Die Bilder von niedergeschlagenen, enttäuschten, weinenden Fans der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft nach der 1:7-Demütigung gegen Deutschland im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2014 sind weltweit noch vielen Menschen in Erinnerung.

 

Gerade einmal ein Jahr ist es her, das Spiel, in dem die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw den fünfmaligen Titelträger und langjährigen Rivalen bis auf die Knochen blamierte, ohne dabei Arroganz oder Überheblichkeit auszustrahlen. Das fußballverrückte brasilianische Volk hat diese Niederlage ins Mark getroffen und auch das Team in seiner sportlichen Entwicklung nachhaltig zurückgeworfen. Zu erkennen war das jüngst bei der Copa Amerika, bei der die Mannschaft von Coach Carlos Dunga keine gute Visitenkarte abgab.

Im Vorfeld des Turnier war Brasilien traditionell als Top-Favorit gehandelt worden. Auch, weil man in einem Freundschaftsspiel den großen Rivalen auf dem südamerikanischen Kontinent, Argentinien, mit 2:0 besiegt und überzeugend gespielt hatte. Doch es kam anders.

Nach einem knappen 2:1-Auftaktsieg gegen Peru unterlag die "Selecao" im zweiten Match Kolumbien mit 0:1. Superstar Neymar vom FC Barcelona sah aufgrund einer Tätlichkeit die Rote Karte und fehlte seinem Team in den folgenden Partien. Durch einen 2:1-Erfolg über Venezuela im abschließenden Gruppenspiel gelang der Mannschaft gerade so noch der Sprung in die K.O.-Runde.

Doch auch hier enttäuschten die Brasilianer ohne ihre Gallionsfigur Neymar und verloren mit 3:4 nach Elfmeterschießen. Der Traum vom Halbfinale gegen Argentinien platzte nach Fehlschüssen von Everton Ribeiro und FC Bayern-Neuzugang Douglas Costa jäh. Bereits bei der letzten Copa America hatten die Brasilianer nach einer Viertelfinal-Niederlage gegen Paraguay im Penalty-Schießen vorzeitig die Koffer packen müssen. Das hatte es in der Geschichte des brasilianischen Fußballs noch nie gegeben. Während am Samstag, 4. Juli, nun Gastgeber Chile und Argentinien um den Sprung auf den südamerikanischen Fußballthron rangeln, schauen die stolzen Brasilianer das Finale bei einem bedeutenden internationalen Turnier wieder einmal nur als Unbeteiligte.

Vor der Weltmeisterschaft 2018 in Russland wollen die Verantwortlichen nun schnellstmöglich ihre Lehren aus den vergangenen Jahren ziehen und alles auf den Prüfstand stellen. Wie Selecao-Koordinator Gilmar Rinaldi am Donnerstag ankündigte, soll eine Experten-Kommission gebildet werden, um die strategische Entwicklung des brasilianischen Fußballs voranzutreiben. Dabei soll zunächst der gegenwärtige Zustand diagnostiziert und ein Aktionsplan aufgestellt werden. In diese Aufgabe sollen vor allem auch die ehemaligen brasilianischen Nationalcoaches wie etwa Carlos Alberto Parreira oder Sebastiao Lazaroni involviert werden. Zum Gremium, das bereits in diesem Monat erstmals zusammetreffen soll, wird neben mehreren Trainern, Sportwissenschaftlern und Journalisten auch der (noch) amtierende Nationaltrainer Dunga gehören. Ob der ehemalige Profi des Bundesligisten VfB Stuttgart nach dem schwachen Abschneiden seiner Elf in Chile weiter sein Amt ausüben darf, ist höchst fraglich. Wer sich mit diesem Thema auch in Sachen Sportwetten beschäftigt, dem mag die Seite wettanbietervergleichen.com wertvollte Tipps und Hilfestellung geben.