Trainer weg, Schlüsselspieler weg! 1. Oberndorfer SK setzt auf interne Lösungen

1. Oberndorfer SK

Der 1. Oberndorfer SK schloss die Saison 2015/16 mit 38 Zählern, einer leicht positiven Bilanz (11-5-10) und einem ausgeglichenen Torverhältnis (44:44) auf dem sehr passablen sechsten Rang ab. In der Rückrunde zeigte man sich nach der turbulenten Übertrittszeit nicht in der Form des Herbstdurchgangs. Nur mehr zwölf Punkte wanderten auf das Konto, der nun von Harald Erbschwendtner trainierten und verjüngten Mannschaft. Ohne personelle Veränderungen kommt der Traditionsklub auch im Sommer nicht aus. Die Amtszeit des im Winter neu bestellten Chefcoaches ist zu Ende und drei Stammspieler verlassen den Verein. Auf der anderen Seite kündigen sich Rückkehrer und Quasi-Neuzugänge an.

Oberndorf will junge Trainer und Spieler forcieren

Die tabellarischen Ziele für die kommende 1. Landesliga-Saison sind bescheiden. "Wir wollen die Klasse halten und die Jungen forcieren", schildert Günter Zehentner, Sektionsleiter des 1. OSK. Dass sich die Wege von Harald Erbschwendtner und dem Klub trennten, hat auch mit der Kaderplanung zu tun, wie der Oberndorfer Funktionär bestätigt: "Er wollte mit einem Kader arbeiten, den wir nach den Abgängen nicht versprechen konnten. Die Vorstellungen von vielen potenziellen Zugängen sind grenzwertig. Da machen wir nicht mit. Wir bauen auf junge Spieler." Auf die Jugend setzt man in Oberndorf auch in Sachen Neubesetzung des Trainerpostens. Eine interne Lösung erscheint derzeit als sehr wahrscheinlich. "Wir haben einige gute, junge Trainer in unseren Reihen. Da gibt es vielversprechende Konstellationen", bestätigt Günter Zehentner.

Interne Lösungen wohin man schaut

Vermehrt intern heißt es auch die Abgänge von drei Leistungsträgern abzufedern. Mit Torjäger Andreas Weiss, der Ex-Neumarkt-Coach Hans Hajek ins oberösterreichische Ostermiething folgt, und den beiden aus Studiengründen nicht mehr zur Verfügung stehenden Stammkräften Thomas Schauer und Moritz Zehentner, muss man in verschiedensten Mannschaftsteilen Qualitätsverlust hinnehmen. Die Kompensation erfolgt auf unterschiedlichen Pfaden, die abschließend einzeln vorgestellt werden.

Emanuel Doknjas
Er steht als bislang einziger echter Neuzugang fest und kehrt aus Anthering zurück

Lukas und Jakob Winkler
Die Zwillinge, die in der vorletzten Runde gegen den UFC Siezenheim ein gewaltiges Debüt feierten, könnten Quasi-Neuzugänge sein. In der kommenden Saison stehen sie eventuell häufiger zur Verfügung. "Sie steigen in die U18 der Akademie auf. Dort zählen sie in einem sehr großen Kader zu den Jüngsten. Wir sind in Verhandlungen mit ihrem Trainer, dass sie einmal pro Woche bei uns trainieren und regelmäßig bei uns spielen dürfen. Das schaut gut aus und wäre eine super Geschichte", erklärt Günter Zehentner.

Alexander Trappl
Der erfahrene Tormann ist ein weiteres Puzzleteil. Im Frühjahr beruflich verhindert, ist er nun wieder zurück. "Er wird zum einen Teil des Trainerteams, zum anderen dritter Tormann. Mit seiner Erfahrung wird er unseren jungen Torhütern sehr helfen", so Oberndorfs Sektionsleiter. Oliver Hauthaler ist als Einser vorgesehen und hat nach dem sich ankündigenden Abgang von Moritz Zehentner schon in den letzten Runden das Vertrauen bekommen. Ein äußerst talentierter U18-Keeper komplettiert die starke Tormannriege.

Junge Talente aus Oberndorf und Marokko
Zudem sollen weitere Talente aus der U18 beziehungsweise der 1b in die Kampfmannschaft integriert werden. In Oberndorf trainieren außerdem sechs Asylwerber mit. Das ist nicht nur in Sachen Integration eine tolle Sache, sondern scheint sich besonders in einem Fall auch sportlich als Glücksgriff zu erweisen, wie Günter Zehentner ausführt: "Ein 19-jähriger Marokkaner sticht heraus. Er wird ab Juli einsatzfähig sein, wenn es kein Veto aus Marokko gibt. Er ist ein sehr starker Fußballer, ein Linksfuß. Wie die anderen Asylwerber fühlt er sich bei uns sehr wohl."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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