Der Abstiegskracher zwischen der SV Guntamatic Ried und dem SKN St. Pölten endete mit einem 1:1-Unentschieden. Die Innviertler verpassten es damit den Abstiegskampf in der Tipico Bundesliga so richtig spannend zu gestalten. Die Innviertler gingen durch ein Kopfballtor von Reifeltshammer verdient in Führung. In der zweiten Halbzeit steigerten sich die Gäste aus Niederösterreich und kamen in der Schlussviertelstunde durch ein Traumtor von Perchtold zum nicht unverdienten Ausgleich. Der Rückstand der Rieder auf den rettenden neunten Platz beträgt damit weiterhin 4 Zähler. 

 

Reifeltshammer beweist Köpfchen

Lassaad Chabbi veränderte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:3-Ausswärtsniederlage bei der Austria auf drei Positionen. Anstelle von Antonitsch, Fröschl und des angeschlagenen Möschl standen Özdemir, Elsneg und Nutz in der Startelf der Innviertler. St. Pölten-Coach Jochen Fallmann wollte ursprünglich exakt jene Elf auf den Platz schicken, die in der vergangenen Woche einen extrem wichtigen 1:0-Heimerfolg gegen Mattersburg feiern konnte. Cheikhou Dieng verletzte sich allerdings beim Aufwärmen und wurde kurzfristig durch Ümit Korkmaz ersetzt.

Das Schlusslicht aus Ried versuchte die Partie von Beginn an zu kontrollieren und kam nach drei Minuten zur ersten gefährlichen Aktion. Über Elsneg und Hart gelangte die Kugel zu Ademi, der im Strafraum plötzlich zu Boden ging. Schiedsrichter Lechner entschied jedoch zurecht nicht auf Elfmeter (3.). Klare Torchancen konnten sich die abstiegsbedrohten Mannschaften allerdings nicht erarbeiten. Dennoch sollten die Rieder mit dem ersten Schuss auf das gegnerische Tor in Führung gehen. Eine völlig verunglückte Hereingabe von Ziegl landete zufällig bei Nutz, der das Leder sofort in die Mitte brachte, wo Abwehrchef Reifeltshammer lauerte und völlig unbedrängt zur wichtigen 1:0-Führung einköpfte (21.).

Die Gäste aus Niederösterreich wachten nach dem Gegentreffer allerdings nicht auf und konnten den Hausherren nur wenig entgegensetzen. Nach einem Traumpass von Elsneg hatte Stefan Nutz die große Chance auf das 2:0, wurde jedoch im letzten Moment von Huber gestört (30.). 2 Minuten später scheiterte Ziegl mit einem Weitschuss an SKN-Goalie Riegler (32.). Die Gäste kamen erst in der 41. Minute zum ersten Torschuss. Manuel Martic zog nach einem Korkmaz-Zuspiel ab, scheiterte jedoch an Ried-Schlussmann Gebauer. In der Nachspielzeit rettete Gebauer erneut gegen Matic (45.+2). Damit führte der Tabellenletzte zur Halbzeit mit 1:0.

Traumtor lässt St. Pölten jubeln

SKN-Trainer Jochen Fallmann reagierte auf die schwache Darbietung in der Offensive und brachte zur Halbzeit Doumbouya für Luckassen in die Partie. Kurz nach Wiederbeginn wurde es im Rieder Strafraum brandgefährlich. Thomas Gebauer entschärfte einen hohen Ambichl-Freistoß mit viel Mühe (52.). Wenig später brannte es wieder lichterloh. Der eingewechselte Doumbouya köpfelte eine Ambichl-Flanke nur wenige Zentimeter am Tor vorbei (57.). Die Gäste präsentierten sich in dieser Phase wesentlich gefährlicher als in der ersten Halbzeit. Wenig später hätten die Hausherren allerdings in Führung gehen müssen. Orhan Ademi steckte ideal auf Elsneg durch, der völlig freistehend an SKN-Goalie Riegler scheiterte (67.). Auf der anderen Seite scheiterte der eingewechselte Thürauer mit einem Kopfball an Gebauer (70.).

7 Minuten später wurden die Niederösterreicher für ihre Offensivbemühungen belohnt. Nach einer tollen Flanke von Ambichl zog Perchtold zu einem spektakulären Seitfallzieher an und traf genau ins linke untere Eck – 1:1 (77.). Bitter für die Hausherren: Marcel Ziegl, der erst vor kurzem seinen Vertrag verlängert hat, musste nach 83 Minuten aufgrund einer Knieverletzung vom Platz. Für ihn kam Thomas Fröschl in die Partie. Die Rieder warfen in der Schlussphase alles nach vorne und kamen durch einen geblockten Schuss von Elseng zur letzten gefährlichen Aktion in diesem Abstiegskrimi. 

Stimmen

Lassaad Chabbi bei Sky: "Zufrieden bin ich nicht, wir wollten das Spiel heute unbedingt gewinnen. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenige Zweikämpfe gewonnen. Im Großen und Ganzen hat die Mannschaft es bravourös gemacht. Wir versuchen alles zu geben, um es zu schaffen. Ich glaube immer. Solange es theoretisch möglich ist, glaube ich dran."

Jochen Fallmann bei Sky: "Ich glaube, dass in der zweiten Halbzeit die Mannschaft das auf den Platz gebracht hat, was wir eigentlich schon ab der ersten Minute erwartet haben. Marco Perchtold ist dann noch für seine Arbeit belohnt worden und hat ein super Tor gemacht. Wir haben aber auch schon vorher die Möglichkeiten gehabt. Wir haben heute in der zweiten Halbzeit ein bisschen das notwendige Glück gehabt. In der zweiten Halbzeit hat die ganze Mannschaft so gespielt, wie ich es mir vorstelle. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden.“

Marco Perchtold bei Sky: "Es war ein sehr großer Schritt. Uns hilft der Punkt sicher mehr wie der SV Ried. Schade, dass wir am Schluss die paar Chancen nicht verwertet haben. Aber wir sind zufrieden. Wir haben einen guten Charakter in der Truppe, wir wissen, dass wir alle fighten müssen, um in der Bundesliga zu bestehen. In der Halbzeit sind wir nochmal wachgerüttelt worden und ich glaube die zweite Halbzeit war ganz klar unsere Halbzeit. Somit geht das Unentschieden in Ordnung. Im Spiel hat man gesehen, es ist Abstiegskampf pur. Es ist um jeden Zentimeter gekämpft worden und es hat jeder alles gegeben.“