St. Peter lässt 41-jährigen Goalie aus Südkorea einfliegen und der gewinnt das Spitzenspiel

Der SC St. Peter/Freienstein hatte sich mit einem Sieg in der Vorwoche wieder im Titelrennen der Gebietsliga Mürz zurückgemeldet. Profitiert hat man freilich auch von einem schwächelnden Spitzenreiter. Der SV Oberaich konnte in zwei Spielen im Frühjahr nur einen Punkt ergattern und auch gegen St. Peter gab es am Samstagabend nichts zu holen. Die Hausherren siegten am Ende verdient mit 2:0 (2:0).

Dabei herrschte Schockstarre nach dem 2:1-Erfolg in der Vorwoche bei Rapid Kapfenberg. Dafür gab es auch einen guten Grund. Mit Ermal Rexhi erhielt der Tormann von St. Peter die Rote Karte und damit auch eine Sperre für das nächste Spiel. Da mit Ilir Delijaj, der bei seinem Arbeitgeber mit seinem Ersuchen um Freistellung abblitzte, auch der zweite Tormann für die nächste Runde ausfiel, stand St. Peter auf einmal ganz ohne Tormann da.

Kein Goalie in Sicht

Am Programm stand nun aber eben das wichtige Spiel gegen Tabellenführer Oberaich, das man als zweitplatziertes Team der Liga auf alle Fälle gewinnen musste. Was also tun? Diese Frage stellte sich auch noch drei Tage vor dem Spitzenspiel am Mittwoch beim Training. Weit und breit war unter den Feldspielern keiner in Sicht, der einen Ball auch nur ansatzweise angstfrei fangen konnte.

Der Hoffnungsschimmer der Verantwortlichen: "Wir rufen den Rolli an." Gemeint ist Roland Kristl, nunmehr schon fast 42 Jahre alt. Kristl war der Tormann des St. Peterer Wunderteams, das in den neunziger Jahren in der Oberliga für Schlagzeilen sorgte. Schon einmal hatte er 2008 bei einem Cupspiel ausgeholfen. Gesagt, getan. Der Anruf erreichte den Ex-Tormann allerdings um 3 Uhr Ortszeit in Südkorea, wo er dienstlich unterwegs war. Doch die Antwort war kurz und bündig: "Ich komme."

Ankunft bei Nacht und Nebel

Nach seiner Ankunft mit dem Flieger am Vortag bei Nacht und Nebel, stand er dann wirklich beim Schlagerspiel am Samstag im Tor der Hausherren. Es schien so, als wäre er nie weg gewesen. Er dirigierte wie eh und je die Mannschaft von hinten und hielt seinen Kasten rein. Die Folge war im Spitzenspiel eine Spitzenleistung der gesamten Mannschaft und mit einem 2:0-Sieg durch Tore von Kevin Kernbichler (31.) und Marco Huber (37.) auch ein Spitzenergebnis.

Damit ist man dem Leader aus Oberaich nun bis auf einem Punkt nahe gerückt und der "Rolli" wurde von den Fans und von den Mitspielern gebührend gefeiert. Zum Abschied hieß es daher auch von allen Seiten: "Bis zum nächsten Mal, danke Rolli."

 

Text: SC St. Peter/Freienstein

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