Am 14. Spieltag trafen in der Sky Go Erste Liga die WSG Swarowski Wattens und der Kapfenberger SV 1919 aufeinander. Und dabei hatte es nach den ersten 45 Minuten voll und ganz den Anschein, als könnte der Gastgeber einen ganz wichten Dreier in Hinsicht auf die untere Tabellenhälfte verbuchen. Aber nach der Halbzeitpause sollte sich das Blatt dann doch erheblich wenden, waren die "Falken" doch plötzlich voll im Spiel - demnach war der eine Punkt dann auch soweit verdient. Vor allem auch deshalb, weil die Mürztaler einen Doppelschlag wegsteckten und schlussendlich das Remis fixieren konnten. Damit hält sich auch deren Schaden sehr in Grenzen, kamen doch auch die Mitstreiter LASK Linz und Lustenau nicht über einen Zähler hinaus. Bei den Wattener zählt weiterhin das Motto "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" - war dieses 3:3 doch bereits das sechste Remis, damit ist man auch der Spezialist in dieser Hinsicht.

 

Wattens zieht gegen bieder agierende Steirer unübersehbar die Fäden

Beide Mannschaften haben sich zuletzt nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. So gelingt es den Wattener aus den letzten zehn Partien gerade mal einen Dreipunkter sicherzustellen. Und auch die Kapfenberger mussten sich bei den vergangenen vier Spielen gleich dreimal geschlagen geben. So gesehen war man hüben wie drüben dabei die Wunden zu lecken bzw. wieder etwas für das ramponierte Selbstvertrauen zu tun. Und die beste Defensivreihe der Liga muss dabei auf ihren gesperrten Organisator Stefan Meusburger verzichten. Was sich dann bereits in der 6. Spielminute entsprechend bemerkbar macht. Denn einen schnell vorgetragenen Konter über Florian Toplitsch und Christian Gebauer schließt dann Lukas Katnik mit seinem vierten Saisontreffer zum 1:0 ab. Was dann bei den ohnedies verunsicherten Obersteirern, in den letzten vier Spielen wurde nur einmal ins gegnerische Tor getroffen, doch Wirkung zeigt. Denn die Ibrakovic-Truppe findet einfach keinen Zugriff auf das Spiel bzw. erweist sich der Aufsteiger als bestens sortiert und lässt demnach auch nichts anbrennen. Und beim Spiel nach vorne können sich die Silberberger-Mannen desöfteren auch gut in Szene setzen. Wenngleich der betriebene Aufwand dann zumeist deshalb nicht belohnt wird, weil der finale Pass keinen Abnehmer findet. Aber der knappe Eintorevorsprung für die Tiroler zur Halbzeitpause geht dann aufgrund der gegebenen Spielanteile schon soweit in Ordnung.

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Jorge Elias Dos Santos brachte die Kapfenberger mit seinem Treffer zum 1:1 zurück auf die Erfolgsstraße.

 

Kapfenberg eröffnet sehr früh schon den Trefferreigen nach dem Seitenwechsel

Kommen die doch flügellahmen "Falken" jetzt endlich in Schwung, oder gelingt es dem Gastgeber nach dem Derbysieg gegen Innsbruck, nun den zweiten Heimsieg einzufahren, das war die Frage, die sich nun im zweiten Durchgang im Gernot Langes Stadion stellte. Hinzu kommt, dass die Gäste, sollte der Kontakt obenan in der Tabelle gewahrt bleiben, schon gut damit beraten sind, nun mehr zum Spiel beizutragen. Gesagt - getan, so steht es in der 47. Minute dann 1:1. Ausgangspunkt dabei war ein Flecker-Eckball, denn Keeper Oswald nur wegfaustet, Lakic Pesic bringt Florian Flecker nochmal in Position, jetzt passt das Zuspiel auf Elias Dos Santos, der per Kopf keine Mühe hat den Gleichstand herzustellen - zugleich auch Saisontor Nummer 8 des umtriebigen Brasilianers. Worauf Wattens dann gleich in doppelter Ausfertigung erfolgreich zum antworten weiß. 51. Minute: Sharifi-Abspielfehler an der gegnerischen Sechzehnmetermarke, dann geht es wieder blitzschnell in die Gegenrichtung - Toplitsch bedient Lukas Katnik, der mit seinem zweiten Matchtreffer staubtrocken das 2:1 markiert. 52. Minute: Wieder präsentiert sich die KSV-Abwehr als sehr lückenhaft, in letzter Instanz kommt Benjamin Pranter in Schussposition, Nieblas fälscht das Leder noch unhaltbar für seinen Keeper Christoph Nicht ab - 3:1. Aber auch die Kapfenberger erweisen sich nun als hellwach, so trifft Patrick Schagerl nach Joao Victor-Vorarbeit zum raschen 3:2 Anschlusstor (57.). Was die Gäste dann auch so richtig auf den Plan ruft, fortan ist man doch vehement um Schadensbegrenzung bemüht. Was dann auch gelingt - 76. Minute: Einen Schagerl-Freistoßball nickt der Spanier Dennis Nieblas aus kurzer Distanz zum durchaus verdienten 3:3 ein. Dabei sollte es dann auch bleiben, in Summe betrachtet doch soweit ein leistungsgerechtes Unentschieden. In der nächsten Runde empfängt der WSG Wattens am Freitag, 21. Oktober um 18:30 Uhr den LASK Linz. Die Kapfenberger haben zur selben Zeit die Mannschaft des FC Liefering zu Gast.

 

WSG WATTENS - KAPFENBERGER SV 3:3 (1:0)

Gernot Langes Stadion, 1200 Zuseher, SR: Schüttengruber Manuel (OÖ)

Torfolge: 1:0 (6. Katnik), 1:1 (47. Elias Dos Santos), 2:1 (51. Katnik), 3:1 (52. Pranter), 3:2 (57. Schagerl), 3:3 (76. Nieblas)

WSG Wattens: Oswald, Gebauer, Pranter (70. Steinlechner), Nitzlnader (60. Mørck), Toplitsch, Katnik, Zimmerhofer, Buchacher, Neurauter, Kekez (80. Svejnoha), Popp

Kapfenberger SV: Nicht, Lakic Pesic, Moreno, Schagerl, Flecker, Sencar, Ritscher (67. Geissler), Elias Dos Santos, Seebacher (79. Arimany), Joao Victor, Sharifi (61. Frieser)

gelbe Karten: Buchacher, Mørck bzw. Elias Dos Santos, Nieblas, Joao Victor

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger, Trainer Wattens:

"Den Zweitorevorsprung nach der 3:1 Führung müssen wir einfach auch drüberbringen. Da gilt es ganz einfach, sich geschickter zu verhalten - da ist Handlungsbedarf gegeben."

Lukas Katnik, Doppeltorschütze Wattens:

"Leider kommt es immer wieder vor, dass wir bei einer Führung die Spielkontrolle abgeben. Langsam aber sicher sollten wir diesbezüglich doch schon genug Lehrgeld bezahlt haben."

Abdulah Ibrakovic, Trainer Kapfenberg:

"Heute war unsere völlig umgebaute Viererkette wohl der schwächste Mannschaftsteil, was auch aufgrund der doch dünnen Kaderdecke zustande kommt. Nach vorne hin haben wir uns aber mit Fortdauer des Spiels gefunden, nur schade, dass es dann nicht mehr zum Sieg reichen sollte."

Patrick Schagerl, Torschütze Kapfenberg:

"In der ersten Spielhälfte haben wir uns das Leben mit vielen individuellen Fehlern selbst schwer gemacht. In weiterer Folge haben wir dann aber doch zu unserer spielerischen Linie gefunden - was dann letztlich fehlte war der vierte Treffer."

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Foto: Richard Purgstaller

geschrieben von: Robert Tafeit