Die erste von zwei Halbfinal-Begegnungen im ÖFB-Samsung-Cup bestritten der FC Flyeralarm Admira und der FC Red Bull Salzburg. Die Südstädter schafften es jeweils in der Fremde, über Dornbirn, Ritzing, Wr. Neustadt und Austria Wien, hinweg zu kommen. Salzburg räumte auf dem Weg ins Halbfinale, auswärts, Vorwärts Steyr und Mannsdorf bzw. zuhause FAC Wien und Kapfenberg aus dem Weg. Und beim Aufeinandertreffen der beiden Vorjahresfinalisten herrscht dann vom Start weg ein unübersehbares spielerisches Ungleichgewicht. So dominierten die Salzburger die Begegnung praktisch nach Belieben. Die Südstädter waren zwar sehr bemüht, derzeit aber scheint nun Mal im heimischen Fußballgeschehen kein Kraut gewachsen zu sein gegen Red Bull Salzburg.

 

RB Salzburg gibt unmissverständlich die Taktzahl vor

Allerorts üben die Cup bzw. Pokalspiele einen ungeheuren Reiz bzw. eine Faszination auf den Beobachter aus. Was dann damit zusammenhängt, dass eben eine Entscheidung innerhalb eines Spiels gefunden werden muss. Demzufolge verfügt der FC Flyeralarm Admira auch über durchaus herzeigbare Chancen, den favoritisierten FC Red Bull Salzburg gegebenenfalls aus dem Bewerb zu kegeln. Wenngleich dafür doch eine außerordentliche Darbietung vonnöten ist, denn die "Bullentruppe" hat 22 Cupsiege in Serie zu Buche stehen. Zudem sind die Schützlinge von "Geburtstagskind" Oscar Garcia, bereits seit 14 Ligaspielen unbesiegt. Und die Gäste erweisen sich vom Start weg, als sehr flink auf den Beinen. Mit der ersten Torgelegenheit steht es dann in der 7. Minute auch schon 0:1. Konrad Laimer setzt dabei den "Knipser vom Dienst" Takumi Minamino bestens in Szene, der lässt sich so eine Vorlage dann klarerweise nicht entgehen. Was dann nicht wirklich zur Sicherheit im Spiel der Buric-Mannen beiträgt. Denn aufgrund des frühzeitigen Attackierens der Salzburger, bleibt der Admira oft nur die Lösung es mit weiten Bällen zu versuchen, was dann aber vorerst ohne Ertrag bleibt. Der "Chef im Ring" sind aber ohne Wenn & Aber die Mozartstädter, die die Hausherren dazu verdonnern, eben nur zu reagieren anstatt agieren zu können. 28. Minute: Wanderson ist auf dem Weg zum zweiten Treffer, scheitert aber an Keeper Andreas Leitner, auch beim Laimer-Nachschuss ist der Torhüter zur Stelle. Mit dem nächsten Angriff steht es dann aber 0:2. Einen Lazaro-Querpass kann Leitner nicht entsprechend bändigen, Maciel Wanderson ist zur Stelle und netzt ein. Die erste Admira-Torchance gibt es dann in der 37. Minute, Markus Lackner setzt einen Kopfball nach einem Eckball aber knapp neben den RB-Kasten. Im Gegenstoß verhindert dann Schlussmann Leitner bei einer neuerlichen Minamino-Möglichkeit Schlimmeres. Hinsichtlich der Spielanteile ist der Gastgeber mit dem Zweitore-Rückstand dann zur Halbzeitpause doch gut bedient - Pausenstand 0:2.

 

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Bereits nach gerade Mal sieben gespielten Minuten hat Red Bull Salzburg erstmalig Grund zum Jubel.

 

Es sollte nur zu Teilerfolgen der Admira reichen

Jetzt war natürlich Einfallsreichtum bzw. Mut zum Risiko gefragt bei den Maria Enzersdorfern. Verfügt man noch über die nötigen Pfeile im Köcher um eine bärenstarke Salzburger "Bullenherde" aus der Reserve zu locken. Und diese Frage beantwortete sich dann praktisch frühzeitig von selbst, denn bereits nach 48 gespielten Minuten kommt es zum 0:3. Andreas Ulmer und Valon Berisha können auf der linken Angriffsseite nach Belieben schalten und walten. Den dann zur Mitte gespielten Ball versenkt dann ein stark agierender Konrad Laimer schier mühelos. Jetzt waren die Würfel endgültig gefallen bzw. auch die letzten Zweifel beseitigt. 60. Minute: Hee Chan-Hwang, gerade Mal zwei Minuten im Spiel bedient Valentino Lazaro, der zaudert nicht lange und vollstreckt zum 0:4. Und die Salzburger geben sich damit noch nicht zufrieden bzw. marschiert man drauf los wie der vielbesagte "Duracell-Hase". Es sollten sich auch Möglichkeiten ergeben, den Vorsprung noch weiter auszubauen. Aber man zeigt dann doch auch "menschliche" Züge bzw. schleicht sich dann die eine oder andere Unkonzentriertheit beim Torabschluss ein. Mit der Ausnahme in der 87. Minute, da ist es dann der Japaner Takumi Minamino, der mit seinem zweiten Matchtreffer den 0:5-Spielendstand markiert. Damit deutet nun sehr vieles darauf hin, dass Red Bull Salzburg dabei ist einen einzigartigen Rekord aufzustellen. Denn ein vierfacher Doublegewinn in ununterbrochener Reihenfolge wäre wahrlich eine einzigartige Angelegenheit für die Geschichtsbücher. Wer immer nun der Finalgegner am 1. Juni im Klagenfurter Wörtherseestadion sein wird. Er wird es gegen eine solche eingespielte Salzburger Mannschaft, wo die Automastismen praktisch spielend greifen, ganz schwer haben zu bestehen.

 

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Maciel Wanderson, hier kommt Markus Wostry zu spät, markierte in der 29. Spielminute das zweite Salzburger Tor.

 

FC FLYERALARM ADMIRA - FC RED BULL SALZBURG 0:5 (0:2)

Maria Enzersdorf-Südstadt / BSFZ Arena, 2700 Zuseher, SR: Julian Weinberger (Wien)

Torfolge: 0:1 (7. Minamino), 0:2 (29. Wanderson), 0:3 (48. Laimer), 0:4 (60. Lazaro), 0:5 (87. Minamino)

FC Admira: Leitner, Strauss, Zwierschitz, Ebner, Lackner, Sax (67. Grozurek), Knasmüllner (67. Maier), Monschein (77. Vastic), Schmidt, Wostry, Bajrami

verletzt: Starkl, Cabrera, Fischerauer, Toth

RB Salzburg: Stankovic, Miranda, Schwegler, Samassekou, Lazaro, V. Berisha (72. Leitgeb), Ulmer (67. Lainer), Minamino, Laimer, Wisdom, Wanderson (58. Hwang)

verletzt: Sörensen, Tetteh, Oberlin, Schlager

gelbe Karten: keine

Stimmen zum Spiel: 

Damir Buric, Trainer Admira:

"Salzburg hat sich regelrecht in einen Rausch gespielt. Zudem hat das frühe Tor deren Selbstvertrauen noch zusätzlich gestärkt. Enttäuschend aber, dass wir überhaupt nicht in Zweikämpfe gekommen sind."

Andreas Leitner, Torhüter Admira:

"Wir haben uns so viel vorgenommen, diese Niederlage tut richtig weh. Es ist kaum in Worte zu fassen, was da abgegangen ist. Die Salzburger sind richtiggehend drübergefahren über uns."

Oscar Garcia, Trainer Salzburg:

"Es war mit Sicherheit eines der besten Spiele seitdem ich in Salzburg bin. In dieser Form ist es für jede Mannschaft schwer gegen uns zu bestehen. Es war auch jedem bewusst, dass es ein K.0.-Spiel war, dementsprechend mit Vollgas ist man auch zur Sache gegangen."

Konrad Laimer, Torschütze Salzburg:

"So darf es ruhig weitergehen, das Team zieht voll an einem Strang, wir stellten vom Anpfiff an klar, wer ins Finale einziehen wird. Jetzt gilt es weiter fokussiert weiterzuarbeiten, wer jetzt im Endspiel kommt ist völlig egal."

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Fotos: Red Bull Media

geschrieben von: Robert Tafeit