Rückblick Herbst 2010: Teil 9: SV Raiffeisen Wildon

wildon.jpgDer SV Raiffeisen Wildon war die Wundertüte der steirischen Landesliga. An einem Tag zeigte die Mannschaft von Trainer Udo Kleindienst tollen Fußball und deklassierte zum Beispiel Liezen auswärts mit 5:2. Dem gegenüber stehen aber Heimniederlagen gegen Schlusslicht Köflach und Anger. Zu unkonstant waren die Leistungen. Deshalb stehen die Wildoner nach 15 Runden auch nur im Mittelfeld der Tabelle auf Platz acht. Vor allem mit der Defensivleistung war Coach Kleindienst im Hinrunde alles andere als zufrieden und nimmt die Hauptschuld aber auf sich – wie er im Gespräch mir steirerliga.at betont. 

steirerliga.at: Herr Kleindienst, mit einer ausgeglichenen Bilanz von sechs Siegen, drei Unentschieden, sowie sechs Niederlagen überwintern Sie mit ihrem Team auf Position acht der Sparkassen Landesliga. Wie fällt der Blick zurück auf die Hinrunde für Sie aus?

Udo Kleindienst: „Der Blick zurück fällt nicht ganz so positiv aus. Wir sind hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Wir haben vor der Saison Spieler geholt, die bereits Regionalliga gespielt haben. Platz acht ist dafür einfach zu wenig. Ziel war ein Platz unter den ersten sechs, das ist uns bis jetzt noch nicht gelungen. Zwar hatten wir mit zwei Siegen einen guten Saisonstart, haben guten Fußball gespielt, aber leider mussten wir dann einige – zum Teil unnötige – Niederlagen hinnehmen. Zum Schluss der Herbstsaison konnten wir dann noch ein bisschen Schadensbegrenzung betreiben. Aber die Erwartungen waren definitiv höher, speziell von meiner Person.“

steirerliga.at: Wie hat sich Ihre Mannschaft im Laufe der Hinrunde entwickelt?

Udo Kleindienst: „Es steckt ein Riesenpotential in dieser Mannschaft. Leider haben wir oftmals in der Defensive zu viele individuelle Fehler gemacht, daran müssen wir in der Winterpause arbeiten. Im Großen und Ganzen ist die Entwicklung meiner Mannschaft sicher positiv zu bewerten.“

steirerliga.at: Was war die größte Stärke Ihrer Mannschaft im Herbst?

Udo Kleindienst: „Unsere größte Stärke ist definitiv das Offensivspiel. Mit unserem 4-2-3-1-System ist es uns sehr oft gelungen, viel Druck zu erzeugen und guten Fußball zu spielen. Mit unserem Offensivspiel bin ich zufrieden. Nicht sehr zufrieden, aber zufrieden.“

steirerliga.at: Was könnte man mit Blick auf die Rückrunde noch verbessern?

Udo Kleindienst: „Auf jeden Fall das Defensivverhalten. Da waren wir teilweise sehr, sehr schlecht. Ich will die Schuld dafür aber nicht nur der Viererkette geben, das wäre falsch. Die Defensive beginnt schon im Sturm. Daran müssen wir auf jeden Fall arbeiten. Von allen Vereinen, die einen einstelligen Tabellenplatz belegen, haben wir die meisten Gegentore kassiert und schließen die Herbstsaison sogar mit einer negativen Tordifferenz ab. Das ist eine mittlere Katastrophe für eine Mannschaft mit unserem Anspruch. Ich nehme die Hauptschuld dafür auf mich, ich habe einfach noch nicht die richtige Mischung gefunden. Es ist natürlich eine schwierige Saison für uns. Im Laufe der Hinserie haben wir gezählte 17 schwere, individuelle Fehler begangen. Das ist einfach zu viel. Sonst wären wir womöglich jetzt schon unter den ersten fünf.“

steirerliga.at: Wo soll die Reise in dieser Saison noch hingehen?

Udo Kleindienst: „Absolut nach oben. Es ist zwar auch nach hinten nicht allzu viel Luft, aber wir blicken in der Tabelle trotzdem nach oben. Unser Ziel ist Platz vier bis sechs. Das wollen wir bis zum Ende dieser Saison noch erreichen. Ein weiteres Ziel ist es, den Kader so zusammenzuhalten. Es sind zwar manche unzufrieden, aber von unserer Seite muss keiner gehen. Auf jeden Fall werden wir aber einen Torwart verpflichten, da wir im Moment nur einen haben.“ 

Das Resümee von steirerliga.at-Experten Edi Tschaußnig:

"Licht und Schatten. Wildon zerlegte auswärts zwar den SC Liezen, musste aber ungekehrt eine Heimniederlage gegen den ASK Köflach hinnehmen. Ja, soweit spannte sich der Bogen der Leistungen in Wildon; Ich weiß nicht wie die Erwartunghaltung der Vereinsleitung zu Beginn der Saison war bzw. jetzt ist, aber ich hätte Wildon schon im Herbst weiter vorn in der Tabelle erwartet. Udo Kleindienst ist zweifelsohne ein Toptrainer in der Landesliga, daher wird er mit Sicherheit alles daran setzen, dass seine Mannschaft in der Rückrunde kontinuierlichere Leistungen abrufen kann. Zudem wird es entscheidend sein, ob Oliver Wohlmuth seine Goalgetterqualitäten in das Frühjahr retten kann. Auch wenn Tore niemals Produkt eines einzelnen Spielers sind, so macht die Fähigkeit eines Spitzenstürmers zum erfolgreichen Abschluss letztendlich den Unterscheid aus. Ich persönlich erwarte den SV Wildon am Saisonende unter den Top-five."

 

Die Bilanz nach 15 Runden der steirischen Landesliga:

Tabellenrang: 8
Punkte: 21
Erzielte Treffer: 27
Erhaltene Tore: 28
Tordifferenz: -1
Höchster Sieg: 5:2 (gegen Liezen)
Höchste Niederlage: 1:4 (gegen Gleisdorf)
Torreichstes Spiel: 5:2-Sieg gegen Liezen
Heimbilanz: 3 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen
Auswärtsbilanz: 3 Siege, 1 Remis, 4 Niederlagen  
Fairplaywertung: 11. Platz (40 Punkte) 
Bester Torschütze: Oliver Wohlmuth (12 Treffer)
Kartenspieler:Zuschauerschnitt (Heim): 300

von Andreas Brandt 

 

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