Puch-Obmann Weidisch hält sportlich fairen Meisterschaftsbetrieb im Frühjahr "nicht mehr für möglich"

Mit lediglich fünf Points schmückt der FC Puch aktuell das Tabellenende der Salzburger Liga. Die Lage scheint gleich doppelt prekär: Wird noch gespielt, steht den Tennengauern in Bezug auf den Ligaverbleib, rein sportlich gesehen, ein langer, steiniger Weg bevor. Wird nicht mehr gespielt und entschieden, dass die Meisterschaft mit Auf- und Absteiger abgebrochen wird, könnte der letzte Tabellenplatz dem FCP teuer zu stehen kommen. Diesbezüglich haben wir uns mit Obmann und Sektionsleiter Dr. Peter Weidisch unterhalten.

 

 

Hoffnung auf das Licht am Ende des Tunnels

Die aktuelle Corona-Pandemie geht auch an Dr. Peter Weidisch nicht vorbei. "Die Entwicklung ist sicher positiv, wenn auch schmerzhaft. Ich halte die überall entstandene Solidarität für gut, es wird jedoch ein Geduldsspiel. Wenn man, beinahe auf der ganzen Welt, jetzt diesen Weg geht, wird er auch hoffentlich richtig und zielführend sein. Das wird auch der Orangenkopf jetzt einsehen." Hinsichtlich der, von der Bundesregierung getroffenen Anordnungen zeigt sich Weidisch überzeugt: "Die sind durchaus gerechtfertigt. Es fällt auf, dass es trotz der Neigung der Österreicher zur ewigen Kritik, relativ wenig davon gibt."

 

Zuhausebleiben statt Abstiegskampf

Der FC Puch, aktuell Tabellenschlusslicht der Salzburger Liga, hat eine intensive Frühjahrsvorbereitung hinter sich. Ganz nach dem Motto "do or die" hätte es am abgelaufenen Wochenende im heimischen Waldstadion gegen die ÖTSU Hallein den Auftakt zum Kampf um den Ligaverbleib geben sollen. Hätte, denn in Zeiten wie diesen ist an Fußball wahrlich nicht zu denken. "Mir tun die Spieler leid, die bis zum plötzlichen Stop ein sehr engagiertes und ambitioniertes Vorbereitungsprogramm gezeigt haben", meint Weidisch. Zwar wurde in der Zwangspause vom Trainerteam ein Ersatztrainingsprogramm entworfen, welches aber laut Weidisch "echte Trainings und Spiele nicht ersetzen können". 

 

Ohne Aufwand keine Aufwandsentschädigung

Bezüglich Finanzen treffen die aktuell herrschenden Verhältnisse auch die Pucher. "Bei Vereinen unserer Kategorie wird sich das so auswirken, dass eben gewisse Einnahmen wie Eintritt, Kantine etc. wegfallen." Eine Reaktion darauf hat es bislang schon gegeben, wurden die ausgemachten Aufwandsentschädigungen für Spieler vorerst eingefroren. Und auch in der Zeit nach Corona erwartet Weidisch etwaige Auswirkungen: "Aufgrund der Umstände werden die Ausgaben zu reduzieren sein."

 

Abstieg am "grünen Tisch"?

Als Tabellenvierzehnter sitzen die Pucher Kicker momentan am Schleuderstuhl. Die Gerüchte um den weiteren Saisonverlauf brodeln, in Bälde wird es auch seitens ÖFB eine Entscheidung über das aktuelle Meisterschaftsszenario geben. Würde der Spielbetrieb abgebrochen werden und gäbe es sowohl Auf- als auch Absteiger, dann würde der FC Puch am kürzeren Ast sitzen und in die 1. Landesliga absteigen. "Einen regulären und sportlich fairen Meisterschaftsbetrieb halte ich in der Frühjahrssaison nicht mehr für möglich, es kann daher auch keine sportlichen Konsequenzen aus der bestehenden Situation bei einem Abbruch der Meisterschaft oder einer 'Notfortsetzung' geben", sagt Weidisch. Und der Obmann des FCP warnt: "Die derzeitige Situation hat es noch nie gegeben, sodass es auch keine Formalopfer geben darf. Um dies auszuschließen gibt es ja schließlich auch andere Möglichkeiten. Das wäre auch meine Meinung, wenn wir Tabellenführer wären."

 

Weidisch hofft auf Unterstützung des Amateur- und Breitensports

"Am wichtigsten ist sicher, die Wirtschaft (richtig und effektiv) zu unterstützen. Konkret auf den Fußball bezogen müssen Unterstützugnen, die allgemein von Kanzler und Vizekanzler zugesagt wurden, unbürokratisch erfüllt werden, wobei hier im Vordergrund nicht der Profifußball stehen darf." Der Meinung Weidischs zufolge belasten einen Amateurspieler demnach ganz andere Probleme: "Ein Spieler im Amateurverein lebt nicht vom Fußball und wird zuallererst schauen müssen, dass nach Corona sein Arbeitsplatz gesichert ist. Er wird daher nach allfälliger Aufhebung der Spiel- und Trainingsverbote nicht in der Lage sein, in vier bis sechs Wochen eine Meisterschaft quasi in Profimanier zu Ende zu spielen."

 

 

 

Redakteur: Maximilian Winkler

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