Mainz (SID) - Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen gerät nach dem schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte immer mehr unter Druck. Die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich verlor beim FSV Mainz 05 mit 1:3 (1:1) und hat nach dem dritten Spieltag erst einen Punkt auf dem Konto. Schlechter war die Werkself in ihrer 38-jährigen Bundesligazugehörigkeit noch nie in eine Spielzeit gestartet. (jetzt Fußballreise nach Deutschland buchen!)

Der defensive Mittelfeldspieler Dominik Kohr hatte die zunächst drückend überlegenen Gäste vor 24.876 Zuschauern in Führung gebracht (22.), der Ausgleich des japanischen Torjägers Yoshinori Muto mit dem ersten Mainzer Saisontor kam aus dem Nichts (45.). Abdou Diallo (57.) und Suat Serdar (71.) sicherten den Sieg der 05er und und verschafften ihrem Team mit den ersten drei Punkten der Spielzeit etwas Luft.

Herrlich vertraute in Abwesenheit seiner beiden Last-Minute-Neuzugänge Lucas Alario und Panos Retsos auf dieselbe Elf, die zwei Wochen zuvor in Hoffenheim gepunktet hatte (2:2).

Vor dem Spiel hatte der Leverkusener Coach den Druck auf seine Mannschaft nach den guten, aber wenig ertragreichen Leistungen gegen Hoffenheim und bei Meister Bayern München (1:3) erhöht. "Gegen Mainz muss wieder eine Topleistung her, diesmal aber mit einem entsprechenden Ergebnis", hatte Herrlich vor dem Spiel gefordert.

Seine Mannschaft setzte dies vom Anpfiff weg in einer aggressiven, offensiven Marschroute um. Bayer störte früh und ließ den Mainzern kaum Luft zum Atmen. Kohr belohnte Leverkusen schließlich für seine Überlegenheit: Einen Pass in die Tiefe nahm er exzellent mit und schob zur Führung ein.

In der Folge blieb Leverkusen stets einen Tick zielstrebiger und gedankenschneller als die Mainzer. Besonders die starken Admir Mehmedi und Karim Bellarabi erzwangen immer wieder frühe Mainzer Ballverluste. Auch ein Lattentreffer Danny Latzas nach einem Distanzversuch (37.) tat der Bayer-Dominanz keinen Abbruch.

Umso überraschender der Mainzer Augleich: Der emsige Daniel Brosinski setzte sich auf der linken Seite durch, Muto drückte den Ball im Fünfmeterraum artistisch über die Linie.

Nach dem Seitenwechsel stellte Innenverteidiger Diallo das Spiel völlig auf den Kopf. Nach einem Freistoß von Levin Öztunali von der halblinken Seite köpfte er den Ball unbedrängt ins Leverkusener Tor. Die Herrlich-Elf zeigte sich in der Folge von den nun leidenschaftlich kämpfenden Mainzern sichtlich beeindruckt, der eingewechselte Serdar nutzte dies gnadenlos aus.