Interview mit Shahin Faridonpur (FC Wels): ''Fühle mich in Wels sehr heimisch und habe noch viele Ziele mit dem Verein''

Shahin Faridonpur vom FC Wels hat bereits viel von der Fußballwelt gesehen, der Abwehrstratege kickte bereits in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz. Seit dem Sommer letzten Jahres trägt der 28-jährige das Leiberl der Messestädter, wo er sich schnell als Abwehrchef etablieren konnte. Zuvor schnürte er seine Fußballschuhe in Österreich für die UVB Vöcklamarkt und den SV Grieskirchen. LIGAPORTAL traf sich mit Faridonpur zum exklusiven Interview u.a. über die Welser Ziele für die Regionalliga Mitte Spielzeit 21/22, die Corona-Zeit und den Meisterschaftsabbruch.

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Ligaportal: Shahin, wie hast du dich in der Coronazeit für den Fußball und den FC Wels fit gehalten?

Shahin Faridonpur: Wir haben einen Trainingsplan von unserem Coach erhalten. Außerdem haben wir per Zoom Trainingseinheiten mit unserem Fitnesstrainer absolviert. Das alles ersetzt aber nicht das Training mit der Mannschaft.

LP: Hast du neben dem Trainingsprogramm vom Verein auch einen eigenen Trainingsplan erarbeitet?

SF: Ja, für die erste Zeit. Allerdings wurde das reine Laufen nach einer Weile schnell zach. Ich konnte hier dann glücklicherweise von meinem engen Freundeskreis profitieren. Diese Jungs arbeiten auf höchstem Niveau. Ich habe mich mit Bundesligaspielern wie Marcel Halstenberg (RB Leipzig), Daniel Keita-Ruel (SV Sandhausen) und Serdar Dursun (SV Darmstadt) über Ernährungs- und Trainingspläne ausgetauscht.

LP: Wie siehst du den erneuten Abbruch der Meisterschaft? Richtig oder falsch?

SF: Ob es richtig oder falsch ist, ist meiner Meinung nach schwer zu beurteilen. Natürlich gibt es Vereine, die sich darüber erfreut haben und welche, die es nicht taten. Ich sehe es positiv für unseren Verein und natürlich für die verletzten Spieler, die wir haben. Die konnten sich in der längeren Pause gut erholen und sind zum Start wieder voll dabei.

LP: Rückblickend war das eine schwache Saison vom FC Wels. Wie erklärst du das Abschneiden eurer Mannschaft und den letzten Platz?

SF: Die letzte Saison ist für uns sehr unglücklich verlaufen. Wir haben in vielen Spielen unter unseren Möglichkeiten gespielt. Gleichwohl haben wir die Saison mit den Verantwortlichen kritisch hinterfragt und die Fehler gründlich analysiert.

LP: Fehleranalyse klingt gut. Zu welchem Ergebnis bist du als Abwehrchef des FC Wels denn nun gekommen? Was müsst ihr in der kommenden Saison besser machen?

SF: Die Fehler analysiert unser Trainer zusammen mit den Bohensky ́s. Wir Spieler müssen dann die Antwort auf dem Platz geben, eine Einheit sein und Vollgas geben.

LP: Neben vielen jungen Spielern habt ihr mit Bayram Gas, Alexander Bauer, Elvir Huskic, Tobias Pellegrini und dir gestandene Häuptlinge auf dem Feld. Was bedeutet das für die Mannschaft?

SF: Zum einen gibt diese erfahrene Achse den jungen Spielern Sicherheit. Zum anderen hilft sie uns bei der Kommunikation auf dem Platz.

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Der Welser Abwehrchef will auch in der kommenden Spielzeit die Abwehr organisieren.

 

LP: Es war zu lesen, dass der Zweitligist SK Vorwärts Steyr ein Auge auf dich geworfen hat? Was ist da dran?

SF: Ja, das ist richtig. Grundsätzlich ehrt mich das Interesse eines Zweitligisten auch. Nach Rücksprache mit den Vereins-Verantwortlichen bei uns, Juan und Martin Bohensky, habe ich mir das bei Vorwärts Steyr mal angehört. Ich habe auch gute Gespräche mit dem Trainer geführt, aber at the End of the Day... ist das Fußballgeschäft ein Business. Auch der Gedanke wieder im Profifußball zu arbeiten ist verlockend, aber für eine solche Entscheidungen spielen viele Faktoren eine Rolle. In meinem Alter haben andere Dinge Prioritäten. Außerdem fühle ich mich beim FC Wels sehr heimisch, habe dort einen Dreijahresvertrag und noch viele Ziele mit dem Verein.

LP: Lass uns nach vorne schauen. In der kommenden Saison wechselt ein ehemaliger Mitspieler von Dir, Manuel Hofmeister, von der UVB Vöcklamarkt zum FC Wels. Freust du dich auf das Wiedersehen?

SF: Es immer schön auf alte Bekannte zu treffen. Manuel kenne ich aus unserer gemeinsamen Zeit bei der UVB. Wir kennen die Spielweise des jeweils anderen. Für die kommende Saison wird das auf jeden Fall ein Vorteil für unsere Abwehr sein.

LP: Hattest du Einfluss auf diesen Wechsel?

SF: Nein, für die Wechsel sind ausschließlich die Bohensky ́s zuständig. Ich habe Manuel lediglich auf das familiäre Umfeld und die gute Infrastruktur unseres Vereines aufmerksam gemacht.

LP: Denkst du, dass der FC Wels nächste Saison besser abschneiden wird als in der vergangenen Saison?

SF: Wenn ich Dinge in der Glaskugel vorhersagen könnte, dann würde ich einen anderen Beruf ausüben (lacht). Natürlich haben wir Ziele für die neue Saison, die wir mit den Bohensky ́s und unserem neuen Trainer erreichen wollen. Wir haben eine gute Truppe zusammen. Hoffentlich dürfen wir mit dem Mannschaftstraining bald wieder starten, dann bin ich mir sicher, dass wir unsere Ziele erreichen werden.

LP: Vielen Dank für das Gespräch!

 

Interview von: Pascal Stegemann

Foto: FC Wels