Bereits am ersten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase begrüßte der FK Austria Wien mit dem 18-fachen italienischen Meister AC Milan einen höchst prominenten Gegner. Und dabei ließen die „Milanisti“ den Veilchen keine Chance und siegten im Ernst-Happel-Stadion hochverdient mit 5:1. Der ehemalige Hamburger und Leverkusener Hakan Calhanoglu zeigte eine überragende Leistung und drückte dem Spiel in Halbzeit eins seinen Stempel auf. Der türkische Nationalspieler brachte die Italiener mit einem sehenswerten Tor früh in Führung und bereitete die zwei darauffolgenden Treffer von Andre Silva mustergültig vor. Wenige Sekunden nach Seitenwechsel verkürzte Debütant Borkovic auf 1:3 und sorgte zumindest für einen kurzen Hoffnungsschimmer. Die Italiener ließen sich dadurch allerdings nicht beirren und kamen durch Treffer von Silva (Triplepack) und einem Traumtor von Suso zu einem 5:1-Auswärtssieg.

 

 

Mohammed Kadiri (links) erwischte einen schlechten Tag. Foto: Josef Parak

Der haushohe Favorit dominiert die Partie in allen Belangen

Die hoch favorisierten Gäste übernahmen erwartungsgemäß das Kommando und kamen nur wenige Augenblicke nach Spielbeginn zur ersten gefährlichen Torchance: Eine Flanke von Abate über die komplette Austria-Verteidigung landete bei Hakan Calhanoglu, der Austria-Keeper Hadzikic zu einer Parade zwang (3.). Vier Minuten später machte es der türkische Nationalspieler besser. Nach einem Ballverlust von Kadiri schalteten die „Milanisti“ schnell, Kalinic legte im Strafraum auf Calhanoglu, der das Leder sehenswert im rechten Kreuzeck versenkte – 0:1. Die Hausherren machten es dem Favoriten zu einfach und wurden dafür beinhart bestraft. Calhanoglu setzte energisch gegen Kadiri nach und spitzelte die Kugel weiter zu Andre Silva, der aus kurzer Distanz Hadzikic keine Chance ließ – 0:2 (10.).

Für die erste gefährliche Chance benötigten die Wiener eine Standardsituation: Holzhauser drehte einen Freistoß auf das kurze Eck, wo Monschein noch gefährlich abfälschte. Das italienische Tormann-Talent Gianluigi Donnarumma klärte mit Mühe zur Ecke (18.). Diese brachte beinahe den Anschlusstreffer: Lucas Biglia lenkte eine Holzhauser-Ecke nur Zentimeter über die Latte (19.) – Pech für die Austria. Und statt 1:2 stand es nur wenige Sekunden später 0:3. Der überragende Calhanoglu lupfte die Kugel in den Lauf von Andre Silva, der alleine auf Hadzikic zulief und den Konter trocken vollendete – 0:3 (20.). In weiterer Folge schalteten die Italiener mehrere Gänge zurück und überließen der Austria öfters das Spielgerät. Gefährliche Chancen konnten sich die Hausherren gegen die gut organisierte Defensive der Italiener nicht herausspielen. Bitter für die Veilchen: Heiko Westermann humpelte nach einem Foul von Abate mit Verdacht auf eine Sprunggelenksverletzung vom Platz. Für ihn kam der erst 18-Jährige Alexandar Borkovic in die Partie (42.). Somit gingen die Italiener mit einer hochverdienten 3:0-Führung in die Pause.

38-Millionen-Mann Andre Silva schnürte einen Triplepack. Foto: Josef Parak

Der 18-jährige Debütant Borkovic sorgt für einen kurzen Hoffnungsschimmer

Die Hausherren kamen mutig aus der Pause und wurden dafür gleich belohnt. Holzhauser drehte eine Ecke in den Strafraum, wo der eingewechselte Alexandar Borkovic lauerte und die Kugel wuchtig ins Tor köpfte – 1:3 (47.). Was für ein Debüt für den 18-Jährigen. Die Gäste ließen sich von dem kurzen Schock allerdings nicht aus der Ruhe bringen und stellten nur wenige Minuten nach dem Abschlusstreffer den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her: Der Ivorer Kessie konnte zu leicht in den Strafraum dribbeln und steckte ideal durch auf Andre Silva, der im Eins gegen Eins mit Hadzikic zum dritten Mal die Oberhand behielt und traf – 1:4 (56.).

Einseitige Angelegenheit: Die Italiener ließen in der zweiten Halbzeit nichts anbrennen. Foto: Josef Parak

Im Anschluss daran brachte Milan-Coach Montella mit Bonaventura und Suso zwei frische Kräfte. Und Letzterer machte nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung mit einem Traumtor auf sich aufmerksam. Suso sah, dass Austria-Schlussmann Hadzikic zu weit vor seinem Tor stand und zog einfach mal ab. Die Kugel senkte sich hinter Hadzikic ins Tor – 1:5 (63.). In weiterer plätscherte das Spiel vor sich hin. Die Italiener zogen sich zurück und verwalteten das hohe Ergebnis und die Austria fand sich mit der Auftaktpleite gegen einen überlegenen Gegner ab.

UEFA Europa League, Gruppe D, 1. Spieltag

FK Austria Wien – AC Milan 1:5 (0:3)

Ernst-Happel-Stadion, 31.400 Zuschauer, SR Gözübüyük (NED)

Tore: Borkovic (47.) bzw. Calhanoglu (7.), Andre Silva (10., 20., 56.), Suso (63.)

Austria: Hadzikic – Martschinko, Westermann (42./Borkovic, 85./Gluhakovic), Kadiri, Klein – Holzhauser, Serbest – Pires, Lee (74./De Paula), Prokop – Monschein

Milan: Donnarumma – Romagnoli (74./Musacchio), Bonucci, Zapata – Antonelli, Calhanoglu, Biglia, Kessie (62./Bonaventura), Abate – Kalinic (62./Suso), Silva