Regionalliga Mitte 15/16: Spieltaganalyse Runde 16 mit Reinhard Burits

Nach der 16. Runde der Regionalliga Mitte - powered by club-bodytec.at - blicken wir wieder mit unserem Experten Reinhard Burits auf die ereignisreichsten Spiele des vergangenen Wochenendes zurück. Die letzte Runde vor der Winterpause brachte noch einmal ordentlich Bewegung in die Tabellenkonstellation. Sowohl im Titelkampf als auch im hinteren Feld tauschten Mannschaften die Plätze. Mit der SPG FC Pasching/LASK Juniors haben wir zudem einen überraschenden Tabellendritten, der im starken oberösterreichischen Herbst die zweite Hut bildet. Auch die aktuelle Situation der vier Liganeulinge haben wir genauer betrachtet. (Jetzt Trainingslager buchen)

Reinhard Burits über...

... die Höhepunkte des Spieltags

Das Auffälligste am vergangenen Spieltag ist für unseren Experten klar: "Der Sieg der Steirer über die Oberösterreicher! In den Duellen haben sich immer die Kollegen aus dem Süden durchgesetzt." Zudem hat der SC Kalsdorf wieder zu alten Tugenden zurückgefunden und in einem torreichen Spiel knapp die Oberhand behalten. Der Leidtragende: der SV Wallern, quasi seit Beginn der aktuellen Spielzeit in der Krise. Auch der SV Lafnitz schnappte sich drei Zähler gegen ein oberösterreichisches Team, besiegte den FC Blau-Weiß Linz mit 3:0 und sorgte für einen versöhnlichen Jahresabschluss.

... die Überraschungsteams

"Dass Pasching nun noch den Sprung auf Tabellenrang drei schaffte, ist eine große Überraschung", meint Reinhard Burits. Den Juniors des LASK gelang im sechsten Spiel in Serie ein voller Erfolg. "Mann kann sie damit mit den anderen Teams aus Oberösterreich in einem Atemzug nennen. Stadl-Paura, St. Florian und Gurten sind im positiven Sinne ganz klar herauszuheben. Das sind Mannschaften, die zwar in vielen Hinsichten gut sind, aber eine derartige Stärke hätte man nicht erwartet."

Neben unglaublichen Serien gehört da auch die Konstanz zweier Vereine dazu. Sowohl der Aufsteiger ATSV Stadl-Paura als auch die Union St. Florian mischen vom Saisonauftakt an im Spitzenfeld mit und fanden sich abschließend auf den Rängen vier und fünf ein. Dass sich eine dieser Mannschaften noch in den Titel-Zweikampf einmischen kann, bezweifelt Burits: "Es sind zwar nur neun Punkte Rückstand, ich denke aber, dass Hartberg und Blau-Weiß zu dominant sind um kaum so viele Punkte abgeben werden." Doch auch nach hinten scheinen die vier genannten Überraschungsteams abgesichert. "Auch wenn hinten noch Vereine drin sind, von denen man noch viel erwarten kann, werden sie nicht mehr in den Abstiegskampf hineingeraten. Sie müssen nur noch etwa 15 Punkte sammeln, und das dürfte bei dieser Konstanz kein Problem sein."

... sein Zwischenfazit zu den Liganeulingen

Die vier Liganeulinge TSV Hartberg, ATSV Stadl-Paura, Deutschlandsberger SC und Annabichler SV sind in der Tabelle verstreut anzufinden. Für Reinhard Burits ist die Hinrunde für diese Teams mit einer Ausnahme sensationell verlaufen: "Die Kärntner haben nicht wirklich hineingefunden in die Liga. Ansonsten ist das Fazit herausragend, die Plätze eins, vier und neun für Liganeulinge sind ganz stark. Dass Hartberg nach dem Abstieg und einem großen Umbruch die Tabelle sogar anführt, ist ganz hoch anzurechnen." Gemeinsamkeiten erkennt der ehemalige Trainer bei den Stadlingern und dem DSC. "Bei Stadl-Paura muss man anmerken, dass sie schon über einen sehr langen Zeitraum sehr gut zusammenarbeiten. Mit dem selben Trainer, der Gewaltiges leistet, und punktuellen Verstärkungen, die super eingeschlagen haben, fing das System sofort an zu greifen. Bei Deutschlandsberg geht es in dieselbe Kerbe: Sie haben eine gute Gemeinschaft und ein funktionierendes System, was natürlich Sicherheit gibt."

... Erwartungen ans Frühjahr

Spannung pur liegt hinter uns, Spannung pur wird daher auch für die kommende Rückrunde erwartet. Sowohl im Duell um den Meistertitel als auch im Kampf gegen den Abstieg ist weiterhin alles möglich. Burits: "Es bleibt immer die Frage, wie viele Teams absteigen. Aufgrund der Spielstärke von Lafnitz würde ich aber die Grenze der Mannschaften, die noch um den Klassenerhalt kämpfen könnten, bei Vorwärts Steyr ziehen. Dabei muss man mehrere Aspekte miteinbeziehen, im Endeffekt ist aber selbst Annabichl nur sieben Punkte weg vom sicheren Ufer."

Nach diesem Herbst voller Überraschungen, Torfestivals und Kampfsiegen bleibt nur noch eines zu sagen: "Dieser Herbst macht sehr viel Lust auf mehr! Ich hoffe auch im Frühjahr auf attraktiven Fußball mit vielen Toren."

wac asv amboden

Zahlen zum Spieltag:

Heimsiege: 4 (50 %)
Unentschieden: 2 (25 %)
Auswärtssiege: 2 (25 %)
torreichstes Spiel: Union St. Florian 3:3 (2:2) ATSV Stadl-Paura
erzielte Tore: 29

Foto: Josef Kuess