Zum Ende der Vorbereitung hin starten wir unsere Vorschau auf die kommende Rückrunde mit einem interessanten Interview mit dem ehemaligen Trainer des momentanen Tabellenletzten FC Blau-Weiß Linz. Der Aufsteiger aus der Regionalliga Mitte liegt momentan zwei Punkte hinter dem Pendant aus der Regionalliga Ost, dem SV Horn. Nach einem schweren Start in die Erste Liga im Herbst musste Wilhelm Wahlmüller seinen Posten räumen und Klaus Schmidt weichen, doch wie sieht es nun mit der Zukunft des nunmehr 50-Jährigen aus? 

"Die Wahrheit liegt am Platz!" 

Was halten Sie vom grundsätzlichen Verlauf der Erste Liga-Saison?
Leider sind wir nach dem Aufstieg nicht so in die Spur gekommen wie gewünscht. Viele Spiele waren knapp und auf Messers Schneide, wobei ich auch empfinde, dass wir oftmals zumindest auf Augenhöhe waren, uns aber durch individuelle Fehler nicht belohnt haben.


Welche Ursache hat es, dass man besonders offensiv derartige Probleme hat?
Es ist nicht einfach einen Stürmer der Klasse Otubanjo zu ersetzen, leider konnte bis dato keiner in seine Fußstapfen treten.

Der Abstiegskampf in der Erste Liga ist natürlich beinhart, mit den beiden Absteigern. Wie kann man es trotzdem schaffen?
Es ist auch irgendwie klar, dass man nach einem nicht optimalen Start etwas hinterherhinkt. Allerdings haben fast alle Mannschaften Schwächeperioden, die es gilt mit Siegen auszunützen. Am Ende sollte man einfach zwei Konkurrenten hinter sich lassen.


Stehen Sie noch in Kontakt mit den Verantwortlichen bei Blau-Weiß Linz?
Ich hatte nach etwas Abstand, mit (Noch)Präsident Schellmann eine Aussprache, ebenso mit Neo-Präsident Niedermayr, zwischen uns sind alle Differenzen ausgeräumt. Mit der sportlichen Führung habe ich aber keinen Kontakt mehr.


Sie haben jetzt doch schon etwas an Abstand gewonnen. Im Rückblick, hätten Sie etwas anders gemacht?
Im Nachhinein ist man immer klüger. Ich habe meinen Stil zu arbeiten, überwiegend hatte ich schöne, erfolgreiche Zeiten, indem ich das primäre Ziel, mit dem Verein zurück in den Profifußball zu kommen, mit dem Meistertitel in der Regionalliga Mitte, souverän erreicht habe.

Wie glauben Sie wird sich Blau-Weiß noch in dieser Situation entwickeln?
Da habe ich nicht so wirklich Einblick, ich verfolge auch nur aus den Medien, dass der Verein (Anm.: FC Blau-Weiß Linz) neu aufgestellt wurde.
Aber hier gilt wohl das Sprichwort: „Die Wahrheit liegt am Platz.“


Wie sieht es nun mit Ihrer persönlichen Zukunft aus? Gibt es Angebote?
Ich hatte bereits im Winter Angebote, damals war ich aber noch nicht bereit. Nun bin ich aber schön langsam wieder heiß auf eine neue Aufgabe. Momentan habe ich noch bis Sommer Vertrag bei Blau-Weiß Linz und bin somit Angestellter vom Verein. Grundsätzlich ist es ligaunabhängig, wo ich arbeiten möchte, allerdings sollte der Verein einen klaren Plan mit Zielen und Visionen haben.