Liverpool (SID) - Der FC Everton hat einen Fan, der am Donnerstagabend mit einem Kind auf dem Arm in eine Rangelei mit Spielern des Europa-League-Gegners Olympique Lyon verwickelt war, mit einem Stadionverbot für den Goodison Park belegt. Zudem nahm die Merseyside Polizei am Tag nach der Partie Ermittlungen auf. Der Anhänger des Premier-League-Klubs hatte anscheinend während einer Rudelbildung am Feldrand auf Lyons Torwart Anthony Lopes eingeschlagen. (jetzt Fußballreise nach England buchen!)

"Die Ermittler werden Filmmaterial sichten und mit Zeugen sprechen, um feststellen zu können, ob und wenn ja, welche Straftaten begangen worden sind", heißt es in einer Stellungnahme der Polizei. Beiden Klubs könnte aufgrund des Vorfalls eine Strafe der Europäischen Fußball-Union drohen. Die UEFA erwartet den Bericht des Schiedsrichters.

Everton-Kapitän Ashley Williams hatte mit einer Attacke auf Lopes in der 64. Minute die Rudelbildung ausgelöst, auf Videos ist zu erkennen, wie der Fan mit dem Kind auf dem Arm dazukommt. Er soll zweimal nach Lopes geschlagen haben. Einen Gästespieler zu schlagen sei sicher "nicht Teil der berühmten englischen Fußball-Atmosphäre", sagte Lopes nach dem 2:1-Auswärtssieg, "aber das ist passiert."

Evertons niederländischer Teammanager Ronald Koeman machte nach der Partie Schiedsrichter Bas Nijhuis für die aggressive Stimmung auf dem Platz verantwortlich. "Er ist auch Niederländer, hat aber nichts gegen das Theater unternommen, was einige Spieler aus Lyon veranstaltet haben", sagte Koeman.

Er riet allerdings auch Williams zu mehr Selbstkontrolle: "Ich mage diese kämpferische Note bei ihm, er hat sich gezeigt. Aber er muss sich besser beherrschen." Koeman bangt derweil um seinen Job. In der Europa League hat Everton nach drei Spielen nur einen Punkt auf dem Konto, in der Premier League liegt der Klub aus Liverpool nach acht Spieltagen nur auf Platz 16.