Unglaubliches Remis im El Clásico vor 860 Zuschauern

Es wurde viel gesprochen und berichtet über das Südderby schlechthin, und dieses hat von beiden Seiten auch gehalten, was es versprochen hatte. Bei richtiger Volksfestatmospähre musste sich der USV Deutsch Goritz nach einer tollen ersten Hälfte letztendlich doch noch mit 3:3 (0:1) gegen den USV Mureck zufrieden geben. Vier Elfmeter und zwei Ausschlüsse sprechen eine deutliche Sprache für ein rassiges und denkwürdiges Thema. Durch diese letztendlich doch leistungsgerechte Remis verlieren beide Teams ein wenig an Boden auf Leader Bad Blumau.

Gregor Bokan trifft per Elfmeter

Die Heimischen kommen deutlich besser aus den Kabinen und erspielen sich von Beginn an ein spielerisches Übergewicht. Immer wieder sind es die beiden DG-Urgesteine Stefan Denk und Marcel Gider, die die Hintermannschaft Murecks teilweise vor nahezu unlösebare Aufgaben stellen. Der ersten Topchance von Gider folgt ein Schuss ans Außennetz von Stefan Denk. Dieser Denk ist es dann auch, der kurz vor der Halbzeitpause, nachdem er einige tolle Gelegenheiten vergeben hatte, im Strafraum der Gäste gelegt wird. Gregor Bokan behält die Nerven und verwertet den fälligen Strafstoß zu knappen Pausenführung der Hausherren.

Zwei weitere unmittelbar nach Wiederanpfiff

Mit dem Seitenwechsel nimmt das Spiel dann vor allem emotional aber auch spannungstechnisch voll an Fahrt auf. Gregor Bokan erzielt wenige Momente nach Wiederanpfiff sein zweites Tor an diesem Sonntag-Nachmittag. Dieses Mal trifft er aus nicht weniger als 35 Metern aus einem direkten Freistoß heraus, den er um die Mauer zirkelt. Nach einem Handspiel von Mirza Pekmezovic, der für dieses auch den gelben Karton sieht, verwertet Christopher Urbanitsch auch den zweiten Elfmeter des Spiels sicher. Es sollte dies nicht der letzte Penalty dieses wahnsinnigen Duells bleiben. Mureck kommt nach dem Anschlusstreffer immer besser in Fahrt, muss aber doch den nächsten Rückschlag hinnehmen.

Zwei Ausschlüsse für DG und Mureck fightet sich zurück

Nach einer Kombination über die linke Seite spielt Stefan Denk erneut Goalgetter Marcel Gider frei, der zwar erneut nicht trifft aber den zweiten Strafstoß für seine Elf herausholt. Gregor Bokan läßt sich erneut nicht lange bitte und krönt seine Vorstellung mit seinem dritten Treffer nach etwa einer Stunde zur vermeintlichen 3:1-Vorentscheidung. Keine fünf Minuten danach muss Mirza Pekmezovic mit Gelb-Rot vom Feld. Die Gäste werden in Überzahl immer spielbestimmender, und als Gregor Bokan nach tumultartigen Szenen nach dem vierten Elfmeterpfiff von Schiri Klaus Strasser ebenso frühzeitig vom Platz muss, kippt die Partie endgültig. Christopher Urbanitsch versenkt auch diesen Strafstoß staubtrocken und scort damit einen Doppelpack. Etwa sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit köpft Daniel Andreas Larch eine Flanke von Maximilian Reichard zum 3:3 in die Maschen, wonach der Murecker Jubel keine Grenzen mehr zu kennen scheint. Dass es dann bei diesem verrückten Remis bleibt, liegt nicht zuletzt an Schiri Strasser, der nach einem Freistoß bei einem Tor von Matthias Denk eine Abseitsstellung ortet, und den vermeintlichen Siegtreffer des Gastgebers nicht anerkennt.

USV Deutsch Goritz - TUS Tondach Mureck 3:3 (1:0)
Torfolge: 1:0 Gregor Bokan (45.), 2:0 Gregor Bokan (50.), 2:1 Christopher Urbanitsch (53.), 3:1 Gregor Bokan (62.), 3:2 Christopher Urbanitsch (81.), 3:3 Daniel Andreas Larch (83.)

Herbert Bäck (Trainer Deutsch Goritz): "Es war ein super Derby mit knapp 1000 Zusehern. Wir hätten den Sieg schon in der ersten Hälfte einfahren können, haben aber nur mit 1:0 durch einen Elfmeter geführt. Nach dem 2:0 war für mich die Partie entschieden, da wir doch über beinahe das ganze Spiel die bessere Mannschaft ware, aber durch zwei Ampelkarten in der letzten Viertelstunde beim Stand von 3:1 wurde es noch einmal spannend. Mit nur mehr neun Spielern am Feld hatten wir noch einen Stangenschuss und ein Tor, das niemals Abseits war, erzielt. Ich bin mit dem einen Punkt natürlich nicht zufrieden, trotzdem bin ich der Mannschaft nicht böse, denn sie hat alles gegeben."

Mario Kökinger (Sektionsleiter Mureck): "Deutsch Goritz war heute besser, aber wir haben uns nie aufgegeben und am Ende einen Punkt geholt, der wie ein Sieg schmeckt, da wir auch die beiden Unparteiischen besiegt haben. Wir sind trotzdem zufrieden. Wir wollten einen Punkt machen. Jetzt heisst es volle Konzentration auf St. Marein."

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von Markus Pammer

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