Der FC Gratkorn vertreibt das Abstiegsgespenst endgültig

altaltDer SV M&R Feldkirchen schaffte es in den letzten Runden, mit Ausnahme des Spieles gegen den LASK, seine Schwächen in der Defensive einigermaßen in den Griff zu bekommen. Nichtsdestotrotz holte man aus den letzten sechs Partien nur fünf Punkte, wodurch man im Abstiegskampf endgültig auf fremde Hilfe angewiesen ist. Vor diesem Spieltag belegten die Kärntner Rang 14 in der Tabelle, welcher unter Umständen gerade so noch für den Klassenerhalt reichen könnte. Denkbar wäre jedoch auch, dass gleich vier Vereine aus der Regionalliga Mitte den Gang in die nächstniedrigere Spielklasse antreten müssen. In diesem Fall wäre auch Feldkirchens Gegner an diesem Mittwochabend, der FC Gratkorn, noch in akuter Abstiegsgefahr gewesen.

Anfangsoffensiv bleibt nicht unbelohnt

Für beide Mannschaften konnte somit jeder Punkt am Ende überlebenswichtig sein. Die Gratkorner hatten anders als ihr Gegner zumindest noch die Möglichkeit, den sicheren Ligaverbleib aus eigener Kraft zu schaffen. Mit einem Sieg in dieser Runde hätte man sich wohl von allen Sorgen befreien können. Für Feldkirchen ging es hingegen vor allem darum, bis zum Saisonende noch den DSV Leoben hinter sich zu halten. Der FC Gratkorn schien sich der Wichtigkeit dieser Partie durchaus auch bewusst zu sein. So verschwendeten die Hausherrn keine Minute und machten von Anpfiff an gehörig Dampf nach vorne. Angetrieben von Spielmacher Samir Muratovic kamen die Steirer bereits in der ersten Viertelstunde zu drei wirklich guten Gelegenheiten, um in Führung zu gehen. Bereits die erste davon nutzte Markus Zmugg, der in der 3. Minute von Muratovic mustergültig frei gespielt wurde, indem er der Feldkirchner Hintermannschaft enteilte und trocken zum 1:0 einschob. Ein möglicher zweiter Treffer gelang den Mannen von Trainer Georges Panagiotopoulos in dieser frühen Drangphase jedoch nicht, auch weil Feldkirchens Torwart Hans Thamer im erneuten Duell mit Zmugg dieses Mal als Sieger hervorging.

Muratovic glänzt erneut als Vorbereiter

Je länger die erste Hälfte andauerte, desto mehr verlor die Partie an Schwung. Die Gäste schafften es in dieser Phase besser die Offensivaktionen der Gratkorner zu unterbinden. Selbst wurden die Kärntner aber nur selten wirklich torgefährlich. In der 30. Minute hatte schließlich erneut Muratovic seine Beine entscheidend im Spiel. Wieder glänzte der ehemalige Bundesligaprofi als Vorbereiter, wobei dieses Mal Dominik Hackinger vom Assist des Routiniers profitierte. Gratkorns Nummer 19 vollendete diese gelungene Aktion letztlich mit einem sehenswerten Heber über Torhüter Thamer. Nur wenige Augenblicke später hätte beinahe Feldkirchens Vaschauner den Tabellenvierzehnten wieder herangebracht. Rasim Memic im Kasten der Heimischen war in dieser Szene jedoch auf seinem Posten und parierte den Schuss des Angreifers sicher. Noch vor der Pause hätte abermals Hackinger diese Begegnung schon vorzeitig entscheiden können. Nach einer gelungenen Soloaktion fiel dieses Mal sein Abschluss aber zu schwach aus. Die erste Hälfte endete somit mit 2:0.

„Kopfballungeheuer“ schlägt zu

Wirklich viel wurde den rund 200 Zuschauern nach der Pause vorerst nicht geboten. In der 67. Minute hatte dann schließlich auch die zweite Halbzeit ihren ersten richtigen Aufreger. Gratkorns Hackinger wurde im Strafraum der Gäste unsanft von den Füssen geholt, woraufhin Schiedsrichter Gerhard Diesenreither sofort auf Elfmeter entschied. Den fälligen Strafstoss verwandelte Dominic Hassler sicher. Die Steirer blieben trotz ihres beruhigenden Vorsprunges auch in der Schlussphase der Partie die aktivere Mannschaft und wurden dafür in der 76. Minute mit ihrem vierten Treffer belohnt. Markus Zmugg, der alleine schon wegen seiner Körpergröße nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt ist, erzielte ausgerechnet per Kopf, nach einem Corner, sein zweites Tor im Spiel. Eine höhere Niederlage konnten die Feldkirchner in den letzten Augenblicken dieser Begegnung gerade so noch verhindern. Der FC Gratkorn fixiert mit diesem souveränen Heimsieg endgültig den Klassenerhalt. Für Feldkirchen war wohl das einzig Positive an diesem Tag die gleichzeitige Niederlage des DSV Leoben in Klagenfurt, wodurch die Truppe von Trainer Robert Micheu immerhin ihren 14. Platz in der Tabelle verteidigen konnte.

 

Stimmen zum Spiel:

Michael Bretterklieber (Sektionsleiter des FC Gratkorn):

„Wir haben heute wirklich recht ordentlich gespielt. Nach einer guten Anfangsphase, in welcher wir auch in Führung gehen konnten, schlief die Partie etwas ein. Wichtig war, dass uns in dieser Phase ein zweiter Treffer gelungen ist. Nach der Pause haben wir das Spiel dann endgültig diktiert. Feldkirchen hatte im zweiten Durchgang eigentlich keine zwingenden Torchancen mehr. Die Erleichterung aufgrund des nun gesicherten Klassenerhaltes ist natürlich groß. Wir hatten in dieser Saison immer wieder mit vielen Verletzungen und Sperren zu kämpfen, wodurch auch die doch relativ große Schwankungsbreite in den Leistungen erklärbar ist. Gepaart mit zu vielen individuellen Fehlern ist unterm Strich dann nicht das herausgekommen, was man sich im Vorfeld erwartet hat. Am Ende ist die Sache aber ja noch einmal gut für uns ausgegangen.“

Die Besten: Zmugg, Muratovic, Hassler – Pauschallob an die Mannschaft

 

Robert Micheu (Trainer des SV M&R Feldkirchen):

„Wir sind durch ein frühes Gegentor in Rückstand geraten und hatten dann in den darauffolgenden Minuten auch noch Glück, nicht auch noch das 0:2 zu kassieren. Man kann sagen, dass wir die Anfangsphase total verschlafen haben. Nach dem zweiten Gegentreffer, der wie aus dem Nichts fiel, war dann endgültig die Luft draußen. Es ist einfach ärgerlich, dass meine Mannschaft immer wieder dieselben Fehler begeht und wir scheinbar nichts dazulernen. Aufgrund der vielen jungen Spieler im Team haben wir doch von Runde zu Runde gehörige Schwankungen in den Leistungen. Man hat heute aber auch wieder einmal gesehen, was so ein Spieler von der Klasse eines Muratovic in einer Partie bewirken kann. Für mich war er mit Sicherheit der beste Mann auf dem Platz. Solch eine Qualität fehlt uns natürlich. Wir haben in dieser Saison immer wieder einen ganz ordentlichen Fussball gezeigt, am Ende aber sind wir trotzdem zu oft mit leeren Händen dagestanden. Ein Dankeschön geht zum Abschluss noch an die Austria aus Klagenfurt für ihren Sieg über Leoben.“


FC Gratkorn – SV M&R Feldkirchen 4:0 (2:0)
Tore:
Zmugg (3., 76.), Hackinger (30.), Hassler (Elf. 67.)
Stadion der Marktgemeinde Gratkorn; 200 Zuschauer
SR Diesenreither



von Michael Obrecht