Spiel der Runde 11: Gleinstätten - Liezen

spielderrunde_stmk11.jpgHeute ab 19 Uhr trifft der SV Tondach Gleinstätten auf den SC Knauf Liezen. Zugegeben, beide Vereine spielen eine magere Saison. Wir wählten die Partie aber dennoch zum Spiel der Runde. Vor allem für eine Person ist das Match nämlich sehr bedeutend. Vom Ergebnis hängt nämlich das Trainerschicksal von Gleinstättens Udo Kleindienst ab. Gewinnen die Südsteirer, darf Kleindienst weitermachen. Geht das Spiel verloren, muss der symphatische Coach seine sieben Sachen packen. Wir sprachen an dieser Stelle mit dem Übungsleiter und wollten unter anderem wissen, wie er ganz persönlich an diese Situation herangeht. steirerliga.at bat ihn zum Exklusiv-Interview.

steirerliga.at: Wie gehst du mit der Situation um? Hast du bereits abgeschlossen mit Gleinstätten?

Udo Kleindienst: "Nein, so etwas gibt es bei mir nicht. Ich bin bis zur letzten Sekunde Trainer und werde immer Vollgas geben. Ich glaube auch, dass die Mannschaft Vollgas geben wird. Es ist natürlich nicht einfach für mich, eigentlich die schwierigste Phase meiner ganzen bisherigen Amateurtrainer-Karriere. Aber da muss ich jetzt offenbar durch. Halbe Sachen gibt es bei mir nicht."

steirerliga.at: Keine halben Sachen? Ich nehme an, dass du dir für die Trainings in dieser Woche etwas Besonderes überlegt hast?

Udo Kleindienst: "Natürlich versucht man die Mannschaft darauf einzustimmen. Aber ich kann nicht mehr tun. Die Partie ist wichtig und es wäre ein gewaltiger Schlag für mich, wenn wir die Partie heute nicht gewinnen würden. Das ist überhaupt keine Frage. Ich bin auch nochmals ganz speziell auf die Spieler eingegangen. Ich hoffe, nein ich weiß, dass sie wissen, worum es geht."

steirerliga.at: Also steht die Mannschaft hinter dir?

Udo Kleindienst: "Das denke ich schon. Ich glaube, man hat in Anger gesehen, dass die Mannschaft intakt ist. Diese Leidenschaft habe ich nun versucht, noch weiter zu entfachen. Ich möchte aber gar nicht so sehr, dass sie für mich spielen. Auch wenn ich es mir wünsche. Wenn am Montag ein neuer Trainer da ist, müssen sie für den Verein spielen. Das darf nicht zu viel verlangt sein. Ich lebe für den Fußball und ich muss mich an dieser Stelle auch bei meiner Familie bedanken, der ich es nicht immer leicht mache. Ich verlange diese Einstellung aber eben auch von meinen Spielern. Man muss immer und überall mit Herz dabei sein. Sonst muss man es lassen."

steirerliga.at: Mir ist zu Ohren gekommen, dass du es über die Zeitung erfahren hast, dass du als Trainer angezählt bist. Ist das wahr?

Udo Kleindienst: "Ja, das ist wahr. Und es ist natürlich nicht ganz korrekt, aber so ist heutzutage offenbar das Geschäft. Du bist als Trainer zum Freiwild geworden und das ist sehr schade. Es ist am einfachsten, den Trainer auszuwechseln. Aber okay, ich hatte bis jetzt immer sehr viel Erfolg und jetzt lerne ich eben auch diese Seite kennen. Das gehört offenbar auch dazu. Ich bin aber guter Dinge, dass wir heute gewinnen. Auch wenn ich weiß, dass Liezen ein starker Gegner ist."

steirerliga.at: Was passiert, wenn die Partie verloren geht?

Udo Kleindienst: "Dann wird es einen anderen Verein geben. Ohne Fußball kann ich nicht. Das muss ich ehrlich sagen. Ich mag nur dieses typisch Österreichische nicht. Man will andere scheitern sehen, um sich selbst nach vorne zu drängen. Das würde ich nie machen. Es muss auch kein Verein in der Landes- oder Regionalliga sein. Mir wäre ein gesunder Klub viel wichtiger. Aber wie gesagt, ich denke daran im Moment. Ich möchte mit dieser Mannschaft weiterarbeiten."

steirerliga.at: Hast du in der ganzen Situation nie daran gedacht, selbst einen Schlussstrich zu ziehen?

Udo Kleindienst: "Natürlich habe ich daran gedacht. Aber ich habe einige Spieler, mit denen ich in der Vergangenheit schon zusammen gearbeitet habe, hierher geholt. Und dann bin ich der Erste, der weg ist. So etwas mag ich nicht. Ich könnte nicht in den Spiegel schauen."

von Martin Mandl

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