Das Duell der Transferkaiser - liga3.at macht den Positionsvergleich

Einem wahren Kaufrausch unterlagen im Winter sowohl Austria Klagenfurt als auch der FC Pasching. "Geplündert" wurden dabei nicht die Läden auf der Wiener Mariahilferstraße, sondern der Transfermarkt und das im ganz großen Stil! Neun Spieler kleidete die Austria in der Übertrittszeit violett ein, während Pasching sogar noch einen drauflegte und elf Neuzugänge im Frühjahr weiß tragen werden. Welche Neuen haben gute Chancen auf einen Stammplatz und welche fehlen ganz sicher? Welche Stammspieler aus dem Herbst werden die Fans beider Teams am Sonntag überhaupt noch sehen? Und - Wer hat nun die bessere Mannschaft? liga3.at hat vor dem großen Duell der "Shoppaholics" die Situation genau beleuchtet und dabei den großen Positionsvergleich gemacht.

 

Gleiches eines vorweg, der Austria wird im hochkarätigen Auftaktduell mit Alen Skoro, Marco Reich und Sandro Gotal die gesamte Sturmreihe fehlen. Bei Skoro ist die Freigabe des mexikanischen Verbandes noch nicht in Klagenfurt eingetrudelt, während Sandro Gotal (leichter Einriss im Oberschenkel) und Marco Reich (Knieprobleme) verletzungsbedingt fehlen werden. Mit Elias Wagner und Drazen Savic fehlen zudem zwei weitere Neuerwerbungen, während die zuletzt angeschlagenen Patrick Radinger und Alex Percher wohl pünktlich zum Auftakt wieder fit werden. Auch hinter dem Einsatz von Kapitän Matthias Dollinger steht aufgrund von leichten Knieproblemen ein Fragezeichen. Mit Alex Schenk steht zudem der etatmäßige Einser-Keeper vor der Rückkehr ins Team

Neo-Pasching-Coach Gerald Baumgartner kann hingegen fast aus dem Vollen schöpfen. Einzig Berthold Teufl muss aufgrund einer Schambeinverletzung passen. Auch Angreifer Deniz Mujic wurde rechtzeitig fit und hat die Reise nach Klagenfurt mitgemacht. Und nun kommen wir zum großen Positionsvergleich.

 

Der große Positionsvergleich - Austria Klagenfurt versus FC Pasching

 

Tormann:

Alexander Schenk/Florian Heindl versus Hans-Peter Berger 0:1

Austrias Alex Schenk kassierte im Herbst nach GAK-Keeper Pösendorfer die wenigstens Gegentore pro Match. Der Routinier musste jedoch zuletzt verletzungsbedingt monatelang passen, somit ist nicht abschätzbar ob der 33-Jährige sofort wieder an seinen bärenstarken Herbst anknüfen kann. Sein um 16 Jahre jüngerer Back-Up Florian Heindl hat im Hinrundenfinish bewiesen, dass er riesiges Talent besitzt und auch nervenstark ist. Am langjährigen Bundesliga-Keeper Hans-Peter Berger beißen sich jedoch beide die Zähne aus. Der neue Pasching-Schlussmann besitzt über enorm viel Erfahrung und hat seinen unbändigen Siegeswillen auch in die Regionalliga mitnehmen können. Seine weiteren Qualitäten sollten dem interessierten Fan hinlänglich bekannt sein.


Abwehr:

Alexander Percher versus Martin Grasegger 1:2

Der junge Alex Percher hat eine grundsolide Hinrunde absolviert und ist ein heißer Anwärter auf einen Startplatz im Auftaktmatch. Martin Grasegger wechselte im Winter von Ried in die Linzer Vorstadt, wo er wieder auf mehr Einsatzminuten kommen soll. Im Herbst kam der 23-Jährige auf nur drei Pflichtspieleinsätze. Eine ausgeglichene Geschichte dieses Duell der Außenverteidiger.

Oliver Pusztai versus Davorin Kablar 2:2

Das Legionärduell der beiden Abwehrchefs! Der Ungar Pusztai entpuppte sich in der Hinrunde immer wieder als Fels in der violetten Brandung und gilt nicht umsonst als einer der besten Abwehrspieler der Liga. Kablar wurde im Katastrophenherbst der Paschinger hingegen von der Unsicherheit seiner Abwehrnebenleute angesteckt und schoss selber auch einige Böcke. Es ist aber zu erwarten, dass sich der Kroate mit der nun viel besser besetzten Defensive fängt. Dennoch sind hier die Heimischen im Vorteil.

Peter Pucker versus Marco Perchtold 2:3

Der 24-jährige Klagenfurter ist sowohl in der Innenverteidigung, als auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar und konnte sich im Herbst zum Stammspieler entwickeln. Marco Perchtold war vor seinem Wechsel im Dress des FC Gratkorn der unumstrittene Abwehrchef und kann zudem auf einiges an Erste-Liga-Erfahrung zurückblicken. Punkt für die Gäste!

Siegfried Rasswalder versus Alexander Staudecker 3:4

Trotz seiner erst 24 Jahre kann Siegfried Rasswalder mit dem LASK, Leoben und Horn auf einige namhafte Karrierestationen zurückblicken. Der Linksfuß gehörte 2011 zum absoluten Stammpersonal von Dietmar Thuller und hat gute Chancen diese Position im Frühjahr zu verteidiger. Sein Pendant auf Seiten der Paschinger ist jedoch auch kein Unbkannter. Alexander Staudecker wurde zuletzt sogar ins U19-ÖFB-Team einberufen und gilt als eines der größten Außenverteidigertalente in Österreich.

 

Mittelfeld:

Boris Hüttenbrenner versus Matthias Öttl 4:4

Mit Boris Hüttenbrenner gelang den Violetten im Transferfinish noch ein echter Kracher. Der 26-Jährige ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar und kann auf knapp 100 Bundesligaeinsätze zurückblicken. Zudem präsentiert sich der Neuzugang in ausgezeichneter körperlicher Verfassung. Dem hochtalentierten Matthias Öttl, der mit Staudecker und Katnik im Trio von den Red Bull Juniors nach Pasching wechselte, gehört die Zukunft, derzeit hat Hüttenbrenner aufgrund seiner Erfahrung und Abgeklärtheit noch leichte Vorteile, Betonung auf derzeit.

Christoph Mattes versus Christoph Prandstätter 5:5

Zwei Mal Christoph, zwei Mal so gut wie alles drauf am Ball. Während der einst als Riesentalent gepriesene Christoph Mattes nach Stationen wie Heerenveen, Admira Mödling oder Vienna nun plötzlich in der Regionalliga bei der Austria untergekommen ist und dort wieder sein unheimliches Potential abrufen will, hielt Christoph Prandstätter im Herbst als einer der wenigen Paschinger die spielerischen Fahnen der Oberösterreicher hoch. Noch dazu ist der 22-Jährige auch ein gefürchteter Schütze ruhender Bälle und nur einer von drei Startspieler beim Frühjahrsauftakt in Klagenfurt, der auch in der Hinrunde das Trikot des Ex-Bundesliga-Klubs trug.

Almedin Hota versus Daniel Sobkova 6:6

Seit 2000 (eine Halbsaison 2010 in Ungarn ausgenommen) zeigt der begnadete Fußballer Almedin Hota seine technischen Finesse und sein Spielverständnis Woche für Woche in den österreichischen Ligen. Der 35-jährige Bosnier ist einer der letzten verbliebenen Strategen im Fußball und hat die Fähigkeit den alles entscheidenden letzten Pass punktegenau zu bringen. Daniel Sobkova kam nach einer durchwachsenen Halbsaison beim SV Grödig zurück in das Umfeld seiner Heimatstadt Linz, wo er wieder aufblühen. Der Mann mit dem linken Hammer kann ein Spiel im Alleingang entscheiden, aber auch lustlos am Spielfeld herumtrotten. Es liegt an ihm und Coach Baumgartner, dass die Fans lediglich die gute Seite des Technikers kennenlernen. Punkteteilung!

Matthias Dollinger versus Kevin Hinterberger 7:6

Alt gegen Jung wurde das Duell von Pasching-Keeper Hans-Peter Berger beschrieben und dieses Duell untermauert diese Aussage am besten. Austria-Kapitän Matthias Dollinger hat im Fußball vom Meistertitel bis hin zu Konkursen alles erlebt und besitzt neben seiner fußballerischen Klasse auch noch die Fähigkeit seine Mitspieler anzupeitschen. Der linke offensive Außenspieler auf Seiten der Auswärtsmannschaft ist hingegen ein echter Rohdiamant: Der 18-jährige Kevin Hinterberger ist mit Philipp Schobesberger die heißeste Aktie im Kooperationsverein der Bullen und hat im Herbst schon einige Mal sein Können aufblitzen lassen. Noch siegt die Routine in diesem vergleich.

 

Stürmer

Christian Sablatnig versus Konstantin Kitzmüller 8:6

Nun wird es knifflig. Das Paschinger System steht so gut  wie fest und da ist Kitzmüller als rechter offensiver Außenspieler in der Dreierlinie im 4-2-3-1 aufgeboten, während das System der Austria, aufgrund der vielen (möglichn) Ausfälle erst morgen gelöst werden kann, Sablatnig sowohl hängenden Spitze, als auch fünfter Mittelfeldspieler sein kann. Im vorletzten Duell tritt der sich in Höchstform befindlich Christian Sablatnig gegen den konditionsstarken Konstantin Kitzmüller auf Seiten der Paschinger an. In Punkto Torgefahr geht der Punkto klar an Sablatnig, während Kitzmüller mehr Wege gehen kann. Der bundesligaerfahrene Kärntner behält die Oberhand.

Toni Krijan versus Lukas Katnik 8:7

Nach den Ausfällen von Skoro, Gotal und Reich ist plötzlich Toni Krijan ein ganz heißer Anwärter auf einen Platz in der Startformation. Gegen Lukas Katnik ist für das Talent der Violetten jedoch keine Kraut gewachsen. Der Vorarlberger im Dress des Tabellenvorletzten gilt als Torgarant, der konstant seine Treffer pro Halbsaison erzielt. Ein klarer Punkt für die Gäste, die somit  in der letzten Paarung auf 8:7 verkürzen können.

 

Voraussichtliche Aufstellungen:

Austria Klagenfurt (4-4-1-1): Schenk/Heindl; Percher, Pusztai, Pucker, Rasswalder; Mattes, Hüttenbrenner, Hota, Dollinger; Sablatnig; Krijan

FC Pasching (4-2-3-1): Berger, Grasegger, Perchtold, Kablar, Staudecker, Öttl, Prandstätter; Kitzmüller, Sobkova, Hinterberger, Katnik

 

von Marco Wolfsberger