Am heutigen Valentinstag präsentierte der Erste Liga-Klub FC Blau-Weiß Linz seine Agenda 2027. Präsident Hermann Schellmann legt am 30.6.2017 alle seine Ämter zurück und übergibt an das neue Vorstandsteam, das sich voll und ganz zum Profifußball bekennt, und bis 2027 neben der Organisation auch sportlich erstklassig sein will.

Bundesliga als Ziel

Präsident Hermann Schellmann ließ die letzten 20 Jahre kurz Revue passieren, erzählte von Highlights und Dämpfern. Dem neuen Team streute er Rosen: „Es freut mich, dass nun alle an einem Strang ziehen. Das neue Team hat gute Vorarbeit geleistet.“ Seinen Entschluss gab er im November 2016 bekannt um der neuen Führung Zeit zu geben sich zu finden und zu konstituieren. Der Unternehmensberater Harald Beyrer hat eben jenes neue Führungsteam, das aus Walter Niedermayr, zuständig für die
Organisation, David Wimleitner, Sportvorstand, Christian Wascher, Marketingvorstand und Hans Peter Weißenecker als Finanzvorstand bestehen wird, begleitet. „Daraus ist das Leitbild und die Agenda entstanden. Ich habe schon viele Unternehmen begleitet, doch dieses Team zeichnet die Leidenschaft und das Herz aus mit dem es ans Werk geht. Es wurde mit viel Akribie und Qualität gearbeitet.“ Beyrer skizzierte die Eckpunkte des Evaluierungs- und Analyseprozesses (siehe Beilage). Beyrer streute auch Hermann Schellmann Rosen: „So wie der Verein dasteht, wurde in den letzten 20 Jahren offensichtlich vieles richtig gemacht.“ Walter Niedermayr, bisheriger Vizepräsident und seit 2001 beim Verein aktiv, hatte anfangs Zweifel die Führung des Vereins zu übernehmen. „Wie wir dann zu arbeiten begonnen haben, waren diese Zweifel schnell wie weggeblasen.“

Er fasst die Kernpunkte der Agenda 2027 wie folgt zusammen: „Wir wollen ein Profiverein werden. Wir wollen ein Mitgliederverein werden und wir wollen erstklassig werden.“ Ein weiteres Ziel ist es die Fans wieder vermehrt auf die Gugl zu locken: „Dafür sind wir angetreten“. Mittel- und langfristig will man das Budget verdoppeln, 1.000 Mitglieder werben, und 10% des Budgets für den Nachwuchs aufwenden. Niedermayr merkt dabei an, dass die Ziele der Agenda auch bei einem eventuellen Abstieg ohne Abstriche verfolgt werden. 

Sportvorstand David Wimleitner präsentierte die sportlichen Ziele. Für ihn zählt vor allem ein Wert: „Unbeugsamkeit“. „Hätte es diesen Wert nicht gegeben, wären wir heute nicht da“, unterstreicht er den Mut Hermann Schellmanns vor 20 Jahren. Dass heuer der Klassenerhalt erreicht wird, steht für Wimleitner außer Zweifel: „Wir haben ein tolles Trainerteam und eine sehr gute, hungrige Mannschaft. Wir schaffen das.“ Schritt für Schritt soll die Basis in den nächsten Jahren ausgebaut werden und zwar sowohl für den Profi-, als auch für den Amateur- und Nachwuchsbereich. Bis 2027 will man den Aufstieg in die allerhöchste Spielklasse erreichen. Die Amateure sollen in diesem Zeitraum bis in die OÖ Liga klettern.

Für den Nachwuchs will Wimleitner: „Die Nummer eins hinter den Akademien werden.“ Man will jungen Spielern Zeit zur Entwicklung einräumen anstatt auf den schnellen Gewinn aus zu sein. „Das ist unsere Differenzierung“. Finanzvorstand Hans Peter Weißenecker ging in seinem Statement darauf ein, dass man auf Ergebniswirksamkeit statt auf Aktionismus setzen will. „Es soll das Wohlergehen des Vereins vor Einzelinteressen stehen. Das Wir steht vor dem Ich. Wir verstehen uns als Familie.“ Wirtschaftlich sieht Weißenecker großes Potenzial in der Stahlstadt. „Das wirtschaftliche Umfeld ist exzellent.“ Überhaupt will man eine positive Kultur schaffen, statt des Jammerns und des „Suderns“. Zum Abschluss gab Marketingvorstand Christian Wascher konkrete Einblicke in die nächsten Steps. Zu diesen zählt die Organisation des Mitgliedervereins, offenere Kommunikation intern als auch extern, und die Schaffung der GmbH.