GAK gegen LASK als Erinnerung an bessere Zeiten

altaltZum "Spiel der 14. Runde" in der Regionalliga Mitte kommt es am Samstag ab 18 Uhr in der Grazer UPC Arena, wenn der GAK den LASK Linz empfängt. Es ist ein Spiel zweier Traditionsvereine, die einst in der Bundesliga für Schlagzeilen sorgten und sich nun in der dritten Liga wiederfinden. Für den LASK geht es darum, den Abstand zu Tabellenführer FC Pasching (0:2 beim etoxx VSV) auf vier Punkte zu verkürzen, bei den Grazern könnte es das letzte "Profispiel" für lange Zeit werden.

 

Wenn sich am Samstag die beiden Traditionsvereine GAK und LASK Linz gegenüberstehen, dann erinnert auf beiden Seiten nur noch wenig an bessere Zeiten. Beide Klubs wurden bislang je ein Mal österreichischer Fußballmeister. Die Grazer schafften das Kunststück in der Saison 2003/04, beim LASK liegt der Titel bereits 47 Jahre zurück. Beide Teams holten in ihren jeweiligen Meisterjahren auch das Double.

Finale um die Amateurmeisterschaft

Kaum einer wird sich noch an einige der prestigeträchtigsten Duelle zwischen dem GAK und dem LASK Linz erinnern. In den Endspielen um die österreichische Amateurmeisterschaft 1931 erreichten die Linzer in Graz ein 1:1-Remis und holten sich mit einem 2:1 zu Hause den Titel. Ein Jahr später gelang den Grazern mit einem 2:0 und einem 4:2 die Revanche. Das bislang letzte Spiel der beiden Vereine auf Profiebene fand am 5. Mai 2001 im Grazer Arnold Schwarzenegger Stadion statt, der GAK siegte dank eines Treffers von Ronald Brunmayr vor 2700 Zuschauern mit 1:0. Elf Jahre später trägt das Grazer Stadion den Namen "UPC Arena", der GAK musste gerade zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren Konkurs anmelden und der LASK musste erstmals seit über 50 Jahren wieder in den Amateurfußball absteigen.

Fans begleiten den LASK

Auch wenn auf beiden Seiten kaum noch etwas an bessere Bundesligazeiten erinnert, am Samstag könnte die Zuschauermarke aus dem Jahr 2001 erreicht werden. Zum Einen werden fast 500 Fans den LASK nach Graz begleiten, zum Anderen könnten die Anhänger der Grazer "Rotjacken" zum letzten Mal für lange Zeit eine Profimannschaft in den rot-weißen Trikots bewundern. Denn findet sich bis Anfang der nächsten Woche kein potentieller Geldgeber, wird die Mannschaft nach dem LASK-Spiel entlassen. Die abschließende Herbstrunde würde dann mit einer Amateurmannschaft fertig gespielt werden. Aber auch beim LASK ist wirtschaftlich der Gürtel eng geschnallt. Zuletzt gab es sogar verspätete Auszahlungen der Gehälter, in der Mannschaft herrscht daher eine gereizte Stimmung. Den Ergebnissen hat das zuletzt nicht geschadet. Nur eine Saisonniederlage steht zu Buche, der Abstand zu Tabellenführer Pasching ist mit sieben Punkten zwar groß, aber in den verbleibenden 17 Runden aufholbar. Durch die 0:2-Niederlage der Paschinger beim etoxx VSV könnte der Abstand nach dem GAK-Spiel sogar nur noch vier Zähler betragen.

GAK-Trainer hofft auf klarem Kopf

Bei den Grazern machen die wirtschaftlichen Turbulenzen der letzten Tage und Wochen eine Vorbereitung auf die Partie schwierig. "Wir bereiten uns trotzdem sehr gezielt auf das Spiel vor", so GAK-Trainer Ante Simundza, dessen Elf zuletzt in Leoben beim 1:1 einen Punkt holte. Der Coach muss diesmal auf den gesperrten Stefan Kammerhofer verzichten, dazu ist Christian Deutschmann verletzt. Bei den angeschlagenen Michael Hofer und Mario Pranjic hofft Simundza noch, dass es sich bis zum Samstag ausgeht. Den kommenden Gegner hat der Grazer Trainer eingehend analysiert: "Ich habe zwei DVDs von Spielen des LASK gesehen. Das sollte genug sein." Welche Taktik er schließlich seiner Elf mit auf dem Weg gibt will Simundza noch nicht verraten, verrät aber: "Wichtig ist, dass meine Spieler im Kopf frei sind. Dann haben wir die Qualität, auch gegen den LASK zu bestehen."

Linzer nur noch eine Partie ohne Fabiano

Bei den Linzern sitzt Stürmer Fabiano Teil vier seiner Vier-Spiele-Sperre ab. Bei Sturmkollege Florian Templ ist der Einsatz wegen Knieproblemen noch fraglich. Ansonsten steht Trainer Karl Daxbacher der gesamte Kader zur Verfügung. Daxbacher, der ein Spiel des GAK gesehen hat, ist also über den kommenden Gegner ebenfalls bestens informiert. Mut sollte dem 59-jährigen Übungsleiter auch die wieder gewonnen Auswärtsstärke seiner Elf machen. Beim SV M&R Feldkirchen feierten Mario Hieblinger und Co. einen 7:0-Kantersieg. Hieblinger selbst freut sich auf das Spiel in Graz, hatte er doch Mitte der 90er-Jahre selbst ein Jahr beim GAK gespielt. "Wir wollen bis zum Winter den Abstand auf Pasching nicht größer werden lassen. Denn ansonsten ist es schwer, ein Ziel für die Vorbereitung zu definieren. Und von einer Zielsetzung lebt ja diese Vorbereitungphase", so Daxbacher. Auch Stürmer Radovan Vujanovic verspricht den Fans: "Wir bleiben an Pasching dran. Sollten sie sich einen Umfaller erlauben, dann sind wir da." Gegen den GAK gilt es also, diese Kampfansage einzulösen, und das 0:2 der Baumgartner-Elf beim etoxx VSV auszunutzen.

 

Markus Neißl

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