Ein Spiel, sechs Tore und Dramatik bis zum Schluss

gratkorn.jpgkapfenberg.jpgDas war wahrlich ein Fußball-Leckerbissen, den die 250 Zuschauer im Stadion des FC PAX Gratkorn am Samstagabend zu sehen bekamen. Die Amateurmannschaft Gratkorns traf auf die Amateure von SV Superfund Kapfenberg. Das Spiel hatte alles, was man am Fußballplatz sehen möchte: Tore, rassige Szenen im Strafraum und voller Einsatz. Einer übertrieb es - Wolfgang Taucher sah in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit die gelb-rote Karte. Bis dahin stand es 3:2 für die Hausherren. In Minute 93 verwandelte Manfred Gollner den daraus entstandenen Elfmeter und das Spiel endete noch 3:3. "Den Fußballfans wurde etwas geboten. Auf der Betreuerbank wird man hingegen nervös und man kriegt alle Zustände", sagte Kapfenberg-Sektionsleiter Karl Brandl. Wie wahr, doch die Partie hatte noch um Einiges mehr zu bieten.

Bereits in Minute vier jubelten die Gäste über die 1:0-Führung. Christian Penz spielte den idealen Stanglpass auf Lukas Stadler und der netzte. Nur eine Minute später scheiterte der Torschütze hingegen nach der gleichen Aktion allein vor Gratkorn-Schlussmann Valentin Kasalo. "Da hätten wir das 2:0 machen müssen", trauerte Brandl dieser Möglichkeit nach.

Die Strafe folgte auf den Fuß. In Mínute neun staubte Daniel Steiner, nachdem Filip Gacevski den Ball nicht festhalten konnte, zum Ausgleich ab. Die Kapfenberger reagierten mit Verunsicherung und wurden zusehends nervöser. Die Elf von Trainer Paul Steiner machte das Spielfeld hingegen breit und das führte auch zum Erfolg. Thomas Hastreiter traf nach ein Flanke per Kopf zur 2:1-Führung für seine Mannschaft. Doch wie plötzlich wachgerüttelt, dauerte es nur fünf Minuten bis die Jungfalken in erson Philipp Wendlers ausglichen. Mit dem 2:2-Unentschieden ging es dann aber in die Pause.

Halbzeit zwei hatte es erst richtig in sich

Zwar kam Kapfenberg nach Wiederbeginn besser in das Spiel, den Führungstreffer erzielten jedoch die Gratkorner. Daniel Steiner brachte den Ball in Minute 53 an diesem Abend bereits zum zweiten Mal im Kasten von Kapfenberg unter. Er ließ dem Goalie mit einem flachen Schuss keine Chance. Danach plätscherte die Partie dahin.

KSV-Coach Kurt Russ reagierte und brachte Routinier Herbert Wieger für Immanuel David Otter. Er wirbelte gewaltig und brachte immer wieder Unordnung in die Abwehrreihe Gratkorns. Richtig interessant und dramatisch wurde es aber erst in der Schlussviertelstunde. In Spielminute 75 scheiterte noch der eingewechselte Gratkorner Michael Rodler vor dem leeren Tor. Dann kam die 90.Spielminute. Die Hausherrren rechneten bereits mit drei Punkten. Plötzlich stach aber Wieger in den Strafraum und wurde von Kevin Lenz gelegt. Wer jetzt glaubt, dass das der angesprochene Elfmeter am Beginn des Spielberichts war, der irrt. Lukas Stadler setzte den Ball nämlich an die Querlatte und den Nachschuss sogar über das Tor.

Der Rest ist bekannt. In Minute 93 bekamen die Kapfenberger noch einen Elfmeter zugesprochen und der wurde dann auch verwandelt. "Unglaublich", sagte Brandl kurz nach Spielende glücklich. Auch Gratkorn-Trainer Steiner war fassungslos, sprach aber von zwei verlorenen Punkten. "Zwei Elfmeter in der Nachspielzeit zu kassieren, ist sehr bitter. So etwas hab ich noch nie erlebt."

von Martin Mandl

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