Regionalliga Mitte 15/16: Spieltagsanalyse Runde 19 mit Reinhard Burits

Zur Analyse der 19. Runde der Regionalliga Mitte – powered by club-bodytec.at – nahm Reini Burits das vergangene Wochenende etwas genauer unter die Lupe. Einige Schützenfeste, Ärger über die Platzzustände und die Form des nigerianischen Super-Stürmers des FC Blau-Weiß Linz, Yusuf Otubanjo, waren die Diskussionsthemen mit unserem Experten.

 Reinhard Burits über...

... die Platzverhältnisse in der Regionalliga Mitte

Dass die Rasenzustände in den österreichischen Spielklassen nicht die besten sind, ist weitesgehend bekannt und macht auch vor der Regionalliga nicht halt. Gurten Trainer Neuhofer beispielsweise war nicht sehr begeistert über die Entscheidung des Samstag-Gegners Annabichl, deren Heimspiel auf den Kunstrasen in Klagenfurt/Welzenegg zu verlegen. Diese Entscheidung war auf den schlechten Platzzustand der eigentlichen Spielstätte des ASV zurückzuführen und man erhoffte sich durch die Verlegung einen Vorteil gegen die Oberösterreicher. Am Ende setzte es jedoch ein 1:6 Debakel für die Thuller-Elf. In Kalsdorf musste man auf einem sehr unebenen Geläuf gegen St.Florian bestehen, was man am Ende auch mit 2:0 schaffte. Doch vorallem in Halbzeit 1 war von Spielfluss nicht viel zu sehen, was laut SCK-Betreuer Zisser auf den Untergrund zurückzuführen war, der „einfach nicht mehr zuließ". Den Rasen bestmöglich zu präparieren versuchte man auch in Stadl-Paura, dennoch hoppelte der Ball auch hier munter herum, was sicherlich auch die Chancenauswertung der Mannschaften beeinflusste. Dieses allgegenwärtige Problem ist laut Burits auf folgendes zurückzuführen: „Das oft geringe Budget, dass die Vereine in den Regionalligen zur Verfügung haben, wird größtenteils in neue Spieler investiert und damit kommt halt auch die Infrastruktur zu kurz. Ein ordentlicher Untergrund kostet einen Haufen Geld, was die Vereine meistens schlicht nicht entbehren können." 

...Yusuf Otubanjo

Mit seinen Saisontoren 19-21 setzte sich der nigerianische Superstar in Diensten der Blau-Weißen, Yusuf Otubanjo, an die Spitze der Torschützenliste. Beim Trippelpack gegen das Schlusslicht WAC war der Nigerianer der spielentscheidende Mann und schoss sein Team mit dem Sieg auf einen Punkt an den direkten Konkurrenten Hartberg heran. „Dass Otubanjo ein toller Kicker mit einer sudgereiften Technik ist, war vor dieser Saison schon bekannt. Aber der zuvor launisch und ineffektiv agierende Stürmer schaffte im letzen Jahr genau dies abzustellen, was sicherlich auch auf Trainer Wahlmüller zurückzuführen ist, der genau wusste, wo er bei so einem Spieler die Hebel ansetzen musste." Das Präsidium der Linzer möchte ihren Goalgetter natürlich auch in der nächsten Saison im blau-weißen Dress sehen, ihn zu halten wird aufgrund seiner Top-Form und seines im Sommer auslaufenden Vertrags ein schwieriges Unterfangen. Sollte man jedoch den Aufstieg in die Erste Liga schaffen, könnte man klarerweise die Chancen des Vereins erhöhen, ihn auch im Herbst auf Torjagd für den Stahlstadtklub zu sehen.

Otubanjo

Mit bereits 21 Saisontoren ist Otubanjo (mi.) der derzeit gefährlichste Stürmer der RLM.

Foto: Harald Dostal

...die Blitztore der 19. Runde

In 6 der 8 Begegnungen gab es in dieser Runde innerhalb der ersten 15 Minuten zumindest ein Tor. Vor allem Vorwärts Steyr hatte es im Spiel gegen die Sturm Amateure sehr eilig und erzielte durch Halbartschlager bereits in den ersten 60 Sekunden die Führung der Oberösterreicher. Diese Treffsicherheit gleich zu Beginn ist laut Reini Burits kein Zufall, denn „ mit einem vernünftigen Aufwärmprogramm kann man die Spannung erhöhen und die Konzentration der Spieler entscheidend beeinflussen. Außerdem zählt natürlich die Einstellung, denn wenn die Mannschaft heiß ist und vom Trainer richtig aus der Kabine gepusht wird, kann das durchaus eine deutliche Wirkung zeigen."
Ebenfalls auffällig waren die zahlreichen Heimsiege, einzig Gurten, die ja bekanntlich Annabichl demolierten, feierte einen Sieg auf fremden Terrain. Der einzige Auswärtssieg des Spieltags war auch gleich der torreichste, denn 7 Treffern konnten die Regionalliga Fans diesmal in Kärnten bewundern.

 

Zahlen zum Spieltag:

Heimsiege: 5 (62,5 %)
Unentschieden: 2 (25%)
Auswärtssiege: 1 (12,5%)
torreichstes Spiel: Annabichler SV 1:6 (1:1) Union Gurten
erzielte Tore: 24

 

geschrieben von: Georg Langbauer