Ein Spiel mit allen Extras: LASK-Machtdemonstration gegen Austria Klagenfurt

altaltEin Spitzenspiel nach zwei Runden gibt es nicht? Wenn es aber doch eins gibt, dann ist es das: LASK Linz gegen Austria Klagenfurt. Bereits nach zwei gespielten Runden der Regionalliga Mitte stehen diese beiden selbsternannten Aufstiegskandidaten im direkten Duell gegenüber. An diesem Freitagabend galt es also den Start in die neue Spielzeit endgültig als gelungen zu bezeichnen und sich an den "Platz an der Sonne der Tabelle" zu setzen. 

Erste Chance, erstes Tor – bei LASK und Austria

62 Sekunden waren gespielt beim Gugl-Oval und schon stand es 1:0: Nach schönem Zuspiel von Fabiano ist es Balakiyem Takougnadi, der die Klagenfurter Verteidigung alt aussehen lässt und an der Strafraumgrenze abzieht – der Ball passiert SK-Goalie Schenk und die Daxbacher-Elf geht in diesem Spiel in Führung. Zuvor kam schon vor Anpfiff Stimmung auf: Der LASK verabschiedete eine schwarz-weiße Größe. Manfred Payrhuber verabschiedete sich nach 50 Jahren als Stadionsprecher und geht im Alter von 72 Jahren in die "Sprecherpension", als Presseverantwortlicher bleibt der Ex-ORF-Reporter Payrhuber den Linzern aber erhalten. Sportlich ging es am Rasen munter weiter: Die Linzer agierten gefällig, bestraften sich aber selbst: Mit dem ersten Foul des LASK in diesem Spiel verursachte Wolfgang Klapf in der 15. Minute einen Elfmeter, den Sandro Zakany dankend zum 1:1-Ausgleich verwertete. Die erste Chance der "Süd-Veilchen" bringt die Prelogar-Elf zurück in dieses Spiel. Der LASK steckt aber auch in der Folge nicht auf, agiert gefällig und bleibt gefährlich. Sowohl Fabiano (28.), Öbster (35.) und Berry (36.) verabsäumen es aber, die Daxbacher-Elf wieder in Front zu schießen und so geht es mit einem Unentschieden in die Halbzeit.

LASK mit Elan aus der Kabine

Auch nach Wiederanpfiff war es die Elf von Trainer Karl Daxbacher, die kräftig Dampf machte. Die Austria stand aber weiterhin kompakt und wartete weiterhin auf die Chance eines schnellen Konters. Die rund 1600 Zuseher sahen dann eine Doppelchance der Schwarz-Weißen: Zweimal war es eine schöne Hereingabe von Benjamin Freudenthaler, die für Gefahr im Gästestrafraum sorgte. Zuerst verfehlte Vujanovic (52.), dann war es Austria-Verteidiger Tiffner, der seinen eigenen Keeper Schenk zu einer Glanztat zwingt (53.). Nur sieben Minute später ertönt abermals die Pfeife von Schiedsrichter Klaus Strasser: Nach einem Foul an Benjamin Freudenthaler entscheidet der Steirer auf Strafstoß. LASK-Goalgetter Vujanovic tritt an und bringt die Daxbacher zum zweiten Mal an diesem Abend in Front – 2:1 (60.). Der LASK tat in dieser Phase mehr fürs Spiel und hat sich diese Führung buchstäblich erarbeitet. Dann konnten die LASK-Fans so richtig staunen: Der eben eingewechselte Youngstar Sebastian Schröger nimmt sich in der 70. Minute ein Herz, zieht aus über 30 Metern Torentfernung ab und es steht 3:1 für den Traditionsklub. Ein richtiges Traumtor, über das sich der LASK freuen, die Austria ärgern kann. 

Zuschauer kommen auf ihre Kosten – Elfer Nr. 3

In der 75. Minute ertönt dann die Pfeife von Schiri Klaus Strasser zum dritten Mal an diesem Abend: Alonso legt Kogler im Strafraum. Allerdings wäre dieser alleine zum Einschuss gekommen, so gibt es diesmal neben dem Elfmeter auch richtigerweise Rot für den Klagenfurt-Verteidiger. Wieder tritt Vujanovic an und wählt die selbe Ecke wie beim 2:1, Veilchen-Torhüter Alexander Schenk kann sich aber mit einer tollen Tat auszeichnen und den Elfer parieren. In den Folgeminuten spielt nur noch der LASK und das wie aus einem Guss: Vujanovic auf Takougnadi, dieser zieht aber nicht ab und vergibt damit die nächste Großchance der Daxbacher-Elf (78.). Aber es geht munter weiter und der LASK-Sieg hätte noch höher ausfallen müssen: Einen absoluten Bilderbuch-Konter zieht dann Fabiano auf, spielt auf den alleinstehenden Berry, doch dieser schießt Klagenfurt-Keeper Schenk an, der sein Team vor einer höheren Niederlage bewahrt. Sebastian Schröger hätte in der 92. Minute sein zweites Traumtor an diesem Tag verzeichnen konnte, als er einen Freistoß aus 40 Metern an die rechte Torstange setzte. So blieb es schlussendlich beim höchstverdienten 3:1 der Linzer, die vor allem im zweiten Spielabschnitt eine Machtdemonstration ablieferten. 

 

Karl Daxbacher (Trainer LASK Linz):
"Die Austria hat uns mit ihrem Konzept etwas überrascht, fünf Spieler im Mittelfeld und nur eine Spitze haben und in der ersten Hälfte das Leben schwer gemacht. Im zweiten Abschnitt haben wir aber gezeigt, was wir können und richtig losgelegt. Das war eine wirklich tolle Leistung im zweiten Abschnitt, wir hätten viel höher gewinnen können. Wichtig war für uns der Elfmeter zum 2:1, dann lief das Spiel wie am Schnürchen."

 

Sebastian Schröger (Traumtorschütze zum 3:1, LASK Linz):
"Für solche Tore brauchst du halt im Fußball auch das notwendige Glück. Ich hätte in der 92 Minute einen ähnlichen Schuss aufs Tor gelassen, da hatte ich das Glück nicht. Aber einmal am Tag so ein Glück reicht auch, wenn wir gewinnen. Das war vor allem im zweiten Abschnitt eine gute Leistung unserer Mannschaft, ich freue mich, wenn ich eingewechselt werde und in den letzten 20 Minuten der Mannschaft so helfen kann wie heute."

 

Lino Heiduck