Der FC Red Bull Salzburg und SK Rapid Wien trennten sich im Schlagerspiel der 7. Runde der Tipico Bundesliga mit einem 2:2-Remis. Die Hütteldorfer mussten nach einem frühen Ausschluss von Pavelic mehr als 75 Minuten in Unterzahl agieren und gingen durch das Premierentor von Dejan Ljubicic in Führung. Kurz vor der Rapid-Viertelstunde lenkte Stefan Schwab einen Freistoß von Berisha ins eigene Tor. Wenige Augenblicke später konterte Rapid stark und Philipp Schobesberger besorgte die neuerliche Führung. In der Nachspielzeit verhinderte Munas Dabbur mit einem Traumtor eine Niederlage.

 

Der frühe Ausschluss von Pavelic stellt das Spiel auf den Kopf

Bei den Salzburgern gab es im Vergleich zum letzten Bundesligaspiel gegen Sturm drei Veränderungen. Für die verletzten Pongracic und Yabo rotierten Igor und Haidara in die Startelf der Mozartstädter. Zudem spielte Farkas anstelle von Ulmer von Beginn an. Rapid-Coach Goran Djuricin veränderte seine Mannschaft im Gegensatz zum 1:0-Heimsieg gegen den LASK auf zwei Positionen. Die Neuzugänge Veton Berisha und Lucas Galvao rückten für Giorgi Kvilitaia und Mario Sonnleitner in die Startformation der Grün-Weißen.

Bruderduell: Valon Berisha (Salzburg) traf auf seinen Bruder Veton (Rapid). 

Die Gäste agierten in der Anfangsphase sehr aggressiv, störten die Hausherren früh und zwangen sie somit zu Fehlern im Spielaufbau. Ein Rapidler agierte allerdings zu aggressiv: Mario Pavelic ging völlig übermotiviert in einen Zweikampf mit Patrick Farkas und mähte diesen ohne Rücksicht auf Verluste um. Schiedsrichter Muckenhammer zückte sofort die Rote Karte (16.). Eine harte Entscheidung, aber definitiv keine Fehlentscheidung. Für die Hütteldorfer war es bereits der vierte Ausschluss im siebenten Spiel. Farkas konnte nach einer kurzen Behandlungspause weiterspielen. Nach dem Ausschluss hatten die Hausherren das Spiel komplett im Griff und kamen nur wenige Augenblicke später zum ersten gefährlichen Abschluss der Partie: Berisha setzte per Ferse Haidara in Szene, der das Rapid-Tor nur knapp verfehlte (22.).

Rapid präsentierte sich trotz Unterzahl mutig und gingen nach etwas mehr als einer halben Stunde beinahe in Führung: Über Joelinton gelangte das Spielgerät zu Murg, der aus rund 23 Metern abzog und Walke zu einer starken Parade zwang (32.). Zwei Minuten später hatte Gulbrandsen auf dem rechten Flügel zu viel Platz und zog ab. Strebinger konnte seinen Schuss aber sicher parieren (34.). Salzburg erhöhte vor der Pause die Schlagzahl und wurde von Minute zu Minute gefährlicher. Nach einem weiteren Konter tauchte Hannes Wolf plötzlich völlig alleine vor Strebinger auf, der den Winkel allerdings gut verkürzte und Rapid erneut vor einem Gegentreffer bewahren konnte (39.). Die Gäste retteten das torlose Remis in die Halbzeitpause.

Salzburg verhindert Heimniederlage in der Nachspielzeit

Goran Djuricin nahm zur Pause einen Wechsel vor und brachte mit Stephan Auer einen Mann für die rechte Außenverteidigerposition. Stürmer Joelinton blieb in der Kabine. Die Hausherren machten in der Anfangsphase der zweiten Hälfte mächtig Druck und schnürten die Gäste in deren Hälfte regelrecht ein. Valon Berisha fasste sich aus rund 25 Metern ein Herz und feuerte einen wuchtigen Schuss ab. Rapid-Goalie Strebinger konnte diesen nur mit viel Mühe abwehren (58.). In Führung gingen allerdings die Gäste aus Wien: Neuzugang Veton Berisha eroberte im Mittelfeld energisch den Ball und leitete sofort weiter auf Bolingoli, der sich mit viel Tempo auf dem rechten Flügel durchsetzte und auf Louis Schaub flankte. Der ÖFB-Teamspieler legte uneigennützig auf Youngster Dejan Ljubicic ab, der den Ball trocken verwertete – 0:1 (60.).

Premierentor: Dejan Ljubicic brachte Rapid nach einer Stunde in Führung. 

In weiterer Folge ging es hin und her. Zuerst hatte Bolingoli das 0:2 auf dem Fuß, schoss allerdings völlig unbedrängt daneben (65.) und nur wenige Minuten später scheiterte der eingewechselte Hwang am überragenden Richard Strebinger (67.). Wenige Augenblicke vor der Rapid-Viertelstunde gelang den Salzburgern der Ausgleich: Valon Berisha schlug einen Freistoß scharf in Richtung kurze Stange, wo Stefan Schwab den Ball vor dem einschussbereiten Hwang ins eigene Tor lenkte – 1:1 (75.). Fünf Minuten später jubelten wieder die Gäste aus Wien: Maximilian Hofmann eroberte an der Strafraumgrenze den Ball und spielte auf Bolingoli, der den pfeilschnellen Schobesberger mit einem Traumpass in Szene setzte. Der umkurvte Salzburg-Goalie Walke und schob die Kugel ins verwaiste Tor – Riesenjubel bei den Grün-Weißen (80.). Bis zur Nachspielzeit verteidigten die Hütteldorfer stark, doch dann nutzten die Salzburger eine Nachlässigkeit der Gäste eiskalt: Über Umwege gelangte die Kugel zu Lainer, der mit einem hohen Ball Dabbur bediente. Der Israeli verwertete die Kugel sehenswert per Fallrückzieher – 2:2 (90.+2).

In der Nachspielzeit: Munas Dabbur erzielte per Fallrückzieher den Ausgleich. 

FC Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien 2:2 (0:0)

Red Bull Arena, 12.200 Zuschauer, SR Muckenhammer

Tore: Schwab (75./Eigentor), Dabbur (90.+2) bzw. Ljubicic (60.), Schobesberger (80.)

Rot: Pavelic (16.)

Salzburg: Walke – Farkas (63./Schlager), Igor, Caleta-Car, Lainer – Samassekou (74./Leitgeb) – Valon Berisha, Wolf, Haidara – Dabbur, Gulbrandsen (66./Hwang)

Rapid: Strebinger – Bolingoli, Galvao, M. Hofmann, Pavelic – Schwab, Ljubicic – Murg, Veton Berisha (78./Sonnleitner), Schaub (68./Schobesberger) – Joelinton (46./Auer)

 

Stimmen

Salzburg-Coach Marco Rose gegenüber Sky: "Rapid bekommt eine Rote Karte und wir sind dann in Überzahl. Versuchen uns dann schon in der ersten Halbzeit die klaren Feldvorteile zu erarbeiten. Bekommen dann das 1:0. Sind dann sicher fleißig in unseren Bemühungen. Wie wir eine gute Mischung gefunden haben, sind wir auch gefährlich geworden. Haben dann durch die Standardsituation den Ausgleich gemacht. Das 2:1 war dann einfach sehr naiv. Wenn du viel willst, verlierst du ein Stück weit den Fokus auf andere wesentliche Dinge, die zum Spiel dazugehören. Wir sind dann über die Mentalität zum Ausgleich gekommen.“

Rapid-Trainer Goran Djuricin gegenüber Sky: "Mich ärgert es natürlich, dass wir es so knapp vor Schluss das Tor bekommen haben. Auf Grund der Chancen, die Salzburg vergeben hat, wo Strebinger sensationell gehalten hat, geht das Unentschieden glaube ich in Ordnung. Wir sind kreativer und haben jetzt mehr Optionen in unserem Spiel.“

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media