Dramatik zum Schluss - Leoben rettet Punkt gegen Wallern (mit Fotos)

Wallernleoben bigEine nervenzerreissende Partie sehen die Zuschauer bei der Begegnung zwischen dem DSV Leoben und dem SV Zaunergroup Wallern. Strittige Szenen, ein Elfmeter, eine Rote Karte - am Ende steht ein 1:1-Unentschieden zu Buche. Die abstiegsbedrohten Steirer stemmen sich zwar erfolglreich gegen eine Niederlage, der Punkt könnte aber im Abstiegskampf zu wenig sein. Es droht der Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz. 

Drechsel verwandelt Strafstoß zur Führung

Es sind die Hausherren, die den etwas besseren Start erwischen. Der Karner-Elf scheint der Ernst der Lage bewusst, dementsprechend engagiert präsentiert sich die Mannschaft in den Anfangsminuten. Zwei Distanzschüsse sorgen für erste Gefahr, können Wallern-Keeper Dandic jedoch nicht bezwingen. Nach 20 Minuten nähern sich die Gäste dem gegnerischen Gehäuse. Nach einer zu harten Attacke im Luftduell entscheidet Schiedsrichter Thomas Wieser zurecht auf Elfmeter für den SV Wallern. Eine Sache für Routinier Herwig Drechsel. Der langjährige Bundesligaprofi verwandelt sicher zum 1:0 für die Gschnaidtner-Elf (20.).

Zu den Fotos 

Pigneter scheitert an der Latte 

Die Leobener erholen sich aber rasch von dem Schock. Die Karner-Elf kann sich immer wieder gute Gelegenheiten herausarbeiten. Etwa durch Marco Pigneter, dessen Versuch nach knapp einer halben Stunde aber geblockt wird. Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff ist es erneut Pigneter, der dieses Mal für noch mehr Gefahr sorgt. Sein Schuss prallt von der Querlatte zurück ins Feld. Die Gäste aus Wallern halten gut dagegen, erarbeiten sich ebenfalls die eine oder andere Torchance. Nach dem Seitenwechsel erhöhen die Steirer den Druck. Einmal mehr offenbaren sich jedoch Schwächen im Torabschluss. Coach Karner probiert alles, erschöpft bereits nach 66 Minuten sein Wechselkontingent.

Zu den Fotos 

Notbremse! Tokic gleicht mit Freistoß aus

Fünf Minuten später bekommen die Leobener ungewollte Schützenhilfe vom Gegner. Philipp Haslgruber mit einer Attacke als letzter Mann, Schiedsrichter Wieser entscheidet auf Notbremse. Der Wallern-Akteur sieht die glatt Rote Karte, der DSV mit einer aussichtsreichen Freistoßposition aus knapp 20 Metern. Hrvoje Tokic nimmt sich der Sache an - und zirkelt das Leder zum 1:1 ins Netz! Die Schlussphase hat es danach nochmals in sich. Leoben mit einem Mann mehr am Drücker, Wallern im Konter gefährlich. Die größte Möglichkeit hat Marcel Steiner am Fuß, er scheitert am starken SVW-Keeper Matija Dandic. Kurz vor Schluss nochmals Aufregung im Strafraum der Oberösterreicher. Hrvoje Tokic kommt zu Fall, die Steirer reklamieren lautstarkt auf Strafstoß. Der Unparteiische winkt aber sofort ab. Die letzte Gelegenheit auf ein Goldtor vergibt Markus Briza, Leoben und Wallern trennen sich 1:1-Unentschieden. Für die Hausherren trotz des späten Ausgleichs am Ende zu wenig. Bei Siegen von Feldkirchen und Kapfenberg droht der Absturz auf Rang 15. 

Zu den Fotos 

 

Stimmen zum Spiel

Heinz Karner (Trainer DSV Leoben): 

"Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben super Moral gezeigt. Mit der Leistung können wir absolut zufrieden sein, es gibt einen klaren Aufwärtstrend. Wir waren klar überlegen, hatten Riesenchancen, die wir leider nicht verwerten konnten. Am Schluss wurde uns noch ein eindeutiger Elfmeter verweigert. Da wurde Tokic klar zurückgerissen und am Schuss gehindert. Der Strafstoß zum 0:1 war in Ordnung, die Rote Karte ebenso. Vom Resultat her ist das 1:1 natürlich zu wenig. Wir hätten jetzt in zwei Partien vom Spielverlauf her sechs statt zwei Zähler machen müssen."

Harald Gschnaidtner (Trainer SV Zaunergroup Wallern): 

"Letztendlich müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Wir waren doch lange Zeit einen Mann weniger. Leider haben wir wieder ein billiges Tor kassiert, das verfolgt uns schon länger. Der Elfmeter für uns war berechtigt, die Rote Karte kann man geben. Die Situation in unserem Strafraum, als Leoben auf Strafstoß reklamierte, habe ich anders gesehen. Für mich war das kein Elfmeter. Bei uns ist es leider so, dass wir uns immer wieder selber in Gefahr bringen. Wir spielen phasenweise gut, gehen in Führung, verschenken dann aber durch kapitale Eigenfehler Punkte."

 

Zu den Fotos  

Fotogalerie: ripu-sportfotos.at 

Christoph Gaigg