Sensation zum Zweiten! Vöcklamarkt ringt Tabellenführer in der Nachspielzeit nieder (mit Fotos)

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So schnelllebig ist nur der Fußball! Am vergangenen Dienstag feiert der FC Pasching noch den Sensationserfolg im Cup bei Rapid, drei Tage später sorgt die abstiegsbedrohte UVB Vöcklamarkt ebenfalls für eine Riesenüberraschung. Dank eines Elfmeters in der Nachspielzeit zwingen die Vorauer-Mannen den FCP mit 1:0 in die Knie. Die Baumgartner-Elf muss damit einen schweren Rückschlag im Titelkampf hinnehmen, dem LASK genügt bereits ein Zähler ín Klagenfurt, um die Tabellenfühung zu übernehmen.

Pasching nach starker Anfangsphase harmlos 

Die Gäste starten mit viel Elan in die Partie, wollen mit einem frühen Tor für einen ruhigen Abend sorgen. Gleich in den ersten Minuten finden die Paschinger in Person von Kovacec eine große Möglichkeit vor. Schobesberger tankt sich auf der linken Seite durch, legt quer in Richtung Casanova. Der sieht Kovacec - doch der Angreifer vergibt. Die Baumgartner-Elf agiert druckvoll, versucht, den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Und drängt auf den ersten Treffer des Tages. Nach knapp zwanzig Minuten finden auch die Vöcklamarkter die erste Gelegenheit vor, Manuel Gerner vergibt. Nun kommen aber die Hausherren besser ins Spiel. Die erste Drangphase der Paschinger ist überstanden, die UVB nun phasenweise selbst gefährlich. Im Verlauf der ersten 45 Minuten wird die Partie immer ausgeglichener, Vöcklamarkt wehrt sich tapfer gegen die selten aufblitzenden fußballerischen Qualitäten des FCP. Die Gastgeber attackieren den Tabellenführer früh, bereiten den Paschingern so große Probleme.

UVB wehrt sich erfolgreich gegen ideenlose Gäste 

Im zweiten Spielabschnitt werden zwingende Torszenen immer seltener. Beide Mannschaften sind vorwiegend nach Standards gefährlich. Ein Corner bringt den Paschingern eine gute Möglichkeit, auf der anderen Seite eröffnet ein Freistoß eine Halbchance für die Vorauer-Elf. Die Partie mittlerweile zerfahren, spielerische Glanzlichter sind auf beiden Seiten selten. Die stark abstiegsbedrohten Vöcklamarkter scheinen sich im zweiten Spiel unter Manfred Vorauer erfolgreich gegen eine weitere Niederlage zu stemmen. Der FCP wirkt nach der Sensation im Cup am Mittwoch nicht in der Lage, nochmals zuzulegen und die wichtigen drei Punkte zu landen. Man agiert vorwiegend mit langen Bällen, was der UVB in die Karten spielt. Pasching ideenlos, ist nicht in der Lage, Chancen zu kreieren.

 

Runde 22: UVB Vöcklamarkt - Pasching Runde 22: UVB Vöcklamarkt - Pasching Runde 22: UVB Vöcklamarkt - Pasching

 

Elfmeter versetzt Vöcklamarkt in Ekstase 

Nach 70 Minuten nochmals Hoffnung für die Gäste: Vöcklamarkts David Vitzthum sieht seine zweite Gelbe Karte, muss das Feld vorzeitig verlassen. Die Hausherren nur noch zu Zehnt. Die Paschinger wissen diesen Vorteil aber nicht auszunützen, können keinen Druck mehr aufbauen. Nennenswerte Torszenen sind Fehlanzeige, gegen die leidenschaftlich kämpfenden UVB-Kicker scheint ein Unentschieden an diesem Tag das höchste der Gefühle. Als alle mit einer torlosen Punkteteilung rechnen, bricht die 94. Minute an: Attacke von Paschings Grasegger im eigenen Sechzehner, sein Gegenspieler geht zu Boden. Für Schiedsrichter Buchner ein regelwidriges Vergehen - Elfmeter für die Hausherren! Peter Orosz tritt an - und versetzt ganz Vöcklamarkt in grenzenlosen Jubel. Ali Hamdemir sieht daraufhin wegen überzogener Kritik noch die glatt Rote Karte, die Niederlage des FCP ist wenig später besiegelt. Bei einem Punktgewinn des LASK in Klagenfurt wäre die Tabellenführung damit Geschichte.

 

Stimmen zum Spiel

Manfred Vorauer (Trainer UVB Vöcklamarkt):

 

"Dieser Sieg über eine Mannschaft, die unter der Woche noch den Rekordmeister aus dem Cup geworfen hat, ist für alle Beteiligten ein absolutes Highlight und Balsam auf die Seele. Man muss natürlich fair bleiben, zu Beginn hatten wir schon einiges an Glück. Im Laufe der zweiten Halbzeit ist Pasching auf Grund des Cup-Spiels dann ein wenig die Kraft ausgegangen. Persönlich tut es mir leid für Gerald Baumgartner, den ich als Menschen überaus schätze. Wir stehen aber mit dem Rücken zur Wand, der Sieg ist ganz, ganz wichtig. Das Wasser steht uns bis zu den Füßen, wenn wir verloren hätten, wäre es uns bis zum Bauch gestanden. Dennoch gäbe es so viele Dinge, die wir verbessern müssten, wofür aber die Zeit fehlt. Es ist auch für mich noch schwierig, die Spieler nach so wenigen Einheiten richtig einzuschätzen, um sie gezielt einbauen zu können."

Gerald Baumgartner (Trainer FC Pasching):

"Die Niederlage ist natürlich sehr bitter. Wir waren nach gutem Beginn nicht im Stande, Torchancen zu erarbeiten. Kompliment an die Vöcklamarkter, sie haben es geschafft, uns mit ihren Mitteln wehzutun. Sie haben gewusst, dass uns hartes Attackieren nicht liegt. Für uns wäre heute nicht mehr als ein 0:0 drinnen gewesen. Die Cup-Partie hat vermutlich dahingehend eine Rolle gespielt, dass es nach einem Spiel bei Rapid im Hanappi-Stadion nicht leicht ist, den Schalter wieder umzulegen."

 

Christoph Gaigg 

Fotos: Helmut Klein