Martin Hofbauer, Trainer FC Kufstein, im Ligaportal.at Interview

Es gibt nur wenige Persönlichkeiten im Tiroler Fußballgeschehen, deren Worte ähnliches Gewicht haben wie jene von Martin Hofbauer. Deswegen waren viele Fußballfans geknickt als Martin Hofbauer im Sommer 2016 eine Fußballpause angekündigt hatte. Nachdem sich unter seiner Führung der SC Schwaz zu einer Größe in der Regionalliga West entwickelt hatte und Hofbauer im Sommer das Traineramt an Stefan Höller übergab, fand die Fußballpause aber dann doch ein sehr schnelles Ende. Eine weitere Tiroler Größe – der FC Kufstein – holte nach sechs Runden Hofbauer zurück auf die Trainerbank. Im Ligaportal.at Interview spannt sich der Bogen vom FC Kufstein, Schauspielkünste am Fußballplatz bis zu einer sehr klaren Stellungnahme puncto Nationalteam 2016.

 

Team hat bereits unter Christian Schaider gut gearbeitet

Martin Hofbauer, Trainer FC Kufstein: „Da ich erst ab der sechsten Runde Trainer in Kufstein bin, war es für mich in erster Linie wichtig die Mannschaft kennen zu lernen und ihre Stärken herauszuarbeiten. Die Mannschaft hatte schon unter Trainer Schaider gut gearbeitet und daher war es für mich einfacher das Team wieder in die richtigen Bahnen zu lenken!“

Drei Herzen

Martin Hofbauer: „Das 2:2 in Salzburg gegen die dortige Austria war, vor allem wegen der hervorragenden Stimmung, sicherlich ein Highlight, auch wenn das eine oder andere in den letzten Jahren bei diesem tollen Verein mit seinen unglaublichen Fans sympathischer war. Auch das 4:0 gegen meinen Ex-Verein, dem SC Schwaz, war sicherlich ein Höhepunkt, obwohl drei Herzen in meiner Brust geschlagen haben.“

In Grödig chancenlos

Martin Hofbauer: „Das 1:6 gegen Grödig war aus meiner Sicht sicherlich der Tiefpunkt im Herbst 2016. Wir hatten leider schon bei der Anfahrt einige andere Themen im Bus aufzuarbeiten und dadurch war die hundertprozentige Konzentration auf das Spiel nicht gegeben. Jedoch waren wir in diesem Spiel, schon allein wegen unseren Eigenfehler, chancenlos.

Potential nach oben

Martin Hofbauer: „Puncto Verbesserungsmöglichkeiten gibt es Trainer die sagen überall gibt es Verbesserungsmöglichkeiten. Ich denke aber, dass mein Team viele Dinge sehr gut macht und wir dies festigen müssen. Die Situationen, welche uns in der Vergangenheit den Erfolg gekostet haben, müssen wir aber besser gestalten!“

Ausblick

Martin Hofbauer: „Es gibt schon Kaderänderungen die fix sind, Namen werden zur gegebenen Zeit bekannt gegeben. Ziel im Frühjahr: so schnell es geht den Abstand nach hinten so groß werden zu lassen, dass wir kein Problem haben, die Liga erfolgreich abzuschließen und dann wollen wir uns weiter nach oben orientieren

Persönliche Anliegen

Martin Hofbauer: „Mir würde es gefallen, wenn die Schauspielerei am Platz aufhören würde. Das nimmt schon überhand und ich würde mir wünschen wenn diese Dinge von den Schiedsrichtern beobachtet und bestraft würden. Meiner Meinung nach ist das Betrug am Gegner, den eigenen und gegnerischen Fans, dem Schiedsrichterteam und sogar an der eigenen Mannschaft. Auch die Trainer untereinander sollten mehr Respekt haben und dem Erfolg nicht wirklich alles unterordnen. Wir sitzen alle im gleichen Boot! Was ich aber im Herbst auf der einen oder anderen Trainerbank erleben musste, hat am Platz nichts zu suchen!“

ÖFB Nationalteam

Martin Hofbauer: „Ich bin sehr enttäuscht! Vor allem deswegen weil ein Trainer – und davon gehe ich wohl aus - die Taktik vorgibt, die Fehler und das schlechte Abschneiden aber nur an den Spielern fest macht und seine eigenen Fehler nicht sehen und eingestehen will! Ebenso veränderte sich das in der EM-Qualifikation so erfolgreiche und spektakuläre Auftreten komplett. Das Quali-Spiel in Schweden war das Beste seit sehr, sehr langer Zeit. Falls jemand behuaptet, dass Russland und Schweden schwache Gegner waren (wegen der EM-Endrunde), denke ich, dass Gruppengegner Island und Ungarn eigentlich viel schlechter sind und nur wir Österreicher sie stark gemacht haben. Über die bisherige WM-Quali braucht man nicht viel sagen - die Ergebnisse sprechen für sich!“