Ex-Rapid-Coach Damir Canadi bezog in der gestrigen Ausgabe der ServusTV-Sendung „Sport und Talk im Hangar 7“ erstmals Stellung über seine erfolglose Zeit als Rapid-Trainer. Canadi wurde nach einem 0:3-Debakel in Ried am 9. April entlassen und ging mit einem Punkteschnitt von 0,79 Zählern als schlechtester Rapid-Coach der Geschichte ein. Nun sprach der 47-jährige Wiener über fehlendes Vertrauen und seinen Umgang mit Spielern und Medien.

 

Damir Canadi sprach bei ServusTV über seine Zeit bei Rapid. Foto: GEPA Wien Energie

„Ich bin letztlich an den Basics gescheitert“

Rückblickend auf seine Zeit nach der Amtsübernahme meinte der Wiener: „Ich bin letztlich an den Basics gescheitert. Viele Führungsspieler haben verletzungsbedingt gefehlt und wir hatten intensive Wochen vor uns. Diese Gespräche mit dem Spielerrat haben deshalb nie stattgefunden.“ Die Verunsicherung innerhalb der Mannschaft war demnach deutlich spürbar: „Der Hunger zum Erfolg war nicht ganz so da. Das habe ich schnell gespürt.“ Das Vertrauen zur Mannschaft und auch umgekehrt soll es nie gegeben haben: „Mir ist es nie gelungen, das Vertrauen der Mannschaft zu erwerben. Eine Mannschaft muss an den Trainer glauben und auch umgekehrt.“

Umgangston mit Spielern? „Nie unter der Gürtellinie“

„Du kannst nicht kicken“, soll der ehemalige Rapid-Coach zu Rapid-Verteidiger Christoph Schösswendter unmittelbar vor einem Spiel gesagt haben. Canadi meinte dazu: „Der Umgangston war nie unter der Gürtellinie.“ Dennoch wollte der Wiener „neue Reize setzen“, da sich die Mannschaft „in einer Komfortzone“ bewegt haben soll. Canadi hat sich jedoch mit einigen Medienvertretern angelegt und bekam in weiterer Folge sein Fett weg. „Die Zitate kamen von Quellen, die nie bestätigt wurden. Ich gehe mit meinem Team sehr respektvoll um. Das können auch die Mannschaften bestätigen, bei denen ich vorher gearbeitet habe.“ Vor allem das Gerücht von einer angeblichen Kabinenparty der Altacher ging dem 47-Jährigen nahe: „„Einzelne Journalisten haben mich auf der persönlichen Ebene angegriffen. Diese Berichte haben mich und meine Familie sehr getroffen. Ich bin Altach sehr verbunden und der Klub hat sich auch gleich distanziert.“