Ein Remis, zwei Verlierer! SW Bregenz muss runter, SV Seekirchen wird überholt

SW Bregenz
SV Seekirchen

Der lange als Fixabsteiger gehandelte SW Bregenz legte in den letzten Wochen eine atemberaubende Aufholjagd hin. Um das Wunder möglich zu machen, hätte die Madlener-Elf am letzten Spieltag einen vollen Erfolg über den SV Seekirchen und ein Remis in Neumarkt gebraucht. Beides trat nicht ein. Die Vorarlberger steigen ab. Beim 3:3 zeigte man neuerlich großen Kampfgeist. Den verpassten Chancen trauern die Hausherren aber ebenso nach wie die Gäste, die zum wiederholten Male eine Führung nicht ins Trockene bringen und so zwar einen einstelligen Platz einfahren, aber noch vom FC Pinzgau überholt werden. Als fünfbeste Salzburger Regionalliga West-Mannschaft könnte man somit den Cup-Startplatz verspielt haben.

Seekirchen legt vor

Im Bregenzer Casinostadion erwischen die Gäste einen sehr guten Start. Benjamin Taferner zieht in Minute vier aus zirka 20 Metern ab und sein Schuss passt genau - 0:1! Die Hausherren kontern diesen Rückschlag in der 22. Minute. Mit einem weiten Ball ist die Seekirchener Abwehr überspielt und Vinicius Maciel Gomes überwindet auch SVS-Goalie Matthew O'connor-Harold. Noch vor der Pause gehen aber wieder die Salzburger in Führung. Mit einem Doppelschlag von Bernhard Biribauer ziehen sie zwischen der 30. und 33. Minute auf 1:3 davon. Er schließt zunächst nach feinem Haken trocken ab, um dann per Kopf eine Aigner-Flanke über die Linie zu wuchten.

Bregenz kämpft sich zurück

Nach der Pause bringt Bregenz-Kapitän Rifat Sen die Seinen wieder heran, als er im Getümmel nach einem Standard Entschlossenheit demonstriert. Danach verpassen die Seekirchener die Chance, das Spiel wieder in ihre Richtung zu lenken. Die Bregenzer drängen auf den Ausgleich, vernebeln aber einige Tormöglichkeiten. Das 3:3 fällt erst in der Schlussminute. Vinicius Maciel Gomes ist mit einem Drehschuss erfolgreich. Danach ist zum Unverständnis der Bregenzer recht bald Schluss. Es bleibt bei der für beide Seiten nicht ganz zufriedenstellenden Punkteteilung. Der SW Bregenz steigt als 14. ab. Der SV Seekirchen beendet die Saison als Neunter.

Stimmen zum Spiel:

Daniel Madlener, Trainer SW Bregenz:

"Sehr spannend! Wir hätten trotz Rückstand klar gewinnen können. Wir hatten sehr viele Chancen. Zudem war der Schiedsrichter nicht auf unserer Seite. Insgesamt waren wahrscheinlich zehn Tore möglich. Wir haben teilweise das Tor aus zwei Metern nicht getroffen. Ein Sieg wäre leicht möglich gewesen und hätte der Schiedsrichter gerechtfertigte sieben, acht Minuten nachspielen lassen, wir hätten ihn nach dem Ausgleich auch geschafft. Mit der Leistung bin ich vor allem zweite Halbzeit sehr zufrieden."

Rück- und Ausblick:

"Wir haben in den letzten Wochen eine gute Entwicklung hingelegt. Wir haben gezeigt, was mit dieser Mannschaft möglich ist. Es ist schade, dass wir es nicht über die Ziellinie gebracht haben, aber man kann darauf sicher aufbauen. Ich habe noch keinen Vertrag für die neue Saison. Da wird es nun Gespräche geben. In Bregenz ist aber großes Potenzial vorhanden, von der Mannschaft über das Stadion bis zum Umfeld. Ich bin sicher, dass wir stärker zurückkommen werden."

Mario Lapkalo, Sportlicher Leiter SV Seekirchen:

"Wir haben ganz gut gespielt, aber den Vorsprung wie so oft nicht über die Runden gebracht. Diese Naivität und Unkonzentriertheit hat uns im Frühjahr sicher sechs Punkte gekostet. Das ist schade, weil mit diesen Punkten wären wir in der Tabelle weiter vorne. So haben wir wohl auch den Cup-Platz verspielt. Es geht oft zu einfach, wie unsere Abwehr ausgehebelt wird. Zudem waren wir in der zweiten Halbzeit leichtsinnig. Wir haben die Konter nicht gut fertiggespielt und den Gegner stark gemacht."

Rück- und Ausblick:

"Ein einstelliger Tabellenplatz ist das, wovon wir immer reden. Schade ist, dass wir den Cup-Platz verloren haben. Wir haben viel Potenzial, aber am Tag X können das einige Spieler nicht immer zeigen. Wir haben daher viele Punkte hergeschenkt, sicher aber auch viel gelernt. Einige Spieler haben sich super weiterentwickelt. Wir werden versuchen, für die nächste Saison eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Die nächsten jungen Spieler scharren beim SVS schon in den Startlöchern."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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