Red Bull Salzburg ließ in der 12. Runde der Tipico Bundesliga wichtige Punkte im Kampf um Platz eins liegen. Die Mozartstädter kamen im Auswärtsspiel gegen Flyeralarm Admira nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Die erste Halbzeit hatte es wahrlich in sich. Aufgrund zahlreicher Chancen auf beiden Seiten hätte es zur Pause gut und gerne 4:3 oder 4:4 stehen können. Nach frühen Toren von Schlager (7.) und Knasmüllner (17.) stand es nach 45 Minuten jedoch „nur“ 1:1. In der zweiten Halbzeit schalteten beide Mannschaften einen Gang runter. Am Ende blieb es beim 1:1-Unentschieden. Damit sind beide Teams seit nunmehr sechs Ligapartien ungeschlagen. 

 

Salzburg-Coach Rose bringt drei frische Kräfte

Admira-Trainer Ernst Baumeister stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:2-Remis gegen Altach vor einer Woche nur auf einer Position um. Für Philipp Posch rückte Thomas Ebner zurück in die Startelf. Drei Veränderungen gab es bei den Salzburgern im Vergleich zum Auswärtsspiel gegen Konyaspor. Haidara und Wolf nahmen vorerst auf der Bank Platz, Caleta-Car war gelbgesperrt. Für sie rotierten Onguene, Schlager und Leitgeb in die Anfangsformation der Mozartstädter.

Attraktive erste Halbzeit mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten

Die Hausherren hätten in einer flotten Anfangsphase in Führung gehen müssen: Kalajdzic war nach einem wunderbaren Lochpass von Lackner auf und davon, verlor jedoch im Duell mit Alexander Walke die Nerven und setzte die Kugel hauchdünn am Tor vorbei (3.). Die Salzburger waren zu Beginn allerdings deutlich aktiver und kombinierten sich immer wieder gefährlich nach vorne. Eine dieser sehenswerten Kombinationen brachte die frühe Führung: Über mehrere Stationen landete das Spielgerät bei Lainer, der flach in den Rückraum spielte. Dort zog Berisha ab, Schlager berührte den Ball vermutlich noch entscheidend und bejubelte seinen zweiten Bundesliga-Treffer für die Bullen - 0:1 (7.). 

Frühe Führung: Xaver Schlager brachte die Salzburger mit seinem 1. Saisontor in Führung. 

In weiterer Folge entwickelte sich ein sehr gutes Bundesligaspiel. Zwei Minuten nach dem Führungstreffer stand Gulbrandsen plötzlich völlig alleine vor Leitner, der den Schuss des Norwegers stark entschärfte (9.). Auf der anderen Seite köpfelte Kaljdzic völlig unbedrängt über das Tor (11.). Hier hätte es nach 11 Minuten gut und gerne 2:2 stehen können. Und in dieser Tonart ging es weiter: Nach etwas mehr als einer Viertelstunde legte Ulmer Sax im Strafraum. Schiedsrichter Eisner zeigte sofort auf den Punkt. Christoph Knasmüllner übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher – 1:1 (17.).

Admiras Topscorer Christoph Knasmüllner erzielte heute sein 8 Saisontor. 

Nach einer halben Stunde hätte Schiedsrichter Eisner gut und gerne zum zweiten Mal auf Elfmeter für Admira entscheiden können: Onguene lenkte eine Grozurek-Flanke deutlich mit der Hand ab. Die - zurecht - heftigen Reklamationen der Hausherren halfen jedoch nicht, Eisner entschied auf Weiterspielen (30.). Wenige Augenblicke später unterlief ausgerechnet Salzburg-Routinier Christoph Leitgeb ein unfassbarer Fehler: Leitgeb spielte einen Rückpass auf Walke, doch vor dem lauerte Sax, der sofort auf Grozurek ablegte. Der versuchte jedoch anstatt abzuschließen einen Elfmeter zu schinden. Doch auch hier entschied Eisner auf Weiterspielen – diesmal zurecht (39.). So endete eine attraktive und flotte erste Halbzeit 1:1.

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Teams zurück auf das Feld der BSFZ-Arena. Die Hausherren hatten nach Seitenwechsel die besseren Gelegenheiten. Grozurek kam nach schönem Zuspiel aus relativ spitzem Winkel zum Abschluss setzte die Kugel jedoch knapp am Tor vorbei (50.). Wenige Augenblicke später hatte Grozurek die nächste Top-Chance: Der Stürmer tauchte nach herrlichem Knasmüllner-Pass alleine vor Salzburg-Goalie Walke auf, schoss diesen aber genau an (57.). Auf der anderen Seite hatte der eingewechselte Minamino die Führung auf dem Fuß, drehte das Leder allerdings denkbar knapp an der rechten Stange vorbei (62.).

Sasa Kalajdzic, hier im Zweikampf mit Jerome Onguene, war einer der auffälligsten Admiraner. 

Keine fünf Minuten später verbuchte Kaljdzic bereits seine dritte Kopfballchance, vergab allerdings auch diese kläglich (66.). Wenige Augenblicke später stieg Kalajdzic nach Starkl-Flanke ein viertes Mal hoch und setzte die Kugel an die Latte – sein bester Versuch im ganzen Spiel (70.). Die Hausherren zogen sich in der Schlussphase zurück und waren darauf bedacht, das Remis über die Zeit zu retten. Dennoch kamen die Gastgeber durch Jakolis zu einer Top-Chance: Der Kroate übernahm eine Flanke direkt, scheiterte allerdings an Salzburg-Goalie Walke (86.). Die Heimischen ließen in der vierminütigen Nachspielzeit nichts mehr anbrennen und brachten das Remis über die Zeit. 

Stimmen

Admira-Trainer Ernst Baumeister bei Sky: „Es war ein Top-Spiel von beiden Mannschaften, wir haben eine Top-Leistung gezeigt, das einzige Manko war die Chancenauswertung. Das Spiel kann auch 6:2 für uns ausgehen, Red Bull so zu beherrschen kommt nicht alle Tage vor. Auf der einen Seite bin ich unzufrieden, weil es nur 1 Punkt geworden ist, das ist aber raunzen auf hohem Niveau. Mit drei Punkten könnte ich nach so einem Spiel besser leben. Wir brauchen fünf Chancen für ein Tor und Red Bull macht aus einer eines, das ist der Unterschied.“

Salzburg-Coach Marco Rose bei Sky: „Wir hatten heute nicht unseren besten Tag, ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Der Faktor Müdigkeit hat bei uns eine große Rolle gespielt. Ich kann mit dem Punkt heute leben, finde nicht, dass wir vorgeführt worden sind. Es war ein temporeiches Spiel, die Admira hat wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht und uns vielleicht sogar am Haken gehabt.“

FC Flyeralarm Admira – FC Red Bull Salzburg 1:1 (1:1)

BSFZ-Arena, 2.500 Zuschauer, SR Eisner

Tore: Knasmüllner (17./Elfmeter) bzw. Schlager (7.)

Admira: Leitner – Ebner, Strauss, Wostry, Zwierschitz – Starkl (73./Jakolis), Knasmüllner, Lackner, Sax – Grozurek (90.+1/Petlach), Kalajdzic (83./Holzmann)

Salzburg: Walke – Ulmer, Onguene, Miranda, Lainer – Samassekou – Berisha, Schlager (80./Wolf), Leitgeb (58./Minamino) – Dabbur, Gulbrandsen (68./Rzatkowski)

 

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media

 

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