Bitter! Tamsweg gibt in den Schlussminuten den sichergeglaubten "Dreier" aus der Hand!

In der Antheringer Haunsbergarena bat der heimische SV Anthering den Liganeuling SC Tamsweg zum Tänzchen. Während die Flachgauer mit dem Saisonstart (vier Punkte aus zwei Spielen) recht zufrieden sein konnten, war bei den Tamswegern die Aufstiegseuphorie ein wenig verpufft. Die Antretter-Mannen mussten sich zum Auftakt Grödig knapp beugen (1:2), eine Woche später setzte es gegen Bad Hofgastein eine 1:3-Heimpleite. Stellte sich zurecht die Frage, ob die Tamsweger Unserie auch in Anthering prolongiert wurde.

 

Dezimierte Lungauer schockten Favoriten

Den rund 150 fußballbegeisterten Menschen wurde gleich vom Start weg offenbart, wer hier und heute der Herr im Hause war. Anthering nahm das Zepter in die Hand und wollte das so wichtige, schnelle Führungstor erzielen. Doch diese Rechnung hatten die Flachgauer ohne Tamsweg gemacht. Die Antretter-Buben präsentierten sich in der Defensive sattelfest und ließen kaum Torchancen zu. In Minute 20 der erste Aufreger in diesem Spiel: SCT-Akteur Herbert Giegerl verhinderte mit einem Foul eine klare Antheringer Einschussgelegenheit und flog mit der Roten Karte vom Platz. "Auch die Antheringer haben gemeint, dass diese Situation nicht unbedingt mit einem Ausschluss hätte bewertet werden müssen. Aber Schiedsrichter Vitzkotter hatte so entschieden und das mussten wir letztendlich auch so hinnehmen", analysierte Tamsweg-Coach Mag. Herbert Antretter diese strittige Szene. Mit einem Mann mehr erhöhte die Heimelf logischerweise den Druck, biss sich aber an der kompakt stehenden Tamsweger Abwehrreihe meist die Zähne aus. Kurz vor dem Pausenpfiff wurden die Flachgauer eiskalt geduscht: Die Gäste aus dem Lungau gingen durch Mittelfeldmotor Andreas Jäger in Front - 0:1 (36.).

 

Zwei Last-Minute-Tore brachten heroisch kämpfende Lungauer um die drei Punkte

Auch nach dem Seitenwechsel blieb alles beim Alten. Der SV Anthering war am Drücker, die Antretter-Truppe verteidigte jedoch mit Mann und Maus. "Natürlich hatte Anthering wesentlich mehr Spielanteile, aber wir haben weiterhin kaum etwas zugelassen", war Antretter stolz auf sein numerisch unterlegenes Team. Den Heimischen lief allmählich die Zeit davon und kurz vor Beginn der Schlussviertelstunde kam es für die Humer-Elf noch böser: Tamswegs Konterangriff konnte vom SVA nur mehr mit einem Foul im eigenen "Sechzehner" gestoppt werden - Elfmeter. Abwehrmann Alexander Lischent übernahm die Verantwortung, trat an und versenkte den Ball im Tor - 0:2 (75.). Nun roch es stark nach einem Auswärtserfolg der Lungauer und das in Unterzahl - Hut ab. Doch was nur wenige Augenblicke nach dem Lischent-Strafstoß passierte, war für Antretter der Knackpunkt in diesem Spiel: "Unser Spielmacher Jäger wurde übelst umgesenst und musste verletzungsbedingt raus. Danach war die Ordnung überhaupt nicht mehr vorhanden." Mit dieser Aussage behielt der Tamsweger Mann an der Linie Recht, denn in den Schlussminuten wusste Anthering die Jäger-Absenz gnadenlos auszunutzen. In der 87. Spielminute der mehr als kuriose Anschlusstreffer für die Humer-Crew: Ein Einwurf der Gäste wurde zu weit vorne ausgetragen, sodass Spielleiter Vizkotter auf Einwurf Anthering entschied. Der Antheringer Einwurf war regelkonform, wurde per Kopf auf Janos Soos verlängert, der am zweiten Pfosten auf genau diese Gelegenheit wartete - 1:2. Nur eine Minute später musste Goalgetter Maximilian Dicker nach einem Querpass nur noch danke sagen - 2:2 (88.). Mit diesem Doppelschlag binnen 60 Sekunden retteten die Gastgeber doch noch einen Punkt gegen bis zum Umfallen kämpfende Lungauer.

 

Mag. Herbert Antretter (Trainer, SC Tamsweg) 

"Wenn man den Spielverlauf betrachtet, ist die Punkteteilung für uns natürlich sehr bitter. Aber wenn man dann bedenkt, dass wir ganze 70 Minuten in Unterzahl spielen mussten, dann bin ich ganz zufrieden, dass wir letztendlich einen Punkt aus Anthering mitnehmen dürfen."

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