Jungfalken entführen Punkt aus Linz

blauweiss bigkapfenbergNach drei Niederlagen inklusive zehn Gegentreffern zum Auftakt dürfen sich die KSV 1919 Amateure über das erste Erfolgserlebnis in der neuen Regionalliga Mitte-Saison freuen. Beim bis dato ungeschlagenen FC Blau-Weiß Linz erkämpft sich die Elf von Neo-Coach Karl Maier einen wichtigen Punkt. Die Stahlstädter beißen sich am Kapfenberger Abwehrbollwerk die Zähne aus, scheitern auch an der eigenen Chancenauswertung.

KSV-Defensivtaktik bereitet Schwierigkeiten

Die Linzer starten ambitioniert in die Partie, finden nach wenigen Sekunden die erste Halbchance vor. Ein Sulimani-Weitschuss aus gut 20 Metern streift knapp über die Latte. Nach zehn Minuten verzeichnen auch die Gäste ihre erste Gelegenheit. Ronivaldo Sales verfehlt das gegnerische Tor mit seinem Versuch knapp. In der Folge nehmen die Blau-Weißen das Heft in die Hand, versuchen, dominant aufzutreten. Das Rezept wird rasch ersichtlich, mit Angriffen über die Seite will man zum Erfolg kommen. Die Kapfenberger von Beginn an gut gestaffelt, machen die Räume eng. Die Maier-Elf konzentriert sich wie erwartet auf die Defensive. Dadurch tun sich die Hausherren schwer, Chancen zu kreieren. Man findet kein Durchkommen gegen die diszipliniert spielenden Falken. 

Sulimani klebt Pech am Stiefel 

Erst nach einer halben Stunde werden die Blau-Weißen wieder gefährlich, als KSV-Akteur Argzim Redzovic nach einer Bubenik-Flanke den Ball beinahe ins eigene Tor lenkt. Kurz vor dem Pausenpfiff verpasst Haron Sulimani den Führungstreffer, zweimal verfehlt er das Gehäuse aus aussichtsreicher Position. Nach dem Wechsel die Hausherren mit neuem Schwung. Zwei tolle Gelegenheiten sind die Folge, beide Mal ist erneut Sulimani beteiligt. Zunächst scheitert er nach Vidovic-Flanke an Goalie Gacevski (48.), danach hat er mit einer abgerissenen Hereingabe Pech - Stange (51.)! Das Bild ändert sich auch im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit nicht. Die Linzer tonagebend, beißen sich aber an den Kapfenbergern sowie an der eigenen Chancenverwertung die Zähne aus. 

Schlussoffensive ohne Erfolg 

Die Jungfalken phasenweise mit gefährlichen Nadelstichen in der Offensive. Etwa in Minute 56, als lija Juko an Goalie Binder scheitert. Juko ist es auch, der nach 73 Minuten einen Freistoß knapp neben das Gehäuse setzt. Dazwischen und danach spielen nur die Gastgeber. Die besten Chancen vergeben abermals Sulimani (69.), Babler (71.) und Vidovic (74.). Langsam aber sicher läuft den Mannen der Trainerzwillinge Genc/Ketelaer die Zeit davon. Es fehlen phasenweise die zündenden Ideen sowie die letzte Durchschlagskraft. In den Schlussminuten werfen die Oberösterreicher nochmals alles nach vorne. Zehn Minuten vor dem Ende reklamieren die Blau-Weißen auf Handelfmeter, das Spiel läuft aber weiter. Die letzten Möglichkeiten auf den goldenen Siegestreffer lassen Vidovic (81.) und einmal mehr Sulimani (84., 89.) liegen. Die Elf von Karl Maier erkämpft sich am Ende dank einer starken Defensivleistung einen Punkt bei BW Linz. 

 

Stimme zum Spiel

Yahya Genc (Trainer FC Blau-Weiß Linz):
"Zu Beginn haben wir den Gegner ein wenig unterschätzt. Es gibt nichts Schlimmeres als gegen den Tabellenletzten zu Hause zu spielen, das sind die schwierigsten Partien. Alle erwarten natürlich einen Sieg. Wir haben dann rasch den Schalter umgelegt und gesehen, dass die Kapfenberger alles versuchen, um endlich anzuschreiben. Sie waren sehr aggressiv, sehr zweikampfstark und haben mit vielen langen Bällen in Richtung Hirschhofer agiert. Nach den Anfangsschwierigkeiten haben wir den Kampf aufgenommen und unzählige Chancen vorgefunden. Fairerweise muss man sagen, dass der Gegner auch ein, zwei sehr gute Gelegenheiten hatte. Normalerweise sagt man, auf Grund der alten Weisheit verliert man so ein Spiel dann 0:1. Die Mannschaft hat alles gegeben, alles versucht und super gekämpft. Die spielerische Linie, der letzte Pass, die letzte Konsequenz und der letzte Wille haben aber etwas gefehlt."
 

Christoph Gaigg