Das Duell der Giganten: Pasching empfängt den LASK

pasching biglask bigSelten fiel die Auswahl zum Spiel der Runde so leicht wie zum Rückrundenauftakt am 16. Spieltag der Regionalliga Mitte. Die Spannung wird ihren Höhepunkt erreichen, wenn Schiedsrichter Ilija Vareskic am Samstag um 15:00 das Gigantenduell zwischen dem FC Pasching und LASK Linz anpfeift. Im Duell Herbstmeister gegen direkten Verfolger will die Daxbacher-Elf für totale Dramatik im Meisterrennen sorgen, während Pasching eine Vorentscheidung anpeilt. 

Spannung pur oder Vorentscheidung? 

Das Ziel beider Mannschaften ist sonnenklar. Beide Trainer machen keinen Hehl daraus, den Aufstieg unbedingt schaffen zu wollen. "Meister wird der LASK ", sagte Karl Daxbacher im Zuge der liga3-Umfrage zur Rückrunde. "Wir wollen am Ende vorne stehen ", stellte Pasching-Coach Gerald Baumgartner klar. Dass der Titelkampf nicht am Samstag entschieden wird, ist angesichts von noch 14 ausstehenden Runden unbestritten. Dennoch geht es in dieser Begegnung um mehr als nur drei Punkte. Denn mit einem Sieg würden die Paschinger einiges an Spannung im Meisterrennen herausnehmen, auf sieben Punkte davonziehen. Selbst ein Unentschieden käme dem FCP zu Gute. Der Druck liegt also bei den Gästen. Allerdings: Gewinnt der LASK, kämen die Schwarz-Weißen bis auf einen Zähler an den Herbstmeister heran.

Was für Pasching spricht

Der Heimvorteil: Die Paschinger sind vor eigenem Publikum noch ohne Punkteverlust, gewannen alle sechs Spiele. Einzig gegen den GAK gab es ein 0:0 - nach dem Aus der Grazer allerdings nur auf dem Grünen Tisch und ohne Wertung. 26 Treffer erzielten Sobkova & Co. im heimischen Waldstadion, was einen Schnitt von über vier Toren pro Spiel bedeutet.

Die Ausgangslage: Der größere Druck liegt klar auf Seiten des LASK. Denn selbst ein Unentschieden würde den Baumgartner-Mannen deutlich mehr in die Karten spielen als dem Gegner. 

Das Selbstvertrauen: Die Stimmung im Team könnte kaum besser sein, nicht nur auf Grund der herausragenden Hinrunde. Denn die Paschinger wussten auch in der Vorbereitung zu überzeugen, erreichten bemerkenswerte Resultate. So gab es Siege gegen Blau-Weiß, Kapfenberg und Grödig. Den serbischen Rekordmeister Roter Stern Belgrad fegte man sogar mit einem 3:0 vom Platz.

Was für den LASK spricht

Der Heimvorteil: Zahlreiche schwarz-weiße Schlachtenbummler haben sich für das Gipfeltreffen angekündigt, werden den LASK lautstark unterstützen. Der Gästesektor ist bereits ausverkauft, die Südtribüne ist ebenfalls fest in Linzer Hand. Eine deutliche Überzahl im Vergleich zu den Pasching-Anhängern ist zu erwarten.

Die Verstärkungen: "Der LASK hat den stärksten Kader der Liga ", gibt sogar FCP-Coach Baumgartner zu. Mit den beiden namhaften Neuerwerbungen konnten sich die Linzer weiter verstärken. Die Verpflichtung von CL-Finalist und WM-Teilnehmer 2006 Marko Babic sorgte für große Furore. Auch von Heimkehrer Benjamin Freudenthaler dürfen sich die Fans einiges erwarten. 

Der Trainer: Karl Daxbacher weiß nicht nur, wie man Spiele gewinnt, sondern auch, wie man Titel holt. Mit dem LASK stieg er 2007 in die Bundesliga auf, mit der Austria holte er einen Cupsieg. Durch die lange Vorbereitung konnte der bundesligaerfahrene Coach der Mannschaft seine Philosophie noch deutlicher näherbringen.

 

Karl Daxbacher:

"Wir sind sehr froh, dass es endlich losgeht, die große Anspannung wird vermutlich erst kurz vor dem Spiel kommen. Wir sind auf alle Fälle zuversichtlich, auch wenn wir um die schwere Aufgabe wissen. Favoriten sehe ich keinen, jeder Ausgang ist möglich. Zwar werden sicher mehr LASK-Fans vor Ort sein, dennoch spielen wir im Paschinger Stadion, das gleicht das Ganze wieder aus. Für uns spricht der Vergleich im Herbst, wo wir die stärkere Mannschaft waren und unglücklich nicht gewonnen haben. Es ist das Spiel der letzten Chance, der Druck liegt sicher bei uns. Auch mit einem Remis könnte Pasching besser leben, für uns sollte es schon ein Sieg sein. Die größten Stärken beim Gegner sehe ich in den Standards, in der Eingespieltheit und in der Routine. Sie haben ehemalige Bundesliga-Spieler mit viel Qualität in der Mannschaft."

Gerald Baumgartner: 

"Es überwiegt ganz klar die Vorfreude, die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut. Ich denke nicht, dass es einen Favoriten gibt. Für beide ist es das erste Spiel. Wir spielen zwar zu Hause, auf Grund der vielen LASK-Fans geht der Heimfaktor aber an den Gegner. Für uns spricht, dass wir ein kompaktes Team haben, mit der richtigen Taktik und leidenschaftlichem Auftreten wollen wir unbedingt die drei Punkte holen. Der LASK hat eine ganz starke Mannschaft, wir haben Respekt vor den Linzern. Wir kennen die Truppe aber gut, haben so trainiert, dass wir die richtigen Gegenmittel parat haben. Der Gegner hat viel Routine, wir wollen jedoch unbedingt gewinnen. Der LASK darf natürlich aus seiner Sicht auf keinen Fall verlieren, für mich ist es aber kein vorentscheidendes Spiel. Wir dürfen uns nicht auf dem Vorsprung ausruhen, wollen unsere Stärken ausspielen."

Christoph Gaigg