In einem verrückten Spiel hatte die Union St. Florian das bessere Ende letztlich für sich

altaltIn der 24. Runde empfing die Union T.T.I. St. Florian den SAK Klagenfurt/Celovec. Die Oberösterreich standen in dieser Partie sicherlich weit mehr unter Druck, als die Jagodic-Elf, welche in dieser Saison, anders als ihr Gegner, ihre „Schäfchen“ bereits frühzeitig ins Trockene bringen konnte. Die Hausherrn trennten vor diesem Spieltag hingegen lediglich drei Zähler von einem Abstiegsplatz. Nach unglaublich packenden und auch verrückten 90 Minuten konnten die Sängerknaben den Abstand zum obligatorischen Strich an diesem Freitag jedoch wieder um ein Stück vergrößern. Obwohl St. Florian einen Zwei-Tore-Vorsprung vorübergehend verspielt hatte, siegte man am Ende doch noch dank der Tore von Thomas Zemann und Max Babler in den Schlussminuten mit 4:2.

Hart im Nehmen

Die ersten Minuten in dieser Begegnung standen im Zeichen der Gäste, welche durch Marjan Kropiunik auch zu einer guten Kopfballchance kamen. Der Gastgeber machte sich seinerseits nach etwa 10 Minuten durch eine nicht ungefährliche Eckballserie das erste Mal in der Offensive bemerkbar. Bei dieser war jedoch SAK-Keeper Marcel Reichmann auf seinem Posten, der seinen tollen Einsatz in dieser Szene allerdings mit einer Kopfverletzung teuer bezahlte. Der Kärntner Schlussmann zeigte sich aber hart im Nehmen und spielte, nach längerer Behandlungspause, mit einem Stirnverband weiter. Die Klagenfurter waren zu Beginn die Mannschaft, die etwas mehr um einen gepflegten Spielaufbau bemüht waren. Die „Sängerknaben“ attackierten jedoch früh und ließen so die Gäste kaum zur Entfaltung kommen.

Kurioser „Doppelpass“

Je länger die erste Hälfte dauerte, desto mehr gelang es der Union St. Florian das Kommando in diesem Duell zu übernehmen. Die Folge daraus waren etliche Standards, welche man vorerst aber nicht verstand entscheidend auszunützen. In der 37. Minute gelang den Mannen von Trainer Wilhelm Wahlmüller dann schließlich aus dem Spiel heraus das 1:0. Dieser Treffer hätte aber kaum kurioser zustande kommen können, resultierte er doch aus einem „Doppelpass“ zwischen Florian Krennmayr und SAK-Verteidiger Patrick Lausegger, der St. Florians Nummer 12 das Spielgerät gleich zweimal mehr oder weniger leichtfertig servierte. Nur wenige Augenblicke später wäre es Darijo Biscan beinahe gelungen den verhängnisvollen Fehler seines Teamkollegen wettzumachen. Der verdeckte Abschluss des bulligen Angreifers verfehlte aber knapp sein anvisiertes Ziel. Kurz darauf probierte es dann auch noch Goran Jolic mit einem Distanzschuss, welcher aber ebenso am Gehäuse des Gastgebers vorbeistrich. Zur Pause lag somit St. Florian in Führung, wenn auch nur denkbar knapp.

Vom Punkt mit voller Wucht

Der SAK zeigte sich in der Anfangsphase der zweiten Hälfte sehr ballsicher und kombinierte bis zum gegnerischen Strafraum durchaus gefällig. St. Florians Defensivverbund zeigte sich aber bis zu diesem Zeitpunkt im Spiel gut organisiert und konnte so die drückenden Gäste ein ums andere Mal stoppen. In der 56. Minute versuchte es dann wieder der stets torgefährliche SAK-Stürmer Biscan, der aus rund 20 Metern entschlossen abzog. Sein Schuss wurde auf dem Weg zum Tor noch abgefälscht und ging somit aus Sicht der Heimischen zum Glück gerade noch vorbei. Fünf Minuten später wurde es auf der anderen Seite des Spielfeldes turbulent, als Darjan Aleksic, Gabriel Schneider laut Referee Strasser regelwidrig zu Fall brachte. Den daraufhin verhängten Elfmeter verwandelte Thomas Zemann, indem er den Ball halbhoch und mit voller Wucht ins linke Eck hämmerte. Torhüter Reichmann war zwar noch mit den Fingerspitzen am Strafstoss dran, aufgrund dessen Härte konnte er ihn jedoch nicht mehr parieren.

Doppelschlag zum Ausgleich

Die Kärntner gaben sich trotz des Zwei-Tore-Rückstandes noch nicht geschlagen. Nur drei Minuten nachdem die Jagodic-Elf in Rückstand geraten war, gelang Darijo Biscan der Anschlusstreffer. Der 27-Jährige Slowene düpierte die gesamte Florianer Hintermannschaft, um im Anschluss wuchtig zu vollenden. Die Hausherrn wirkten jetzt auf einmal in der Defensive verunsichert und wurden dafür auch prompt bestraft. Christian Dlopst kam halblinks im Strafraum der Heimischen ungehindert zum Abschluss und hatte so keine Mühe das Leder im langen Eck zu versenken. Der SAK konnte somit binnen vier Minuten die Führung der Oberösterreicher egalisieren.

St. Florian schlägt zurück

In der Schlussphase dieser Partie überschlugen sich nun die Ereignisse. Die Wahlmüller Schützlinge die ihren sicher scheinenden Vorsprung unglaublich schnell verspielten hatten, schlugen nämlich postwendend wieder zurück. Nur 60 Sekunde nach dem 2:2 verhinderte bei einem Zemann-Schuss nur die Innenstange die neuerliche Führung der „Sängerknaben“. In Minute 75 hatte dann St. Florians Paradestürmer dann aber mehr Glück. Nach einer feinen Flanke von Michael Ortner war Zemann zur Stelle, um St. Florian erneut in Front zu bringen. In der 82. Minute glückte schließlich dem erst kurz davor eingewechselten Max Babler mittels eines Abstauber-Tores die endgültige Entscheidung in dieser so verrückten Partie. Kurz darauf war Schluss und Schiedsrichter Strasser beendete den Torreigen im Florianer Sportpark.


Stimmen zum Spiel:

Wilhelm Wahlmüller (Trainer der Union T.T.I. St. Florian):
„Die drei Punkte sind natürlich in unserer momentanen Situation extrem wichtig für uns. Der SAK war an diesem Abend ein wirklich sehr starker Gegner, der uns alles abverlangt hat. Vor allem spielerisch zählen für mich die Klagenfurter zu den besten Teams in dieser Liga. Meine Mannschaft musste in dieser Begegnung wirklich viele leere Kilometer auf sich nehmen, um am Ende überhaupt eine Chance zu haben. Nach dem 2:0 hatte ich die Hoffnung, dass die Gäste vielleicht frühzeitig etwas nachlassen würden, was jedoch überhaupt nicht der Fall war. Vielmehr sind wir plötzlich zu inaktiv geworden, wodurch wir blitzschnell den Ausgleich kassierten. Danach stand diese Partie wirklich auf der Kippe. Dank einer tollen Moral konnten wir uns in den Schlussminuten nochmals aufrappeln und so letztlich dieses Duell auch für uns entscheiden. Fussballerisch ist bei uns sicherlich noch Luft nach oben, mit der Einsatzfreude meiner Truppe bin ich aber vollends zufrieden.“

Die Besten: Pauschallob

Igor Ogris (Sportlicher Leiter des SAK Klagenfurt/Celovec):
„Spielerisch sind wir auch in dieser Begegnung wieder sehr gefällig aufgetreten. Kapitale Eigenfehler in der Abwehr haben uns heute aber um die Punkte gebracht. Wir hätten schon fünf Tore schießen müssen, damit wir unser mangelhaftes Defensivverhalten in manchen Situationen noch ausgleichen hätten können. Schönen Fussball zu spielen reicht leider nicht aus, wenn man hinten derartige Aussetzer hat.“

Die Besten: Biscan, Riedl, Korasa

 

Union T.T.I. St. Florian - SAK Celovec/Klagenfurt 4:2 (1:0)
Tore:
Krennmayr (37.), Zemann (62. Elfm., 75.), Babler (82.); Biscan (68.), Dlopst (72.)
Sportpark St. Florian; 250 Zuschauer
SR Strasser



von Michael Obrecht