Mit einer furiosen Galavorstellung krönt sich der LASK zum Meister in der Regionalliga Mitte. Ähnlich wie 2007 machen die Oberösterreicher auch sechs Jahre später den Titel beim DSV Leoben perfekt. Mit einem einzigartigen Torfestival macht die Daxbacher-Elf einen weiteren Schritt Richtung Rückkehr in den Profifußball. Die Steirer müssen dagegen erstmals in der Vereinsgeschichte in die vierte Liga absteigen. Trainer Heinz Karner verkündet nach dem Spiel seinen Abschied als Trainer, bleibt dem Verein in anderer Funktion erhalten. Der LASK trifft am kommenden Montag im Relegations-Hinspiel auf Liefering.
Die etwa 700 mitgereisten Linzer Schlachtbummler sorgen von Beginn an für tolle Stimmung. Der LASK versucht in den ersten Minuten, das Spiel zu kontrollieren. Leoben versteckt sich nicht, kombiniert phasenweise gefällig im Mittelfeld. Gefährlich wird man vorerst nicht. Die Linzer haben ihre erste Gelegenheit nach zehn Minuten, als Fabiano nach einer Stadlbauer-Flanke im letzten Moment noch bedrängt wird. Ansonsten fehlt es den Schwarz-Weißen an Präzision im Spiel nach vorne. Die Obersteirer diszipliniert im Abwehrverhalten, der LASK mit zu vielen Abspielfehlern. Nach 16 Minuten die bis dato größte Chance im Spiel. Leobens Tim Heinemann fasst sich aus knapp 25 Metern ein Herz - und trifft die Querlatte! Glück für die Linzer.
Beinahe im Gegenzug löst Daniel Kogler den ersten Torjubel bei den Schwarz-Weißen Anhängern aus. Herrliche Ballstafette, die Gäste kombinieren sich mit One-Touch-Fußball durch das gegnerische Mittelfeld. Kogler vollendet den Angriff nach Doppelpass mit Vujanovic mit einem überlegten Abschluss - 1:0 (18.). Auf der Gegenseite sorgt Kobleder für eine Schrecksekunde, erzielt nach harmloser Hereingabe beinahe ein Eigentor. Danach verwalten die Stahlstädter den Vorsprung, die Partie zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen. Die Donawitzer durchaus ebenbürtig, im Spiel nach vorne fehlt aber jegliche Durchschlagskraft. Die Daxbacher-Elf nach einer halben Stunde mit einer Corner-Serie gefährlich. Den dritten Eckball verwertet Kapitän Hieblinger - er köpft eine Babic-Flanke zum 2:0 ins Tor (30.)!
Standbilder vom exklusiven LIVE-Stream auf ligaportal.at - der Jubel kennt keine Grenzen
In den Minuten bis zur Pause sehen die Zuschauer keine nennenswerten Torszenen mehr. Anders zum Auftakt der zweiten 45 Minuten. Zunächst verpasst Vujanovic aus kurzer Distanz sein 33. Saisontor (53.), danach tritt er als Assistgeber zur Vorentscheidung in Erscheinung. Gekonnt setzt er Fabiano in Szene, der zieht vom Sechzehner volley ab - und trifft genau ins lange Eck. Ein sehenswerter Treffer (55.). Die Partie ist damit vorzeitig gelaufen. Der LASK spart bereits Kräfte für die Relegation, kommt aber nie in Gefahr. Pech haben die Linzer, als Vujanovic nach 67 Minuten an der Stange scheitert. Zwei Minuten später scheitert abermals der Serbe an Leoben-Keeper Petrovcic. Kurz darauf der DSV-Goalie erneut im Mittelpunkt - allerdings in negativer Hinsicht. Rückpass Schranz, der Schlussmann schlägt über den Ball - 4:0. Ein unglückliches Eigentor, passend zur gesamten Saison der Obersteirer (72.).
Die Linzer nun in Torlaune, schießen sich für das Relegationsduell mit Liefering warm. 76 Minuten sind gespielt, Florian Templ verwertet eine punktgenaue Flanke per Kopf zum 5:0. Nun geht es Schlag auf Schlag. Zunächst erzielen die Hausherren den Ehrentreffer. Marcel Steiner nützt eine Unachtsamkeit in der LASK-Defensive zum vorerst letzten Leoben-Tor in Liga drei (78.). Wieder nur eine Minute später steht es 6:1. Vujanovic trifft nur die Stange, den Nachschuss verwertet der eingewechselte Freudenthaler. Für Tor Nummer sieben sorgt Daniel Kogler, er bezwingt Petrovcic per Kopf (85.). Der LASK krönt sich mit dem fulminanten 7:1-Kantersieg zum Meister in Liga drei, trifft am kommenden Montag im Hinspiel der Relegation auswärts auf den FC Liefering. Eine Meisterfeier auf dem Spielfeld darf dennoch nicht fehlen. Erfolgscoach Karl Daxbacher stemmt den Teller unter frenetischem Jubel der Schwarz-Weißen Anhänger in die Höhe. Die Linzer Fans sorgen für Gänsehautstimmung in Donawitz.
Christoph Gaigg