Am 10. Spieltag der Tipico Bundesliga feierte der SK Rapid Wien einen knappen 1:0-Auswärtssieg gegen den SV Mattersburg. Den entscheidenden Treffer erzielte Stefan Schwab in der 29. Minute. Über diesen Treffer wird aber wohl noch diskutiert werden: Schwab beförderte das Leder nämlich unabsichtlich mit der Hand ins Tor der Burgenländer. Der SV Mattersburg kassierte heute die 5. Heimniederlage in Serie. Rapid ist hingegen seit 5 Liga-Partien ungeschlagen. 

 

Goran Djuricin verbessert sich mit Rapid vorübergehend auf den 3. Tabellenplatz. Foto: GEPA

3 Mattersburg-Tore werden zurecht aberkannt

Nur wenige Sekunden nach Spielbeginn wurde es für die Gäste aus Hütteldorf bereits brenzlig: Richard Strebinger war bei einer gefährliche Flanke von Renner wachsam und konnte diese mühevoll entschärfen (1.). Erwartungsgemäß gingen die Burgenländer sehr aggressiv in die Zweikämpfe und zogen sich bei Ballbesitz Rapid sehr weit zurück. Nach etwas weniger als einer Viertelstunde zappelte die Kugel im Netz der Rapidler: Gruber verwertete einen Stanglpass von Renner, doch Schiedsrichter Schüttengruber entschied zurecht auf Abseits (14.). Mit Fortdauer der Partie übernahmen die Gäste endgültig die Kontrolle und kamen durch Bolingoli-Mbombo zur ersten Top-Chance. Der Belgier scheiterte nach Murg-Zuspiel an SVM-Goalie Kuster (26.).

Wenige Augenblicke später bejubelte Rapid den kuriosen, aber regelwidrigen Führungstreffer: Jano schoss nach einer Flanke Schwab ab, von dessen Hand das Leder ins Tor der Burgenländer kullerte – 0:1 (29.). Kurz darauf jubelten die Gastgeber über den vermeintlichen Ausgleich, der Treffer zählt aber erneut nicht. Thorsten Mahrer stand bei der Ballabgabe knapp im Abseits (33.). Daraufhin beschwerte sich Mattersburg-Coach Baumgartner zu heftig und wurde auf die Tribüne verbannt. Von dort sah der Coach das dritte Abseitstor seiner Truppe: Patrick Bürger staubte nach einem Stangenschuss von Renner ab, stand dabei aber neuerlich im Abseits (37.). Kurz vor der Pause setzte Murg einen Schuss nur Zentimeter neben das Tor (42.). So ging Rapid mit einer knappen Führung in die Pause.

Mattersburg kann Rapid nicht gefährden 

Die Burgenländer kamen sehr engagiert aus der Kabine und setzten Rapid früh unter Druck. Richtig gefährliche Torchancen konnten sich die Hausherren aber nicht herausspielen. Nach gut einer Stunde brachte Goran Djuricin Wirbelwind Philipp Schobesberger ins Spie. Und der tankte sich nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung stark durch, zog von der Strafraumgrenze ab und zwang Kuster zu einer Parade (62.). Wenige Minuten später spielte Bolingoli ideal Auer frei, der sich nach einer Körperdrehung zum Schuss entschied und nur knapp verfehlte (71.).

Die Hütteldorfer kamen dem 0:2 deutlich näher, als die Mattersburger dem Ausgleich. Mit den Großchancen gingen die Gäste aber zu leichtfertig um und oftmals wollte der letzte Pass nicht klappen. Philipp Schobesberger hatte die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber im Eins gegen Eins mit SVM-Goalie Kuster (88.). Die Burgenländer konnten die Gäste aber nie wirklich gefährden und somit brachte Rapid den knappen Vorsprung über die Zeit.

Stimmen

Gerald Baumgartner bei "Sky": „Ob Verbreiterung, Hand oder nicht, das ganze Theater immer, wann ist es Hand und wann nicht. Also der Ball, wird weggeschossen und geht klar an die Hand und von so großer Entfernung ins Tor und dann gibt es nichts hinzuzufügen, wenn der Schiedsrichter das nicht sieht ist es natürlich schlecht für uns. Wenn du gegen Rapid 1:0 hinten bist musst du eben zweite Halbzeit viel mehr aufmachen. Das haben wir gemacht. Dadurch konnte Rapid das eine oder andere Mal sehr schön kontern. Sie sind ja sehr schnell und haben auch eine sehr gute Mannschaft, technisch hervorragende Spieler. Deswegen haben sie es auch gut im Konter gespielt. Aber wenn du nicht 1:0 durch einen irregulären Treffer hinten liegst, dann kannst du gegen Rapid zweite Halbzeit auch ganz anders spielen. Schade, dass man als Schiedsrichter so ein klares Handspiel nicht sieht. Dafür ist er da.“

Markus Kuster bei "Sky": „Es ist einfach bezeichnend für die letzten Wochen. Ich denke wir haben heute zweite Halbzeit ein gutes Spiel gemacht. Das Einziges ist, wir kriegen dumme Tore wie immer und die eigenen Tore für uns fehlen dann.“

Goran Djuricin bei "Sky": „Wir haben gewonnen, das freut mich sehr. Ob es ein Lauf ist oder nicht, müssen andere entscheiden, aber ich bin sehr froh über den Sieg." zum Hand-Tor von Schwab: „Es ist sehr bitter für Mattersburg und tut mir auch leid für sie. Ich kenne aber die andere Seite auch. Ich denke aufgrund der vielen Chancen in der zweiten Halbzeit wo wir glaube ich vier Mal alleine vorm Tor standen, geht der Sieg dann im Endeffekt in Ordnung. Mattersburg hat drei Abseitstore geschossen, das kommt glaube ich auch nicht so oft vor. Also sie waren sicher knapp dran, aber wie gesagt heute hat der Glücklichere, aber auch Bessere gewonnen.“

Stefan Schwab bei "Sky": „Es ist schnell gegangen. Ich glaube es war schwer für den Schiedsrichter zu sehen und zu entscheiden. Ich denke nicht, dass es eine Bewegung von der Hand zum Ball war. Für das ist es viel zu schnell gegangen, dass ich irgendwie mit der Hand reagieren und den Ball reinhauen kann. Von dem her müssen wir streiten, aber wie gesagt, keine Absicht und meiner Meinung nach eine normale Handbewegung.“

SV Mattersburg – SK Rapid Wien 0:1 (0:1)

Pappelstadion, 7.000 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tor: Schwab (29.)

Mattersburg: Kuster – Rath, Mahrer, Malic, Höller – Erhardt (86./Pink), Jano, Sittsam (73./Prevljak) – Renner, Bürger, Gruber (75./Fran)

Rapid: Strebinger – Bolingoli, Galvao, M. Hofmann, Auer – Schwab, Ljubicic – Murg, Schaub (88./Sonnleitner), Berisha (77./Prosenik) – Kvilitaia (61./Schobesberger)