Verrücktes Kellerderby in Kapfenberg - Leoben verspielt Sieg in letzter Minute

kapfenbergleoben bigDramatik pur prägt das Kellerderby zwischen den KSV 1919 Amateuren und dem DSV Leoben. Trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung müssen sich die Donawitzer am Ende mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. Der Ausgleich der Russ-Elf fällt in allerletzter Sekunde. Zuvor steht Schiedsrichter Adanitsch bei beiden Mannschaften schwer in der Kritik. Die Punkteteilung bringt dagegen wenig Klarheit in den Abstiegskampf, für beide Teams bleibt die Lage ernst.

Fehlentscheidung ermöglicht DSV-Führung 

Das Spiel beginnt gleich mit dem ersten großen Aufreger. Nach einer Attacke von Kapfenberg-Goalie Christian Nicht im eigenen Sechzehner entscheidet Schiedsrichter Gerd Adanitsch nach nur sieben Minuten auf Strafstoß für die Leobener. Eine klare Fehlentscheidung - der Kapfenberg-Schlussmann spielt bei seiner Aktion den Ball. Markus Briza lässt sich von den Protesten der Hausherren nicht beeindrucken, verwandelt sicher zur frühen Führung. Die Zuschauer bekommen in der Folge ein hart umkämpftes Abstiegsduell geboten. Die Kapfenberger versuchen oftmals, mit langen Bällen zu operieren. Die Leobener mit den besseren Torchancen, verpassen eine höhere Führung. Es fehlt an Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss. Die Hausherren nach dem Gegentreffer etwas geschockt, aber im weiteren Verlauf keinesfalls unterlegen. Es entwickelt sich ein packendes, rassiges Duell.

KSV kämpft sich zurück 

Daran ändert sich auch in den zweiten 45 Minuten nichts. Leoben nun mit leichten Vorteilen in Sachen Spielanteile, Kapfenberg mit einer kämpferisch starken Leistung. Nach 66 Minuten scheint die Partie schließlich zu Gunsten der Gäste entschieden. Marcel Steiner baut die Führung des DSV mit seinem fünften Saisontreffer aus, trifft zum 2:0. Kurze Zeit später haben Leobener sogar den dritten Treffer am Fuß, können die Möglichkeit aber nicht nutzen. Und so kämpfen sich die Gastgeber in die Partie zurück. Ein Fehler in der DSV-Hintermannschaft führt zu einem Corner für die Jungfalken. Argzim Redzovic ist zur Stelle, drückt den Ball über die Linie (85.). 

Elfmeter bringt Ausgleich 

Nun werfen die Kapfenberger nochmals alles nach vorne. Mit allen Mitteln wollen die Russ-Mannen zumindest einen Zähler retten. Man erhöht das Risiko, drängt auf den Ausgleich. Und ermöglicht so den Gästen gute Kontermöglichkeiten. Wenige Minuten vor Schluss steht Schiedsrichter Adanitsch neuerlich im Mittelpunkt. Abermals geht ein Leoben-Akteur nach einem Vergehen von KSV-Keeper Christian Nicht zu Boden. Dieses Mal bleibt die Pfeife des Unparteiischen jedoch stumm - unter gerechtfertigten Protesten der Gäste. Bereits in Minute 93 dann der Schock für den DSV. Denn nun gibt es den Elfmeter, allerdings für die Hausherren. In dieser Situation die richtige Entscheidung, Kapfenbergs Thomas Hirschhofer legt sich den Ball zurecht. Er verwandelt zum 2:2-Ausgleich rettet den Jungfalken in letzter Sekunde einen Punkt. 

Stimmen:

Kurt Russ (Trainer KSV 1919 Amateure):

"Es war ein Wahnsinn, wir mussten uns heute enorm über den Schiedsrichter ärgern. Jeder im Stadion hat gesehen, dass die Szene nach sieben Minuten kein Elfmeter war. In solch einem wichtigen Spiel so einen Strafstoß zu geben, das kann es einfach nicht sein. Durch das frühe Gegentor mussten wir alles umstellen und komplett neu planen. Am Ende müssen wir mit dem 2:2 zufrieden sein, über das gesamte Spiel waren wir meiner Meinung nach einen Tick besser. Die Freude über den Punkt überwiegt sicherlich, bei einer Niederlage wäre es ganz schwierig geworden."

Die Besten: Argzim Redzovic, Tomasz Welnicki 

Heinz Karner (Trainer DSV Leoben):

"Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Wir hatten die klar besseren Chancen, müssen schon zur Halbzeit 2:0 führen. Vor dem 1:0 denke ich auch, dass es eine Fehlentscheidung war. Alllerdings hätten wir vor dem 2:2 einen lupenreinen Elfmeter bekommen müssen. Für die Tabelle bedeutet der Punkt, dass wir einen Platz gutmachen konnten. Das war es aber auch schon."

Die Besten: Markus Briza, Florian Wurzinger  

 

Christoph Gaigg