St. Florian versus GAK - Spitzenspiel mit brisanter Vorgeschichte

altaltWenn am Freitagabend die Mannschaften der Union T. T. I. St. Florian und des GAK im Sportpark der Oberösterreicher einlaufen werden, ist ein besonderes Knistern garantiert. Schon allein die sportliche Lage, das Duell Dritter gegen Erster, verspricht viel, doch noch mehr Brisanz wird der Begegnung verliehen, wenn man eine Saison zurückblickt! Da war doch gleich einiges zwischen diesen beiden Teams? Jede Menge - Ein Spielabbruch, Tumulte und ein blutender Schiedsrichterassistent in der Hinrunde und im Frühjahr waren die Florianer das Zünglein an der Waage im Kampf um den Relegationsplatz zwischen dem GAK und Blau Weiß Linz. Hier der Vorbericht zum Duell der Emotionen:

 

13.11.2010 - Spielabbruch in St. Florian

Es war die letzte Partie im Herbst in der vergangenen Saison. Die zu diesem Zeitpunkt unter den Erwartungen agierenden "roten Teufel" gastierten beim Tabellenfünften aus St. Florian. Der Rückstand der Grazer auf die Tabellenspitze betrug zu diesem Zeitpunkt schon zehn Punkte, ein "Dreier" in Oberösterreich war also Pflicht.

st. florian fotoDoch die Hoffnungen der gut 200 mitgereisten GAK-Fans sollten schnell schwinden. Nach einer knappen halben Stunde entscheidet Referee Julian Weinberger auf Strafstoß für die Florianer, eine vertretbare Entscheidung, sicherlich kein kapitaler Fehlpfiff. Bis auf die obligaten Unmutsäußerungen blieb die Situation vorerst noch ruhig. Als dann Schmidthaler knapp vor der Pause auf 2:0 für die Wahlmüller-Elf erhöhte und die Pfeife von Weinberger nach einem möglichen Foul an Kollmann im gegnerischen Strafraum - eine ganz strittige und schwierige Entscheidung - stumm blieb und der Elfmeterpfiff ausblieb, gingen die Wogen das erste Mal richtig hoch. Kurze Zeit später folgte der Pausenpfiff.

Eine kleine Gruppe von GAK-Fans verfolgte nun das Schiri-Trio bis zum Kabinenabgang, wo es endgültig zum Eklat kam. Assistent Werner Maixner wird von einem vollen Becher am Kopf getroffen und erlitt eine blutende Platzwunde. Die Referees retteten sich in die Kabinen, die wenigen Ordner und die herbeigeeilte Polizei sollten die Situation entschärfen, heizten sie jedoch mit dem Einsatz von Pfefferspray noch zusätzlich an. Währenddessen wurde vom Schiedsrichter auf Spielabbruch entschieden, in den weiteren Wochen das Spiel mit 3:0 für St. Florian strafverifiziert.

St. Florian das Zünglein an der Waage

Das Rennen um den Relegationsplatz in der Regionalliga Mitte spitzte sich gegen Ende hin immer weiter zu. Der GAK und Blau Weiß Linz ritterten verbissen um den Platz an der Sonne. Eine bedeutende Rolle nahmen dabei auch die Sängerknaben ein, die in der vorletzten Runde auf Blau Weiß Linz und in der letzten Runde auf den GAK trafen.

Im OÖ-Derby gegen die Linzer spielten die Sängerknaben lange Zeit groß auf und führten schon mit 2:0, doch dann drehten die damals noch von Gerald Perzy betreuten Blau Weißen auf und stellten das Spiel mit drei Treffern in den letzten Minuten auf den Kopf und sollten somit den Grundstein für den späteren Aufstieg legen. Die GAK-Fans polterten, in Internetforen war von Schiebung und "Freunderlwirtschaft" die Rede. Verständliche Emotionen, doch wer die Partie der Florianer gesehen hat, weiß, dass sie nichts hergeschenkt haben. Dass die Sängerknaben dann den Grazern auswärts in der letzten Runde auch noch einen Punkt abtrotzen konnten, war angesichts des Linzer Sieges über Leoben nur mehr von marginaler Bedeutung.

"Sport soll im Mittelpunkt stehen"

Psendorfer GAKSowohl St. Florians Coach Willi Wahlmüller, als auch GAK-Sportmanager Walter Koleznik sind sich einig, dass am Freitag nur mehr über das Sportliche gesprochen werden soll und dafür gibt es auch genügend Gründe. So prallen im Florianer Sportpark nicht nur der Dritte der Gesamt- und Heimtabelle und der Erste der Gesamt- und Auswärtstabelle aufeinander, sondern duellieren sich auch die wohl spielstärksten Teams der Liga im direkten Duell.

Während die Florianer mit großen Personalsorgen zu kämpfen haben, kann der GAK bis auf die Langzeitverletzten aus dem Vollen schöpfen. Auch Sebastian Radakovics befindet sich schon auf dem Weg der Besserung und kommt in der zweiten Mannschaft über immer längere Spieldistanzen zum Einsatz. Doch nicht aus diesen Gründen geht der GAK als Favorit ins Spiel. Denn dem ersten Rückschlag, dem 0:0 gegen Austria Klagenfurt, ist eine siebenründige Siegesserie gefolgt. Die Florianer setzen hingegen auf ihre mannschaftliche Geschlossenheit und ihre beinahe makellose Heimbilanz - er zwei Mal musste man dem Gegner die Punkte teilen, ansonsten blieben sie immer im heimischen Sportpark. Ein großer Fußballabend ist garantiert, ein sportliches Kräftemessen auf höchstem Niveau zu erwarten!

Stimmen vorm Spiel:

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Foto 1: hd-fotostyle.com
Foto-Slide + Foto 2: RIPU Sportfotos

von Marco Wolfsberger