Chapeau, St. Martin/T. - Aufsteiger gewinnt turbulentes Gipfeltreffen

Wer gedacht hätte, dass dem letztjährigen 1. Klasse Süd-Meister FC St. Martin/T. eine Etage oberhalb die Haare geschnitten werden, wurde in den ersten vier Runden eines Besseren belehrt. An diesem Wochenende stand im Lammertal der Kracher der Runde an, traf die Alan-Elf als Tabellenführer auf den Tabellenzweiten USC Saalbach-Hinterglemm. Beide Mannschaften holten aus den ersten drei Runden das Punktemaximum heraus, mussten in Runde vier jeweils die ersten Zähler abgeben: Der Aufsteiger remisierte in Saalfelden (1:1), die Glemmtaler wurden im prestigeträchtigen Derby gegen Maishofen (3:3) in allerletzter Sekunde vom Siegeszug gerissen. Im dieswöchigen Gipfeltreffen gab's nur die St. Martiner Grund zur Freude, behielten die Mannen vom spielenden Trainer Ekrem Alan ergebnistechnisch doch relativ klar mit 4:1 die Oberhand.

 

Zwei Treffer aus heiterem Himmel

Die Glemmtaler kamen bissig aus der Kabine, konnten das Spiel in den ersten 20 Minuten an sich reißen und ein deutiches Chancenplus verbuchen. "Eigentlich hätten wir schon 2:0 führen müssen", seufzte Saalbach-Hinterglemms Trainer Josef Kendler. Daniel Scheyerer und Thomas Keil vergaben beste Einschussgelegenheiten. Wie aus dem Nichts stand es in Minute 23 plötzlich 1:0: Nach einem Foul von Andreas Riedlsperger im eigenen Strafraum zeigte Schiedsrichter Bernhard Frauenschuh folgerichtig auf den Punkt. St. Martins Top-Goalgetter Jurica Kljajic behielt die Nerven und knallte den fälligen Strafstoß mit viel Wucht in die Maschen. Der Gegentreffer lähmte die anfängliche Offensivpower der Gäste. "Danach ist bei uns der Faden gerissen", gab Kendler zu. Die Hausherren fanden in der weiteren Folge besser ins Spiel und hätten mit mehr Konsequenz im Abschluss gut und gerne auf 2:0 stellen können. Die beste Gelegenheit dafür vergab Azem Bejta kurz vor dem Pausentratsch, als er das Leder, alleine vor Gäste-Schlussmann Daniel Bschellinger stehend, neben das Gehäuse setzte (41.). Quasi im Gegenzug schlug es auf der anderen Seite ein: Eine abgerissene Flanke von Mike Sörensen wurde immer länger und länger und schlug letztlich im Kreuzeck ein - 1:1 (44.). 

 

USC-Akteur Thomas Keil (Bildmitte) fand mit seinem sehenswerten Fallrückzieher in St. Martins Keeper Markus Pichler seinen Meister.

(c) Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

Eiskalt: Jurica Kljajic (li.) brachte seine Farben vom Punkt in Front.

(c) Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

Sensationeller Aufsteiger bog auf Siegerstraße ein

Wie schon in Hälfte eins gehörte die Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts auch den Saalbach-Hinterglemmern. Vor allem Thomas Keil war von der Heim-Defensive kaum zu bändigen. Einziges Manko: Entweder war Keils Visier nicht optimal eingestellt oder St. Martins Keeper Markus Pichler warf sich heldenhaft in den Weg. "Uns war mittlerweile klar: Wer das 2:1 schießt wird vermutlich auch das Spiel gewinnen", schilderte Kendler. Das vom Glemmtaler Dompteur angesprochene 2:1 fiel in der 52. Spielminute auch, jedoch nicht für seine Crew sondern für die Hausherren: Der USC brachte das Leder nicht entscheidend aus der Gefahrenzone, Jurica Kljajic tauchte abermals gefährlich auf und brachte den Aufsteiger in Front. Nachdem bei den Kendler-Schützlingen aufgrund des neuerlichen Tiefschlags wieder der Wurm drinnen war, versuchten sie es immer mehr und mehr mit der Brechstange. Ohne Ertrag. Ganz im Gegenteil: Im Finish brachen die Lammertaler immer wieder zum Kontern aus und fanden hochkarätige Chancen vor, um die Partie endgülitg zu entscheiden. Nachdem Bschellinger einmal mit einer Glanzparade die Murmel von der Linie gekratzt hatte und die St. Martiner Offensivabteilung ein, zweimal in aussichtsreichen Positionen gescheitert war, stellte der eingewechselte Fabian Krallinger auf 3:1 (87.). Wenige Augenblicke danach umkurvte Azem Bejta Daniel Bschellinger und schob locker lässig zum 4:1-Endstand ein (90.). "Der Spielverlauf war ziemlich turbulent. Zuerst waren wir am Drücker, dann St. Martin, dann wieder wir und zum Schluss wurden wir zweimal gnadenlos ausgekontert. Das Ergebnis tut sehr weh, ist es für meinen Geschmack deutlich zu hoch ausgefallen. Der St. Martiner Sieg war nicht unverdient, weil sie diesen einfach mehr wollten als wir. Dennoch bin ich der Meinung, dass von den Chancen her ein Remis wahrscheinlich das gerechteste Ergebnis gewesen wäre", musste Kendler die erste Saisonpleite hinnehmen.

 

Azem Bejta (li.) sorgte für den Schlusspunkt.

(c) Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

 

Der FC St. Martin/T. bejubelte gemeinsam mit seinen Fans den vierten Sieg im fünften Spiel.

(c) Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

Die Besten bei St. Martin/T.: Azem Bejta (LM), Ekrem Alan (IV), Jurica Kljajic (ST), Markus Pichler (TW).

 

 

 

Redakteur: Maximilian Winkler

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