Kein Derbysieger: Dreifach-Torschütze Petter rettet Stadl-Paura mit Last-Minute-Tor einen Punkt bei St. Florian

Am Freitagabend sollte in der letzten vollen Runde des Jahres auch noch die Frage geklärt werden, welcher oberösterreichischer Klub als Dritter in die Winterpause der Regionalliga Mitte - powered by club-bodytec.at - geht. Im direkten Duell standen sich dabei die Union T.T.I. St. Florian und Aufsteiger ATSV Stadl-Paura gegenüber. Und das Derby hielt, was es vor der Begegnung versprach. Beide Mannschaften spielten aufgrund ihrer bisher überzeugenden Leistungen befreit auf und zündeten ein spektakuläres Offensivfeuerwerk, in dem die 450 Zuschauer sechs Tore zu sehen bekamen. Dank eines Treffers des dreifachen Torschützen Mario Petter in der 92. Minute holte der ATSV Stadl-Paura bei den Sängerknaben am Ende ein glückliches 3:3-Unentschieden. Damit konnte sich die Heimelf von Trainer Mario Messner nicht für die Hinrunden-Niederlage beim Aufsteiger revanchieren. Für beide Klubs ging dafür die stolze Serie weiter - beide sind seit vier Spielen ungeschlagen. Jedoch fällt die Entscheidung, wer als Dritter überwintert, erst am Samstag. (Jetzt Trainingslager buchen)

Hausherren konnten in der ersten Hälfte zwei Mal ausgleichen

Beflügelt von der Siegesserie lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, das Heil wurde von Beginn an in der Offensive gesucht. Den besseren Start erwischten die Hausherren, die ihre erste Chance gleich zur Führung nutzten. Milan Koprivarov bediente Mario Petter in der 13. Minute mit einem weiten Pass aus der eigenen Hälfte, der Stürmer tankte sich in den Strafraum und ließ dem heimischen Goalie Alexander Strobl mit einem trockenen Schuss ins lange Eck keine Chance. Es war das vierte Saisontor von Petter, zwei weitere sollten an diesem Abend noch folgen. Die Führung dauerte aber nur sieben Minuten, dann schlug St. Florian zurück. Nach einem Ballverlust der Gäste in der Vorwärtsbewegung schloss Philipp Frühwirth einen Angriff über links mit einem platzierten Schuss aus kurzer Distanz erfolgreich ab. Für den Mittelfeldspieler war es ebenfalls das vierte Saisontor.

In der Folge waren die Hausherren zwar optisch überlegen und hatten ein Übergewicht im Mittelfeld, doch den Gästen gelang nach knapp einer halben Stunde erneut die Führung. Nach einer Maßflanke von Koprivarov traf Petter diesmal per Kopf zum 1:2. Die Effizienz der Gäste war an diesem Abend beeindruckend. Nur die Abwehr der Mayrleb-Elf wirkte nicht immer sattelfest. Als alles schon mit einer knappen Halbzeitführung von Stadl-Paura rechnete, schafften die Hausherren noch den verdienten Ausgleich. Rexhe Bytyci bewies bei einem Freistoß knapp außerhalb der Strafraumgrenze seine Torjägerqualitäten und netzte gefühlvoll zum 2:2 ein. Es war sein bereits zehntes Saisontor.

St. Florian konnte den Sack nicht zumachen, Stadl-Paura sehr effizient

Nach dem Seitenwechsel machten in der temporeichen Partie zunächst die Hausherren da weiter, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatten - mit schönen Offensivaktionen. In der 55. Minute schloss Philipp Schmiedl einen Konterangriff über links erfolgreich ab, indem er Gästegoalie Andreas Michl mit einem trockenen Schuss aus kurzer Distanz keine Chance ließ und St. Florian erstmals an diesem Abend in Führung brachte. In der Folge hatten die Hausherren mehrere Möglichkeiten, den Sack endgültig zuzumachen, aber im Abschluss versagten die Nerven. Die Gäste konnten sich oft nur mehr durch Fouls helfen und kassierten insgesamt sieben Gelbe Karten. Knapp vor Ablauf der regulären Spielzeit vergaben der eingewechselte Attila Varga und Marco Mittermayr zwei Riesensitzer auf das 4:2 für St. Florian. Die fehlende Kaltschnäuzigkeit wurde schließlich in der 92. Minute bitter bestraft. Gästetrainer Christian Mayrleb warf noch einmal alles nach vorne und stellte in der Defensive auf eine Dreierkette um. Und tatsächlich: Nach einem Gestocher im Strafraum drückte Petter den Ball irgendwie zum 3:3-Ausgleich über die Linie und avancierte mit seinem dritten Tor an diesem Abend endgültig zum Mann des Spiels für Stadl-Paura.

Sängerknaben daheim weiter ungeschlagen

Mit dem späten Ausgleichstor verabsäumte es St. Florian zwar, Platz drei zu erobern, jedoch ging die stolze Serie der Sängerknaben vor heimischem Publikum weiter. Die Elf von Trainer Mario Messner blieb auch im achten Heimspiel der Saison ungeschlagen. Auch für Aufsteiger Stadl-Paura geht ein sensationeller Herbst mit 28 Punkten aus 16 Spielen (8 Saisonsiege) zu Ende. Gewinnen am Samstag jeweils Pasching/LASK Juniors (daheim gegen Vorwärts Steyr) und Gurten (daheim gegen Weiz) nicht, dann überwintert Stadl-Paura auf Platz drei.      

 

Union T.T.I. St. Florian : ATSV Stadl-Paura 3:3 (2:2)

Sportpark St. Florian, 450 Zuseher, SR Almir Barucic

Torfolge: 0:1 Mario Pette (13.), 1:1 Philipp Frühwirth (20.), 1:2 Mario Petter (30.), 2:2 Rexhe Bytyci (45.), 3:2 Philipp Schmiedl (55.), 3:3 Mario Petter (92.)

Stimmen zum Spiel:

Gerhard Klein, sportlicher Leiter Union St. Florian: "Wir haben ein tolles Spiel gezeigt, uns aber leider nicht mit einem Sieg belohnt. Wir hätten das Jahr gerne als Dritter abgeschlossen. Wir waren auch klar die bessere Mannschaft, hatten bis zu 80 Prozent Ballbesitz und hätten ungefähr sechs Tore schießen müssen. Der ATSV Stadl-Paura weiß sicher selbst nicht, wie er zu diesem Punkt gekommen ist. Die drei Tore von ihm waren Zufallsprodukte. Aber dennoch bin ich mit diesem Herbst mehr als zufrieden. 27 Punkte hätte uns vor der Saison niemand zugetraut."   

Christian Mayrleb, Trainer ATSV Stadl-Paura: "Das war vor allem für die Zuschauer eine tolle Partie  zwischen zwei sehr offensiv ausgerichteten Mannschaften. Wenn man den Ausgleich so spät noch erzielt, muss man natürlich von einem glücklichen Punkt sprechen. Aber wir haben im Herbst auch schon öfters Punkte als bessere Mannschaft liegen gelassen. Der Herbst war für uns ein Traum. 28 Punkte für einen Aufsteiger können sich wahrlich sehen lassen."  

Die Besten: Rexhe Bytyci, Philipp Frühwirth, Philipp Schmiedl bzw. Milan Koprivarov, Mario Petter, Florian Fellinger

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