich wünsche ihm aber alles alles Gute! Das Abschiedsgeschenk hat mit dem 4:1 gegen Weiz auf jeden Fall gepasst." Mit Mario Kienzl steht laut übereinstimmenden Berichten bereits ein Nachfolger fest. Burits: "Ich hoffe, ihre Art und Weise, Fußball zu spielen, bleibt weiterhin beibehalten." Auf der Gegenseite steht nach wie vor ein SC Weiz, der nicht wirklich in die Gänge kommt. In der zweiten Spielzeit nach dem Aufstieg hadert man mit vergebenen Chancen und lediglich sechs Zählern auf dem Konto.

Neben einem Abschied feierte ein Akteur auch die Rückkehr mehr als ausgiebig. Darijo Pecirep, der nach Gastspielen in Altach und beim FAC in der Sommerpause zum SV Zaunergroup Wallern zurückwechselte, zeigte an diesem Wochenende erstmals so richtig, was er draufhat. Beim überraschend hohen 5:0-Heimsieg gegen die WAC Amateure netzte der Vollblutstürmer gleich drei Mal. "Wenn er in Form ist, kann er Spiele alleine entscheiden. Man muss dazu aber auch sagen, dass die Wallerner bisher unter Wert geschlagen wurden", meint Burits, der die Mannschaft aus Oberösterreich natürlich bestens kennt.

... Mut

Apropos Tore: Auffallend war einmal mehr, dass einige Spieler gleich mehrfach vor dem gegnerischen Gehäuse erfolgreich waren. So beispielsweise auch Florian Krennmayr vom FC Blau-Weiß Linz mit einem Doppelpack, Zweifachtorschütze Rexhe Bytyci (Union St. Florian) und Andreas Fischer (SC Kalsdorf), der mit einem Hatrrick Man of the Match gegen Weiz wurde. "Wenn man ein Mal das Erfolgserlebnis spürt, traut man sich oftmals danach mehr zu. Man probiert Sachen aus, die man sonst nicht gemacht hätte, schießt aus verschiedensten Lagen. Das große Stichwort dabei: Mut", meint Reinhard Burits. Dass in jeder der bisherigen Runden auffallend viele Treffer bejubelt werden dürfen, blieb auch dem Experten nicht verborgen: "Der Fußball in der Regionalliga Mitte steht insgesamt wieder mehr für das Offensivspiel. Zuvor stand einige Zeit lang die Null im Mittelpunkt." Aus seiner spielerischen Laufbahn bei den Linzern erinnert sich Burits an ein Zitat von Präsident Hermann Schellmann zurück. "Er hat vor rund 15 Jahren einmal gesagt: Lieber 6:3 als 1:0 gewinnen! Dass seine Blau-Weißen und auch andere Mannschaften das momentan zeigen, freut ihn sicherlich."

Auch das Dienstagsspiel zwischen der SPG FC Pasching/LASK Juniors und den Sturm Graz Amateuren war ein Highlight für die Zuseher. 4:0 setzten sich die Oberösterreicher durch. Für Reinhard Burits keine Überraschung: "Die Amateurmannschaften sind immer sehr gut organisiert, die Spieler sind flink und technisch stark. Gerade in solchen Partien kommt das noch mehr zur Geltung."

... Aufholjagd

"Lafnitz hat nur einen Punkt geholt, dennoch ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben", fasst Burits die Punkteteilung zwischen dem SV Lafnitz und der Union St. Florian zusammen. Dabei holten die Oststeirer ein 0:2 zur Pause noch auf, bewiesen viel Moral. "Das gelingt nur Mannschaften, die bis zum Schluss noch alles versuchen. Es geht dabei nicht um Glück, sondern um Konzentration, Bemühen und Entschlossenheit bis zur letzten Minute! Das zeigt auch, dass die Mannschaft funktioniert." Zwar mit leeren Händen, aber sicherlich zufrieden ob des Auftretens seines Teams steht Gerald Scheiblehner, Trainer des SK Vorwärts Steyr, nach diesem Spieltag da. Im absoluten Spitzenspiel gegen den TSV Hartberg waren die Steirer schon nach der ersten Halbzeit überlegen, dennoch kämpften sich die Steyrer auch beim Stand von 0:3 noch einmal zurück. Mut und Zusammenhalt bewiesen auch seine Mannen.

Zahlen zum Spieltag:

Heimsiege: 5 (62,5 %)
Unentschieden: 1 (12,5 %)
Auswärtssiege: 2 (25 %)
torreichstes Spiel: SK Vorwärts Steyr 2:4 (0:2) gegen TSV Hartberg
erzielte Tore: 28